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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
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blutende   Frau starren konnte.
    Hätte der Vampir mich angegriffen, wäre es aus mit mir gewesen, doch glücklicherweise sprang in diesem Moment die Tür auf, und ein Dutzend Polizisten drangen in den Saal. In Sekundenschnelle hatten sie die Situation erfasst und ihre Waffen auf mich gerichtet. Klar. Sie sahen eine blutende Frau am Boden und mich mit einer Waffe vor ihr stehen. Sie schauten nicht einmal in die Nähe des Vampirs. »Waffe fallen lassen!«, brüllten sie alle gleichzeitig.
    Ich ließ meine SIG fallen und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    Die Polizisten umkreisten mich, und einer duckte sich nach meiner Waffe. Als sie konfisziert war, trat mir ein anderer in die Kniebeugen, sodass ich zu Boden ging. Ich verzog das Gesicht vor Schmerz, ließ mir Handschellen anlegen und meine Rechte vorlesen. Ich nahm ihr Angebot an und schwieg. Mehrere Sanitäter kamen in den Saal geeilt. Vier von ihnen suchten den Raum nach weiteren Verletzten ab, zwei verarzteten die angeschossene Frau. Dass sie die ganze Zeit über etwas von einem übermenschlich starken Mann stammelte, ignorierten sie. Während ich auf dem Boden kniete, ließ ich meinen Blick durch die Menge schweifen. Manche Gäste waren zusammengebrochen, andere weinten um ihre verstorbenen Angehörigen, und einige starrten geschockt ins Leere. Von dem dritten Vampir war weit und breit keine Spur. Wahrscheinlich hatte er sich längst aus dem Staub gemacht.
    Ein Sanitäter fand Stacy zwischen den Reihen hocken. »Sind Sie verletzt?«, fragte er und half ihr auf.
    Sie schüttelte den Kopf und zitterte am ganzen Körper. Mir erging es nicht besser. Als man sie aus dem Saal führen wollte und sie mich auf de n Boden fixiert knien sah, wollte sie etwas sagen, doch ich schüttelte unauffällig den Kopf. Wenn herauskam, dass sie mich kannte, würde auch sie verhaftet werden. Sie wandte den Blick von mir ab und ließ sich von dem Sanitäter hinausbegleiten.
    Ich wurde ebenfalls abgeführt und hörte im Vorbeigehen, wie die ersten Zeugen befragt wurden.
    »Wie eine Verrückte hat sie in die Menge hineingeschossen«, sagte eine völlig aufgelöste Frau.
    Ich hob ungläubig die Augenbrauen und schüttelte den Kopf.
    Ein anderer Zeuge vermutete, dass ich und die Täter zusammengehörten. Na, das wurde ja immer besser!
    Vor dem Kino hatten sich Hunderte von Menschen versammelt und wurden von Polizisten hinter die Absperrungen gedrängt. Die Presse war natürlich ebenfalls schon anwesend und drängte sich an den Einsatzkräften vorbei, um Fotos von mir zu machen. Klasse, jetzt kam ich wieder ins Fernsehen! Keine Ahnung, wie die Presse das immer so schnell herausfand, aber eine Reporterin fragte mich doch tatsächlich, ob ich nicht diejenige war, die vor ein paar Monaten das Hotel Sakura evakuiert und somit ein Massensterben verhindert hatte. Damals war ich unfreiwillig ins Fernsehen geraten und in der Öffentlichkeit als Heldin gefeiert worden.
    »Sie haben ja nicht lange auf Ihre nächste Schlagzeile warten lassen, nicht wahr?«, fragte ein Reporter und hielt mir das Mikrofon ins Gesicht.
    Ich musste über seinen absurden Kommentar lachen, dann wurde ich in einen Streifenwagen gestopft. Als wir losfuhren , trafen gerade die Kriminalpolizei und die Spurensicherung ein. Auf dem Weg zur Wache wurden meine Personalien aufgenommen, den Rest der Fahrt schwelgte ich in Gedanken. Ein Glück, dass die Vampire noch zu jung gewesen waren, um zu verwesen. Sie mussten höchstens ein, zwei Monate tot gewesen sein. Aber wer tat so etwas? Wer verwandelte offenbar wahllos ausgesuchte Menschen in Vampire und ließ sie unkontrolliert auf die Menschheit los? Was hatte man davon?
    Der Polizist, der mit mir hinten im Wagen saß, warf mir immer wieder angewiderte Blicke zu.
    Er dachte wahrscheinlich, wie krank die Welt doch war, dass so ein junges Ding wie ich Menschen erschoss. Ich musste grinsen, weil er wahrscheinlich seinen Job gekündigt hätte, wenn er gewusst hätte, was ich da erschossen hatte. Daraufhin maß er mich mit einem noch abstoßenderen Blick. Ich starrte aus dem Fenster und wünschte, ich könnte schon einen Anruf tätigen. Dann könnte ich meinen Vater oder Onkel anrufen, und sie würden mich hier irgendwie rausholen.
    Ich wurde in die Polizeidienststelle nach Mitte gebracht. Auf dem Weg dorthin erklärte man mir, dass ich zu dem Verhör einen Rechtsanwalt hinzuziehen konnte. Würde sich der Verdacht erhärten oder ich ein Geständnis abgeben, würde ich in eine
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