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Collection Baccara Band 328

Collection Baccara Band 328

Titel: Collection Baccara Band 328
Autoren: Kara Lennox , Ann Major , Leanne Banks
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sie hechtete über die Straße in Richtung Hütte. Kugeln schlugen wenige Zentimeter neben ihren Füßen in den Asphalt ein. Sie rechnete damit, jeden Moment getroffen zu werden, doch wie durch ein Wunder schaffte sie es unverletzt bis zum Auto.
    Bryan zog sie zu sich hinunter und schob sich schützend vor sie. „Bist du wahnsinnig? Du wärst fast getötet worden!“
    „Schrei mich ruhig an … aber später.“ Sie schnappte nach Luft. „Was machen wir jetzt?“
    „Wer ist im Haus?“
    „Vargov.“
    „Das ist unmöglich. Vargov ist in Frankreich.“
    „Glaubst du, ich erkenne meinen eigenen Chef nicht?“, fragte sie ungeduldig. „Er ist es. Ich war im Wald, und ein Bär hat mich gejagt, und dann erschien Vargov, und er hat auf den Bären geschossen …“
    „Langsam, Lucy. Du bist ja völlig durcheinander.“
    „Wir könnten ihm davonlaufen“, sagte sie plötzlich. „Er hat dreißig Pfund Übergewicht und ist auf einem Auge blind. Er hat also eine schlechte räumliche Wahrnehmung.“
    „Vielleicht, aber er hat fast … Hast du gerade gesagt, Vargov ist auf einem Auge blind und übergewichtig?“
    „Ja. Wusstest du das nicht?“
    „Siberia ist auf einem Auge blind und übergewichtig. Deshalb ist er nicht mehr im Außendienst. Verdammt, Lucy. Vargov und Siberia sind ein und dieselbe Person!“
    Lucy schluckte.
    Bryan fluchte wieder und zog sein Handy aus der Hosentasche. Sofort erkannte er, dass es nicht funktionieren würde.
    „Meins funktioniert auch nicht“, sagte Lucy. „Ich wollte dich anrufen und dich warnen, doch es ging nicht.“
    „Vargov muss einen Störsender in der Hütte installiert haben. Deshalb hat er uns hierhergelockt – damit wir keine Hilfe rufen können.“
    „Was sollen wir also tun?“
    Bryan wägte die Möglichkeiten ab. „Wir harren aus, bis es dunkel wird. Vielleicht haben wir eine Chance, wenn Vargov uns nicht sehen kann.“
    Vargov hatte nicht die Absicht, darauf zu warten, wie ihnen sofort klar wurde. Er eröffnete erneut das Feuer. Dieses Mal schoss Bryan zurück, die Fensterscheiben im Obergeschoss zerbarsten. Plötzlich herrschte Todesstille. Selbst die Vögel zwitscherten nicht mehr, und der Wind hatte nachgelassen.
    „Vielleicht hast du ihn erwischt“, flüsterte Lucy.
    „Kaum.“ Bryans Stimme klang merkwürdig kraftlos. Die Hand, mit der er sie zu Boden gedrückt hielt, erschlaffte, und seine Waffe fiel scheppernd auf das Pflaster.
    „Bryan?“
    Er fiel gegen sie, Blut floss aus einer Wunde an der Schulter, gefährlich dicht an der Brust.
    „Bryan!“ In ihrer Panik vergaß sie den Mann, der auf sie schoss. Sie dachte nur daran, dass Bryan schnellstens ärztliche Hilfe brauchte, sonst würde er sterben. Das bedeutete, sie musste ihn in den Peugeot schaffen und nach Icy Creek fahren.
    Er war noch bei Bewusstsein. „Was … was machst du?“, fragte er, als sie versuchte, die Hände unter seine Arme zu schieben und ihn hochzuheben.
    „Du musst in den Wagen.“
    „Runter, Lucy!“
    In dem Moment wurde ihr bewusst, dass sie fast aufrecht gestanden und niemand auf sie geschossen hatte.
    Vielleicht war Vargov doch getroffen worden. Oder er lud die Waffe neu, womöglich war ihm auch die Munition ausgegangen. Ihr blieb keine Zeit, darüber zu spekulieren. Bryans Hemd war vorn bereits blutdurchtränkt.
    „Du musst mir helfen, Bryan“, sagte sie. „Du bist zu schwer. Ich kann dich nicht allein in den Wagen heben.“
    Irgendwie brachte er die Kraft auf, sich aufzurappeln. Er warf einen argwöhnischen Blick in Richtung Haus, doch es blieb ruhig. Lucy hob seine Waffe auf, nur für den Fall, und zusammen stolperten sie zur Beifahrerseite des Peugeots. Sie öffnete die Tür, und Bryan fiel in das Fahrzeug.
    Die Schlüssel steckten glücklicherweise in der Zündung. Sie rannte um den Wagen herum, sprang hinein, ließ den Motor an, schoss rückwärts aus der Einfahrt und gab Gas, sodass die Reifen quietschten. „Wir haben es geschafft“, sagte sie, empfand jedoch kein Hochgefühl. Eine Hürde war überwunden, aber weitere folgten. „Bryan?“
    Er war bewusstlos auf dem Sitz zusammengesackt.

12. KAPITEL
    In dem Moment, als Lucy Icy Creek erreichte, probierte sie noch einmal ihr Handy, und es funktionierte einwandfrei. Sie wählte den Notruf, und in erstaunlich kurzer Zeit kamen haufenweise Menschen zu ihrer Rettung.
    Zwei Notärzte kümmerten sich um Bryan, während Vorbereitungen getroffen wurden, ihn auf dem Luftweg in die nächste Unfallklinik zu fliegen, in
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