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City - V3

Titel: City - V3
Autoren: Clifford D. Simak
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Menge«, antwortete Gramp.
Er stand für einen Augenblick still, bis er wieder zu Atem kam, und sagte dann unter Schnaufen
und Keuchen: »Das hier ist mein Freund Adams, Henry Adams.«
»Adams?« wunderte sich der Bürgermeister.
»Natürlich«, sagte Gramp. »Sein Großvater hat hier gewohnt. Da draußen in einem der Häuser an der
Siebenundzwanzigsten Straße.«
»Oh«, machte Carter, sein Gesicht sah aus, als hätte man ihn mit einem Ziegelstein auf den Kopf
geschlagen. »Oh, Sie meinen E. J. Adams?«
»Genau den«, bekräftigte Gramp. »Ich war mit ihm im Krieg. Da hat er mich nächtelang
wachgehalten, mit seinen Erzählungen von seinem Jungen daheim.«
Carter nickte Henry Adams zu. »Als Bürgermeister der Stadt heiße ich Sie herzlich willkommen«,
sagte er mit einem schwachen Versuch Würde zu bewahren.
»Das nenne ich eine passende Begrüßung! Wie ich sehe, wollen Sie mein Eigentum niederbrennen«,
stellte Adams fest.
»Ihr Eigentum?« Carter würgte und seine Augen starrten ungläubig auf das Bündel Papiere, das ihm
Adams vor die Nase hielt.
»Natürlich, sein Eigentum«, gellte Gramp. »Er hat es eben erworben. Wir kommen direkt vom Büro
der Stadtkasse. Dort haben wir alle rückständigen Steuern und Strafgelder, die von euch Dieben
aufgehäuft wurden, entrichtet. Damit sind Ihre Ansprüche an die Häuser hinfällig.«
»Aber, aber -« Carter schnappte nach Luft und suchte krampfhaft nach passenden Worten. »Aber doch
nicht alles. Doch wohl nur den alten Besitz von Adams.«
»Alles, wie es liegt und steht«, erklärte Gramp triumphierend.
»Und jetzt«, wandte sich Adams an den Bürgermeister, »haben Sie vielleicht die Güte, die
Zerstörung meines Eigentums einzustellen!«
Adams beugte sich über den Schreibtisch. Seine Hand, die plötzlich sehr ungeschickt und linkisch
wirkte, machte sich am Radio zu schaffen.
»Maxwell!« schrie er. »Maxwell, Maxwell!«
»Was ist los?« brüllte Maxwell zurück.
»Hören Sie sofort mit der Brandlegung auf«, brüllte er. »Löschen Sie das Feuer sofort. Rufen Sie
die Feuerwehr. Tun Sie irgend etwas, nur löschen Sie das Feuer.«
»Hoffentlich wissen Sie jetzt bald, was Sie wollen«, antwortete Maxwell unwillig.
»Tun Sie, was ich Ihnen sage«, brüllte Carter in höchster Erregung.
»All right«, sagte Maxwell. »All right, regen Sie sich nicht auf. Aber meine Boys werden sich
nicht sehr freuen, wenn sie abgeknallt werden sollten wie die Kaninchen, nur weil sie einen
Auftrag auszuführen hatten, den Sie im nächsten Augenblick widerrufen.«
Carter richtete sich auf.
»Ich darf Ihnen versichern, Mr. Adams, daß alles nur ein Irrtum war.«
»Allerdings«, erklärte Adams ernst. »Ein ganz gewaltiger Irrtum. Der größte, den Sie jemals
begangen haben.«
Einen Moment standen sich die beiden schweigend über.
»Morgen«, sagte Adams, »werde ich die Annullierung der Stadtrechte beantragen. Als größter
Landbesitzer der Stadtgemeinde, sowohl hinsichtlich des Wertes als auch des Umfanges meiner
Besitzung, glaube ich, dazu berechtigt zu sein.«
Der Bürgermeister schluckte und brachte mühsam einige Worte hervor.
»Mit welcher Begründung?« fragte er.
»Mit der Begründung, daß keine Notwendigkeit für das Stadtrecht mehr besteht. Ich glaube, die
Beweisführung wird mir nicht sehr schwerfallen.«
»Aber - aber - das bedeutet -«
»Ganz richtig«, sagte Gramp. »Sie wissen genau, was das heißt. Sie fliegen hinaus.«

»Ein Park«, freute sich Gramp. »Ein Park, der in den Menschen die Erinnerung an die Lebensweise
ihrer Vorfahren wachhalten soll.«
»Nicht eigentlich ein Park«, erläuterte Adams. »Eher ein Denkmal.« Die drei standen auf dem
Turmhügel, wo der alte, verrostete Wasserturm mit seinen kräftigen Stahlfüßen tief im Gras
steckte. »Ein Denkmal zur Erinnerung an ein Gemeinwesen, das in weiteren hundert Jahren vergessen
sein wird, soll es werden. Es soll eine Reihe von Bauten der Nachwelt erhalten bleiben, die ganz
nach dem Geschmack der früheren Besitzer errichtet wurden, ohne jede sklavische Abhängigkeit von
einem bestimmten Baustil und gänzlich auf die Lebensweise seiner Bewohner abgestimmt. In hundert
Jahren werden die Menschen durch diese Häuser wandeln, mit dem gleichen Gefühl von Respekt und
Ehrfurcht, wie man es in einem Museum empfindet. Man wird sie als einen Bestandteil der
Vorgeschichte der Menschheit werten, als eine der Stufen zu einem reicheren und schöneren Leben.
Maler werden die alten Häuser auf Ihrer
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