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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis
Autoren: David Weber
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Aufgabe erfüllt, und er wusste nicht, ja, er interessierte sich auch gar nicht für die Frage, warum – nach sechzigtausend Jahren! – die Achuultani wieder zurückgekehrt waren.

 
    Kapitel Eins
     
    Es regnete im Quartier des Kommandanten.
    Um genau zu sein, regnete es in dem mehr als einen Hektar großen Atrium des Wohnbereichs, in dem der Kommandant residierte. Leitender Flottenkapitän Colin MacIntyre, selbst ernannter Gouverneur der Erde und derzeitiger Kommandant des Imperialen Planetoiden Dahak , saß auf seinem Balkon, die Füße in einer heißen Wanne, während Flottenkapitän Jiltanith, seine hochgewachsene, schlanke Erste Offizierin, sich dafür entschieden hatte, ihren ganzen Körper in Wasser zu tauchen. Ihre nachtblaue Uniform hatte sie, fein säuberlich zusammengefaltet, zur Seite gelegt; nun lehnte sie sich zurück, und ihr langes, schwarzes Haar umspielte ihre Schultern.
    Dichte, schwarze Holo-Gewitterwolken zogen über den virtuellen Himmel, in der Ferne grollte der Donner, und Blitze zuckten am ›Horizont‹, und doch wirkte Colins Blick auf eine nicht zu bestimmende Art abwesend, während er zuschaute, wie das Wasser von dem schimmernden Kraftfeld-Dach des Balkons abprallte. Seine Aufmerksamkeit war auf etwas anderes gerichtet, er konzentrierte sich auf die Daten, die ihm der Zentrale Kommandocomputer des Schiffes über seinen implantierten Neuralzugang übertrug.
    Seine Miene verhärtete sich, während der Report vor seinem geistigen Auge abgespielt wurde, von dem Augenblick an, da die Schiffe der Achuultani aus dem Hyperraum traten, bis zu dem Punkt, an dem die Gruppenantenne sich selbst opferte. Der Bericht endete, und Colin schüttelte den Kopf und blickte zu Jiltanith hinüber, um zu schauen, wie sie darauf reagierte. Sie hatte die Lippen zusammengepresst, ihre Augen, schwarz wie Ebenholz, waren kalt, und einen winzigen Moment lang sah er nicht die hinreißende Frau, sondern die tödliche Kampfmaschine, in die sich seine Erste Offizierin im Gefecht stets verwandelte.
    »War es das, Dahak?«, fragte er.
    »Es ist in jedem Falle das Ende der Übertragung, Sir«, erwiderte eine tiefe, freundliche Stimme aus dem Nichts. Wieder grollte der Donner, ein in düsterer Weise angemessener Kontrapunkt, dann sprach die Stimme ruhig weiter. »Diese Einheit befand sich in der tertiären Antennen-Phalanx, etwa einhundertzehn Lichtjahre im galaktischen Osten der Erde. Es befinden sich keine weiteren entsprechenden Anlagen zwischen dieser Position und der Erde.«
    »Mist!«, flüsterte Colin, dann seufzte er. Als er noch NASA-Pilot gewesen war, war sein Leben so viel einfacher gewesen. »Na ja, auf jeden Fall haben wir ein paar neue Daten erhalten.«
    »Wahrlich«, stimmte Jiltanith ihm zu, »aber wozu, teurer Colin? Was wir da an Wissen unser Eigen nennen, das ist schon spärlich genug, und doch vermögen wir nicht einmal dieses Wissen zur Heimat zu senden, denn die Erde verfügt nicht über ein HyperCom!«
    »Ich schätze, wir könnten einfach umdrehen und es persönlich vorbeibringen«, sprach Colin seine Gedanken laut aus. »Wir sind gerade einmal zwei Wochen unterwegs …«
    »Niemals«, widersprach Jiltanith sofort. »Wenn wir nun wenden, so wirft uns dies ganze sechs Wochen zurück: Denn wir verlieren schließlich auch die Zeit, die wir benötigten, zu diesem Ort hier zu gelangen.«
    »Flottenkapitän Jiltanith hat Recht, Kommandant«, merkte nun auch Dahak an, »und auch wenn diese Daten zweifelsohne nützlich sind, so bieten sie doch keinerlei grundlegende Erkenntnisse, die für die Verteidigung der Erde unerlässlich wären.«
    »Hmmm.« Colin zupfte sich an der Nasenspitze, dann seufzte er. »Wahrscheinlich habt ihr beide Recht. Es wäre etwas anderes, wenn sie tatsächlich angegriffen hätten: Dann hätten wir uns ein Bild davon machen können, was die so an Ausrüstung haben, aber so …« Er zuckte mit den Schultern. »Verdammt, ich wünschte, sie hätten es getan! Wir könnten weiß Gott ein paar Informationen darüber gebrauchen, was für Waffen die haben!«
    »Das ist wahr«, stimmte Dahak ihm zu. »Doch die Daten, die von der Gruppenantenne eingetroffen sind, lassen nicht auf signifikante Fortschritte der allgemeinen Technologie der Achuultani schließen, also ist davon auszugehen, dass auch ihre Waffen sich nicht in signifikantem Maße verändert haben.«
    »Ich wünschte ja schon fast, es gäbe Anzeichen der Veränderung«, grollte Colin. »Ich kann einfach nicht mit der Vorstellung
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