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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)
Autoren: Cassandra Clare
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geheftet. »Ich hätte bleiben und gegen dieses Wesen kämpfen sollen. Vielleicht hätte es ja mit sich reden lassen. Vielleicht steckt Vater noch irgendwo da drin.«
    »Vielleicht hätte es dich aber auch in der Luft zerfetzt«, wandte Will ein. »Deine Beschreibung … diese Verwandlung in einen Dämon … kennzeichnet das Endstadium von Dämonenpocken.«
    »Will!« Bestürzt rang Charlotte die Hände. »Warum hast du das denn nicht gesagt?«
    »Nun ja, die Bücher zum Thema Dämonenpocken stehen in der Bibliothek«, erwiderte Will leicht gekränkt. »Ich habe niemanden daran gehindert, sie zu lesen.«
    »Ja, sicher, aber wenn Benedict sich in ein gewaltiges Schlangenwesen verwandelt, sollte man doch annehmen, dass du das zumindest hättest erwähnen können«, entgegnete Charlotte. »Als eine Angelegenheit von allgemeinem Interesse sozusagen.«
    »Erstens habe ich nicht gewusst, dass er sich in einen gewaltigen Wurm verwandeln würde«, konterte Will. »Das Endstadium von Dämonenpocken äußert sich in der Verwandlung zu einem Dämon. Aber es hätte auch jede andere Art von Dämon sein können. Und zweitens dauert es Wochen, bis der Umwandlungsprozess abgeschlossen ist. Ich hätte gedacht, dass selbst ein behördlich anerkannter Idiot wie Gabriel davon Notiz genommen und jemanden benachrichtigt hätte.«
    »Benachrichtigt? Wen denn?«, fragte Jem nicht ganz unberechtigt. Er war im Laufe des Gesprächs näher an Tessa herangetreten und ihre Hände hatten einander kurz gestreift, als sie nebeneinanderstanden.
    »Den Rat. Den Postboten. Uns. Irgendjemanden«, erwiderte Will und warf Gabriel einen verärgerten Blick zu, der inzwischen wieder etwas Farbe im Gesicht hatte und Will wütend anfunkelte.
    »Ich bin kein behördlich anerkannter Idiot …«
    »Der Mangel einer offiziellen Bescheinigung ist noch lange kein Zeichen von Intelligenz«, murmelte Will.
    »Wie ich bereits sagte, hat Vater sich während der vergangenen Wochen in seinem Zimmer eingeschlossen …«
    »Und das kam dir nicht komisch vor?«, fragte Will.
    »Du kennst unseren Vater nicht«, sagte Gideon mit ausdrucksloser Stimme – ein Tonfall, auf den er manchmal zurückgriff, wenn sich ein Gespräch über seine Familie nicht umgehen ließ. Dann wandte er sich wieder seinem Bruder zu, legte ihm die Hände auf die Schultern und redete so leise auf ihn ein, dass die anderen seine Worte nicht verstehen konnten.
    Jem, der noch immer neben Tessa stand, verschränkte seinen kleinen Finger mit Tessas. Eine liebevolle Geste, an die Tessa sich im Lauf der vergangenen Monate so sehr gewöhnt hatte, dass sie manchmal unbewusst die Hand ausstreckte, sobald sie Jem neben sich spürte. »Ist das dein Brautkleid?«, fragte er leise.
    Tessa blieb eine Antwort erspart, da Bridget mit Schattenjägermonturen auf dem Arm in der Eingangshalle erschien und Gideon sich plötzlich wieder an die anderen Anwesenden wandte: »Chiswick. Wir müssen sofort los. Zumindest Gabriel und ich, falls sonst niemand mitkommt.«
    »Ihr beide allein?«, platzte Tessa bestürzt heraus. »Warum wollt ihr denn keine Unterstützung anfordern …?«
    »Der Rat …«, bemerkte Will, dessen blaue Augen funkelten. »Er will nicht, dass der Rat von seinem Vater erfährt.«
    »Würdest du das denn wollen?«, schnaubte Gabriel hitzig. »Wenn es um deine Familie ginge?« Verächtlich verzog er den Mund. »Ach, vergiss es! Es ist ja nicht so, als ob du wüsstest, was Treue bedeutet …«
    »Gabriel!«, ermahnte Gideon seinen Bruder scharf. »Sprich nicht in diesem Ton mit Will.«
    Verwundert starrte Gabriel Gideon an, was Tessa ihm kaum zum Vorwurf machen konnte. Gideon wusste von Wills Fluch, von seiner Überzeugung, die für seine feindselige Haltung und seine schroffen Manieren verantwortlich war. Alle im Institut wussten davon, aber sie behandelten es als Privatsache und hatten niemanden außerhalb des Instituts eingeweiht.
    »Wir werden euch begleiten. Selbstverständlich werden wir euch begleiten«, sagte Jem, gab Tessas Hand frei und trat einen Schritt vor. »Gideon hat uns einen Dienst erwiesen. Und das haben wir nicht vergessen, nicht wahr, Charlotte?«
    »Natürlich nicht«, bestätigte Charlotte und drehte sich zu dem Dienstmädchen um. »Bridget, die Kampfmonturen …«
    »Praktischerweise trage ich meine Montur bereits«, bemerkte Will, während Henry seinen Gehrock abstreifte und gegen eine Schattenjägerjacke und einen Waffengurt tauschte. Jem folgte seinem Beispiel und plötzlich herrschte
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