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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst
Autoren: Jim Butcher
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offene Land vertrieben worden waren, würden sie sich so natürlich verteilen wie jedes andere Raubtier. Sie waren allerdings schlecht an das Leben in der Wildnis angepasst. Nach sechs Monaten waren die meisten verwilderten Vord verhungert. Einige von ihnen schienen aber gelernt zu haben, auf sich gestellt zu überleben. Tavi nahm an, dass sie noch für geraume Zeit eine Bedrohung für Reisende in den wilden Landstrichen darstellen würden, obwohl die Legionen erfolgreich die unterirdischen Kriegergärten aufgespürt und zerstört hatten, in denen neue Vord heranreiften und geboren wurden.
    »Dann werden wir die Cives von nun an in Feuertrupps einteilen«, sagte Tavi. »Mit ihrer Hilfe werden wir in der Lage sein, im Tal doppelt so viel Kroatsch wie bisher zu entfernen – immer vorausgesetzt, die Vord werden nicht aufmüpfiger als bisher.«
    Ehren nickte. »Ohne die Führung der Königin sind sie nicht viel mehr als Tiere. Bei starkem Widerstand knicken sie ein, wie in Kaserna.«
    Tavi brummte. »Darüber hast du nicht viel erzählt.«
    Ehren sah beiseite und schwieg einen Moment lang. Dann sagte er: »Ich war dabei, als Fürst Cereus gestorben ist. Es war das Mutigste und Traurigste, was ich je gesehen habe. Er hätte einen besseren Tod verdient gehabt.«
    »Wenn er es nicht getan hätte, hätte jener Vordkoloss die Hälfte der Mauern von Kaserna zerschmettert. Die Vord waren in so großer Zahl dort, dass sie selbst ungelenkt jeden dort getötet hätten – einschließlich seiner Familie.«
    »Das macht seinen Tod sinnvoll, aber nicht gut. Er hätte etwas Besseres verdient gehabt.« Ehren schüttelte sich und wandte sich dem nächsten Blatt zu. »Ähm. Die Academia Nova befindet sich jetzt offiziell im Bau. Magnus berichtet, dass er in die Vorlesungssäle genug Fenster und Luftschächte einbauen lässt, um zu verhindern, dass die Studenten im Frühling und Sommer gebacken werden, bis sie einschlafen, und dass er Begrenzungen um die Ruinen ziehen lässt, um sie vor den Baufortschritten zu schützen. Und da wir schon gerade dabei sind …« Ehren blätterte noch eine Seite um. »Senator Valerius hat eine offizielle Beschwerde gegen die neue Hochschule für Romanische Studien und die Zulassung von Freien ohne Gönner eingereicht. Er hat vierzehn unterschiedliche Argumente, aber sie laufen alle nur auf eines hinaus: ›So haben wir es bisher noch nie gemacht.‹«
    »Senator Valerius’ Beschwerde wird mir kein bisschen Bauchschmerzen machen«, sagte Tavi.
    »Mir auch nicht. Aber Valerius ist zum Sammelpunkt für alle geworden, die etwas gegen deine Vorgehensweise einzuwenden haben.«
    Tavi zuckte mit den Schultern. »Sie wollen sich nicht eingestehen, dass der Krieg alles verändert hat. Wenn wir den Blick nicht in die Zukunft richten, werden wir sie nicht bewältigen können. Irgendjemand regt sich doch immer über irgendetwas auf.«
    Ehren blätterte die nächsten paar Seiten durch. »Der gute Senator ist gegen die Abschaffung der Sklaverei … die Anerkennung des Canimstaates … die Anerkennung des Maratstaates … die Anerkennung des Eismenschenstaates … die Übergabe der Schildmauer an die Eismenschen … die Ausweitung des Wahlrechts auf die Freien … und zu guter Letzt auch noch gegen die Verlegung der Hauptstadt nach Appia.«
    »Mit Letzterem hat er nicht ganz Unrecht«, sagte Tavi ein wenig bekümmert. »Im alten Alera Imperia verkommt ein ganz prächtiger Vulkan. Wir könnten alle Dummköpfe hineinwerfen und sie loswerden.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob der gesamte Senat hineinpasst, Majestät. Des Weiteren geht die Reparatur der Dammstraßen ganz ordentlich voran. Die meisten alten werden bis zum nächsten Herbst wieder fertig sein, aber …«
    »Aber sie haben bisher alle nach Alera Imperia geführt«, sagte Tavi. »Was ist mit den Plänen für die neue Straßenführung?«
    »Fürst Rivus glaubt, dass eine ringförmige Dammstraße, die im Abstand von ungefähr vierzig Meilen um die alte Hauptstadt herumverläuft, in drei bis fünf Jahren fertiggestellt werden könnte – sozusagen als Nabe eines Wagenrads.«
    Tavi nickte. »So lange werden wir ohnehin brauchen, um all das Kroatsch dort wegzuschaffen. Was hat er über ein praktischeres Netz neuer Dammstraßen gesagt?«
    »Mindestens fünfundzwanzig Jahre«, sagte Ehren. »Und du willst nicht wissen, wie hoch die geschätzten Kosten sind.«
    Tavi brummte. »Nun ja. Nichts ist jemals einfach, nicht wahr? Bitte ihn, eine ausführlichere
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