Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
COLLECTION BACCARA Band 0287

COLLECTION BACCARA Band 0287

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0287
Autoren: TINA LEONARD ANNA CLEARY KATHIE DENOSKY
Vom Netzwerk:
Tagen seine Wohnung verlassen hatte, war er so schlecht gelaunt wie noch nie in seinem Leben.
    Er starrte auf die Unterlagen auf seinem Schreibtisch und suchte nach einer Erklärung, warum er sich so idiotisch verhalten hatte. Statt Elena zu fragen, ob sie Interesse an einem Job bei Connelly Corporation hatte, hatte er sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Er war so verdammt arrogant und sicher gewesen, dass sie das Angebot annehmen würde, dass er gar nicht darüber nachgedacht hatte, wie seine Idee in ihren Ohren klingen könnte.
    Brad rieb sich den verspannten Nacken. Mittlerweile wunderte er sich nicht mehr, dass sie abgelehnt hatte. Sein Vorschlag war so herübergekommen, als hielte er ihre berufliche Karriere für unwichtig und bedeutungslos.
    Und damit nicht genug. Dann hatte er sie auch noch gebeten, bei ihm einzuziehen, statt erst einmal über eine feste Beziehung zu sprechen. Er wusste doch, wie wichtig ihr geregelte Verhältnisse waren.
    Er hätte es nicht schlechter machen können.
    Brad stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte den Kopf in die Hände. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nicht so elend gefühlt. Zwei schlaflose Nächte lagen hinter ihm, und der Appetit war ihm auch vergangen.
    Brad holte tief Luft. Jetzt verstand er, wie Drew sich nach Talias Tod gefühlt hatte. Obwohl sie keine tiefe Liebe miteinander verbunden hatte, hatte Drew unter dem Verlust seiner Frau schrecklich gelitten. Und um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden, hatte Brad versucht, sich nicht in Elena zu verlieben.
    Doch er hatte sich vom ersten Moment an zu ihr hingezogen gefühlt. Er hatte sich immer einzureden versucht, dass er ihr einfach helfen und sie moralisch unterstützen wollte, weil sie sonst niemanden hatte. Aber das war eine Ausrede gewesen, eine verdammt fadenscheinige dazu. Er hatte noch nie eine Frau kennengelernt, die so selbstständig und intelligent war wie Elena. Sie wusste genau, was sie vom Leben wollte, und verfolgte konsequent ihr Ziel.
    Er war derjenige, der sich als unfähig erwiesen hatte, mit der Situation umzugehen. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, doch er hatte seine Gefühle geleugnet. Er war derjenige, der sie brauchte, und nicht andersherum.
    Was willst du jetzt also tun, Brad?
    Brad blickte auf sein Telefon. Gestern Abend hatte er versucht, Elena telefonisch zu erreichen, doch der Anrufbeantworter hatte sich eingeschaltet. Wahrscheinlich wollte sie nicht mit ihm sprechen. Sollte er im Police Department anrufen? Ja, dort musste sie seinen Anruf entgegennehmen.
    Bevor er sich überlegen konnte, was er ihr überhaupt sagen wollte, hatte Brad den Hörer schon in der Hand und wählte die Nummer der Sonderkommission.
    „Detective Johnson“, brüllte ein Mann in Brads Ohr.
    „Ich möchte Detective Delgado sprechen.“ Brad reagierte ungeduldig, jetzt wo er genau wusste, was er tun wollte.
    „Tut mir leid, sie ist nicht da. Wollen Sie eine Nachricht hinterlassen?“
    Brad war enttäuscht. „Hier spricht Brad Connelly. Richten Sie ihr bitte aus, sie möchte mich anrufen, sobald sie zurück ist.“
    „Geht es um den Fall Daniel Connelly?“
    „Ja“, log Brad. Vermutlich war es einfacher, ein Treffen mit Elena zu arrangieren, wenn sie glaubte, sein Anruf hätte etwas mit den Ermittlungen zu tun.
    „Dann können Sie auch mit mir sprechen“, sagte Detective Johnson.
    „Nein, ich würde mich lieber mit Detective Delgado unterhalten.“
    „Sie hat Urlaub und kommt erst irgendwann nächste Woche zurück“, informierte Johnson ihn.
    Brad hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Ist irgendetwas mit ihr?“ Hatte der Streit mit ihm Probleme in der Schwangerschaft ausgelöst?
    „Soviel ich weiß, geht es ihr gut. Sie hat irgendetwas davon gesagt, dass sie eine Verwandte oder Bekannte besuchen will.“ Die gleichgültige Haltung des Mannes ging Brad gewaltig auf die Nerven.
    „Wissen Sie, ob sie die Stadt verlassen hat?“ Brad wusste nur von einem Menschen, den sie vielleicht besuchte.
    „Hören Sie, Mann, ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich mich darum kümmere, wer die Stadt verlässt und wer nicht.“ Detective Johnson klang mehr als gereizt. „Ich weiß nur, dass sie ein paar Tage Urlaub genommen hat. Also, entweder sagen Sie jetzt mir, welche Informationen Sie noch in dem Fall Connelly haben, oder Detective Delgado meldet sich bei Ihnen, sobald sie nächste Woche zurück ist.“
    Der Mann legte auf. Brad starrte den Hörer an.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher