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Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis

Titel: Colin-Saga 02 - Das Armageddon-Vermächtnis
Autoren: David Weber
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Humor, Colin«, gab sie düster zurück, nahm aber den Themenwechsel mit einem Lächeln zur Kenntnis. »Solange ich mich nur zu erinnern vermag, habe ich diesen Tag herbeigesehnt – wahrhaftig, und doch sahen meine Augen ihn stets nur mit umwölkter Hoffnung! Und nun, da er naht, und wenn es gilt, die Wahrheit zu sagen, spüre ich einen Schatten der Furcht, der über meinem Herzen liegt. 's ist fürwahr gar unpassend, dass du so darüber spottest!«
    »Ich weiß«, erwiderte er mit einem schalkhaften Grinsen, »aber es macht einfach viel zu viel Spaß, um es zu lassen.«
    Sie stieß ein Schnauben aus und hob in einer spielerischen Drohgebärde die tropfnasse Faust, und doch zeigte ihr Blick ebenso viel echtes Verständnis für ihn wie Freude an dem kleinen Spaß zwischen ihnen. Jiltanith war noch ein Kind gewesen, ihre Muskeln und ihre Knochen noch nicht weit genug entwickelt, um sie mit der vollständigen Biomechanik-Ausstattung zu versorgen, die allen Angehörigen der Raumflotte zustanden, als die Meuterei unter Führung von Flottenkapitän (des Maschinenleitstands) Anu dazu führte, dass die Dahak im Orbit der Erde zurückgelassen wurde, während die Besatzung des Raumschiffs auf der Erde strandete. Der Widerstand gegen Anu, den ihr Vater über Jahrtausende hinweg organisiert hatte, war schuld daran, dass sie diese Erweiterungen bis zum heutigen Tage nicht erhalten hatte. Denn die medizinischen Anlagen an Bord des Unterlicht-Kampfraumers der Parasiten -Klasse Nergal waren nicht in der Lage gewesen, Jiltanith damit auszustatten. Vor der Meuterei hatte Jiltanith Neuralzugänge erhalten, dazu Implantate, mit denen die Empfindlichkeit all ihrer Sinne gesteigert worden war, und auch eine Regenerationsbehandlung, allerdings waren das die Eingriffe, die als einfach zu bezeichnen waren. Bei Colin selbst lag die Operation, bei der er seine eigenen Erweiterungen erhalten hatte, noch nicht allzu lange zurück, sodass er Jiltaniths Besorgnis voll und ganz verstehen konnte … und sie necken gegen den Schrecken schien ihm ein guter Plan. »Eines Tages, du Gockel, wirst du zu laut krähen!«
    »Nö. Ich bin der Kommandant, und mit dem Dienstgrad …«
    »… kommen auch die Privilegien«, fiel sie ein und schüttelte unheilvoll den Kopf. »Dieser Satz wird dich dereinst noch verfolgen!«
    »Das glaub ich sofort.« Er lächelte sie an und war versucht, die eigene Uniform abzustreifen und sich zu ihr in die Wanne zu gesellen … hätte er sich nicht ein wenig Sorgen darüber gemacht, wohin das wohl führen mochte. Nicht, dass er etwas gegen die Vorstellung hätte, es könnte zu etwas führen; aber sie hatten schließlich noch viel Zeit (vorausgesetzt, sie überlebten die nächsten zwei Jahre). Momentan jedoch konnte sich eben keiner von ihnen beiden leisten, ihr Verhältnis zueinander auf irgendeine Art zu verkomplizieren.
    »Na ja, ich muss zurück ins Büro«, sagte er stattdessen. »Und Sie, Frau Erster Offizier, sollten sich wieder in Ihre eigenen Gemächer zurückziehen und sich ein wenig Schlaf gönnen. Vertrau mir – das, was Dahak sich unter ›langsamer Rekonvaleszenz von der Erweiterungsoperation‹ vorstellt, ist etwas anderes, als du oder ich mit diesen Worten meinen würden.«
    »Du vielleicht«, gab sie zuckersüß zurück.
    »Ich werde dich daran erinnern, wenn du morgen herumstöhnst und mein Mitleid willst.« Er nahm die Füße aus der Wanne und aktivierte einen kleinen Teil seiner eigenen Biotechnik. Das Wasser, das gerade eben noch seine Füße benetzt hatte, perlte jetzt von einem Kraftfeld auf seiner Haut ab, und nachdem er die Tropfen einfach nur abgeschüttelt hatte, zog er die Socken an und schlüpfte in seine glänzenden Stiefel.
    »Wirklich, 'Tanni: Ruh dich ein bisschen aus! Du wirst es brauchen.«
    »Wahrlich, ich zweifle nicht an deinen Worten«, seufzte sie und aalte sich in der Wanne, »und doch deucht mich dies ein Vorgeschmack des Himmels! Ich werde mir noch ein wenig Zeit lassen, glaube ich.«
    »Mach nur!«, ermunterte er sie und lächelte erneut, dann trat er über die Kante des Balkons hinweg und setzte einen Fuß auf einen Presser, der ihn bereits erwartet hatte. Sanft wurde er zum Boden des Atriums hinuntergetragen, und seine implantierten Kraftfelder dienten Colin als unsichtbarer Regenschirm, als er nun durch den Regen auf die Tür beziehungsweise Luke am anderen Seite seines privaten Parks eilte.
    Diese öffnete sich, als Colin sich ihr näherte, und er trat hindurch in eine gähnende,
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