Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
verwies ich auf die übrigen Sessel an der Wand. Wie Odelia hatten auch sie schwarze Haare und waren auffallend jung. Die Eine kannte ich von der Rangerwahl vor zwei Monaten. Als der Vampir Gregor unter mysteriösen Umständen gestorben war, musste ein neuer Ranger für dessen Bezirk gewählt werden. Dies geschah in Form einer Feier, zu der alle möglichen Wesen aus ganz Europa angereist waren. Insgesamt hatten neun Paranormale für die Stelle kandidiert, darunter auch Odelias Schülerin, aber gewählt wurde ein magisch begabter Vampir namens Liam, der neu in die Stadt gezogen war. Am Ende war das Luxushotel, in dem die Feierlichkeiten stattgefunden hatten, in die Luft geflogen, und ich war im Krankenhaus aufgewacht. Ich schüttelte die schrecklichen Erinnerungen ab.
    »Also, was haben Sie für mich?«, fragte Odelia ohne langes Vorgeplänkel.
    Wir hatten bereits letzte Woche miteinander telefoniert, weil sie eine neue Immobilie suchte. Sie sollte abgelegen sein, frei von neugierigen Nachbarn, damit sie und ihre Schülerinnen in Ruhe Magie praktizieren konnten. Ob Schwarze oder Weiße Magie, wusste ich nicht, aber ich hatte mal gelesen, dass die Grenzen oft verschwimmen. Odelia hatte mich außerdem gebeten, ein dreistöckiges Haus mit möglichst großem Keller zu beschaffen, aber Letzteres hatte sich als äußerst schwierig erwiesen.
    Ich legte ihr zehn Immobilien angebote aus den unterschiedlichsten Bezirken vor, die sie eingehend begutachtete. Einige Ranger legten großen Wert darauf, ausschließlich in ihren Bezirken zu wohnen, andere legten sich da nicht so fest. Will zum Beispiel war Ranger vom Bezirk Mitte , wohnte aber in Grunewald, dem Bezirk seines besten Freundes Andre. Und auch Odelia bat darum, mich nicht nur auf ihren Bezirk zu beschränken.
    Nach einer Stunde virtueller Führung durch die herausgesuchten Immobilien hatte Odelia sich entschieden. Ihre n Vorsätzen zum Trotz, in einen anderen Bezirk zu ziehen, hatte sie sich für ein abgelegenes Haus in ihrem Viertel entschieden. Als ich ihr berichtete, dass das ausgesuchte Haus über einen alles andere als geräumigen Keller verfügte, bat sie mich, eine Baufirma zu organisieren. Diese sollte ihr das Kellersystem errichten, ohne Fragen zu stellen.  
    Da fiel mir ganz spontan Gray ein. Er war ein Werwolf und arbeitete in einer Baufirma, in der ausschließlich seinesgleichen arbeiteten. Ich wusste nicht, wer sein Chef war, aber die Vermutung lag nahe, dass dieser ebenfalls ein Werwolf war. Eine Baufirma, die ausschließlich aus paranormalen Wesen bestand, würde sicher keine Fragen stellen. Ich versprach, mich heute noch darum zu kümmern und ihr schnellstmöglich Bescheid zu geben.
    Odelia unterschrieb den Vertrag und erhob sich. Ihre Schülerinnen taten es ihr gleich. Als ich um meinen Schreibtisch herumkam und der Hexe in ihren Mantel half, sagte sie: »Ich würde Sie gerne in mein neues Haus einladen, wenn es eingerichtet ist. Übernatürliche Energie eignet sich hervorragend, um Macht heraufzubeschwören, und Sie, Cherry, haben eine ganz besondere Aura.«
    »Ach ja?«
    Die Hexe nickte. »Je seltener ein Para, desto seltener ist seine Aura , und Sie sind die einzige Werhündin, die ich je kennengelernt habe. Ich würde Sie unheimlich gerne bei einem meiner Rituale dabei haben. «
    » Was sind das für Rituale?« Die Hexen waren angezogen, und ich geleitete sie zum Fahrstuhl.
    » Das zu erklären, würde wahrscheinlich Stunden dauern. Aber keine Angst, sie sind harmlos.«
    »Na , dann sagen Sie mir Bescheid, wenn es soweit ist.«
    Sie stiegen in den Aufzug. »Das werde ich , Cherry, das werde ich.«
    Dann waren die Fahrstuhltüren geschlossen , und ich marschierte in mein Büro, um Gray anzurufen. Er ging beim zweiten Klingeln ran.
    »Hey, Cherry!« Er wirkte völlig überrascht. »Wie komme ich zu der Ehre? Ich dachte, du hättest meine Nummer in den nächsten Mülleimer geworfen, nachdem ich sie dir gegeben habe.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Gray hatte ich in der Para-Bar (Bar für paranormale Wesen) kennengelernt und seitdem schien ich ihm nicht mehr aus dem Kopf zu gehen. Er hatte mich des Öfteren zum Essen eingeladen, aber ich hatte immer wieder abgesagt. Ich fand ihn nett und fühlte mich körperlich definitiv zu ihm hingezogen, aber mehr war da eben nicht – zumindest von meiner Seite aus. Ich könnte ihm das natürlich auch klipp und klar sagen, aber ich brachte es einfach nicht übers Herz. Vielleicht war ich auch einfach nur feige ,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher