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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love
Autoren: Kathryn Taylor
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Herzens nicht teilen will. Mit niemandem.
    Er steht auf, und ich betrachte ihn, während er seine Hose schließt. Was ist nur mit ihm los? Warum besteht er darauf, dass beim Sex keine Gefühle im Spiel sein dürfen? Würde er wirklich das Gleiche empfinden, egal, ob er mit mir schläft oder mit dieser Frau gerade? Macht das für ihn keinen Unterschied?
    Jonathan bemerkt meinen Blick und lächelt, was wieder dafür sorgt, dass ich für einen Moment nicht atmen kann. Wenn ich nur nicht so schrecklich verliebt in ihn wäre, denke ich seufzend, und lasse mich von ihm von dem Sitz hochziehen. Ich trage jetzt nur noch meine Unterwäsche, der livrierte Diener hat mein Kleid mitgenommen.
    »Möchtest du einen Kimono?«, fragt Jonathan, und als ich nicke, zieht er an einem Stoffband neben einem der Regale, das ich erst jetzt bemerke. Fast sofort öffnet sich die Tür, und als hätte der Bedienstete, der hereinkommt, genau gewusst, was wir möchten, trägt er einen seidenen Mantel über dem Arm, der genauso aussieht wie der von der blonden Frau.
    Jonathan nimmt ihn entgegen und hilft mir hinein.
    »Komm«, sagt er, und ich seufze innerlich, weil ich lieber noch mit ihm allein gewesen wäre. Aber ich folge ihm.

26
    Neugierig betrachte ich die Türen im immer noch leeren Flur.
    »Sind eigentlich alle Zimmer hier so wie die Bibliothek?«, frage ich.
    Jonathan sieht mich verständnislos an.
    »Ich meine, sind sie so eingerichtet wie in einem normalen Haus? Das … hatte ich irgendwie nicht erwartet«, gestehe ich.
    Er lächelt. »Es gibt hier alles, wenn du das meinst. Du kannst so ziemlich jeder sexuellen Vorliebe nachgehen, die dir vorschwebt – das befindet sich allerdings alles oben in der ersten Etage«, erklärt er. »Möchtest du irgendetwas ausprobieren?«
    »Ich weiß nicht.« Unsicher sehe ich ihn an. Er ist derjenige, der mir beigebracht hat, was ich über Sex weiß. Aber den Gedanken an irgendwelche Lederanzüge und Peitschen finde ich nicht besonders erotisch, und über andere Spielarten weiß ich noch weniger. »Vielleicht ein anderes Mal?«
    Er nickt, was mich erleichtert, und bleibt vor einer Tür stehen, öffnet sie. Sie führt diesmal in einen eleganten Salon. Er ist ganz in Grau gehalten, mit dunkelgrauen Fliesen auf dem Boden, auf dem dicke Teppiche in einem helleren Ton liegen. Die schweren Vorhänge an den Fenstern sind geschlossen, aber mehrere Lampen mit weißen Schirmen und silbernen Füßen auf niedrigen Tischchen und zierlichen Kommoden spenden ein angenehm gedämpftes Licht. Drei breite graue Ledercouchen sind um einen Kamin aus dem gleichen schwarzen Marmor wie in der Bibliothek herum gruppiert. In der Mitte steht jedoch kein Couchtisch, sondern eine Art breiter, rechteckiger Hocker, so groß wie ein Tisch, aber ebenfalls lederüberzogen. Passende Accessoires wie Decken und Kissen nehmen dem Raum die Kühle, die er ansonsten ausstrahlt, und die Bilder an den Wänden, die abstrakte Motive zeigen, sorgen für eine stilvolle Atmosphäre.
    Aber die Einrichtung ist es nicht, die meine Blicke auf sich zieht, sondern die Leute, die sich im Raum befinden. Es sind mehr als vorhin in der Bibliothek, mindestens acht. Sie stehen vor dem Kamin und sitzen auf den Couchen. Einige tragen Kimonos wie ich, andere sind noch halb angezogen wie Jonathan, aber einige sind auch ganz nackt und scheinen keine Hemmungen zu haben, diese Nacktheit zu zeigen. Masken tragen sie jedoch alle, und als sie uns neugierig betrachten, empfinde ich diese vielen Augen, die mir hinter schwarzem Stoff entgegenstarren, plötzlich als unheimlich.
    Ich atme tief durch und bin froh, dass Jonathan kurz hinter der Tür stehen bleibt. Schon nach kurzer Zeit haben die anderen sich an unsere Anwesenheit gewöhnt und machen weiter.
    Das Paar, das vorhin mit uns in der Bibliothek war, sitzt auf dem Sofa, zusammen mit einem anderen Mann, und die Frau küsst diesen gerade leidenschaftlich, während er ihre Brüste umfasst. Den blonden Mann, mit dem sie gerade erst in der Bibliothek geschlafen hat, scheint das anzumachen, denn er hat die Hose geöffnet und die Faust um seinen Penis geschlossen, sieht sichtlich erregt zu, während er sich selbst befriedigt. Eine Frau mit kurzen dunklen Haaren steht am Kamin zwischen zwei Männern. Ihr Kimono ist aufgefallen und sie stöhnt, weil beide mit ihren Händen über ihren nackten Körper streichen. Die blonde Frau, die gerade bei uns war, sitzt jetzt mit einem Mann mit dunkler Haut und sehr kurz geschnittenen
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