Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
erst, was geschehen war, als er in Jeans vor mir stand. Ich hatte nur zwei Mal geblinzelt, und er war im Zimmer verschwunden, hatte sich die Hose angezogen und war wieder zurückgekehrt. Die Frage blieb mir im Hals stecken, als er das rechte Knie zwischen meine Beine zwängte und mich hochhob.
    Meine Füße baumelten links und rechts von seinem Knie, Zentimeter über dem Boden, und ich musste mich an seinen Schultern festkrallen, um nicht abzurutschen. Wäre kein eleganter Abgang gewesen! Verärgert fletschte ich die Zähne, eine Angewohnheit, die ich nicht mochte, die aber
    immer mal wieder durchkam.
    Will schnaufte abwertend. »Du musst schon mehr bieten, als mich anzuknurren, Welpe!«
    »Lass mich runter, sofort!«, sagte ich verärgert.
    Er lachte und ließ mich so abrupt los, dass ich auf den Boden plumpste.
    »Du bist schneller, wendiger und stärker als ein Mensch, und dennoch weißt du dich nicht zu verteidigen. Das ist nicht gut.«
    Ich rappelte mich auf. »Das weiß ich selbst, vielen Dank.«
    »Warum unternimmst du dann nichts dagegen?«
    »Was interessiert dich das eigentlich?« Da! Genau das meinte ich. Dieser Mann brachte mich zur Weißglut. Doch er antwortete nicht, sondern verschwand in den Raum, in dem ich ihn vorgefunden hatte. Neugierig folgte ich ihm, bis ich sah, dass er sich weiter anzog. Ich zog den Kopf aus der Tür und überließ ihn sich selbst.
    »Es interessiert mich, weil dich offensichtlich jemand tot sehen will. Weil dein Vater mir einen Haufen Geld für deine Sicherheit zahlt und weil dieser Umstand auch meine Männer gefährdet.« Als er angezogen war, schaltete er das Licht aus und bedeutete mir, die Treppe hinauf zu gehen.
    »Wir gehen endlich?«, fragte ich hoffnungsvoll. Ich musste dringend ins Bett.
    »Wir gehen«, bestätigte er, was mich zur Abwechslung mal zufrieden stimmte.
    Nach Grunewald brauchten wir fast eine Stunde, auch wenn ich nichts von der Fahrt mitbekam. Ich war direkt, nachdem wir losfuhren, eingeschlafen. Irgendwann spürte ich, wie mich warme Hände wachrüttelten, aber es waren nicht die von Will. Ich wusste nicht, wo er war, und war auch viel zu müde, um mir Gedanken darüber zu machen. Alles, woran ich dachte, war, schnellstmöglichst aus der Kälte zu verschwinden und mich in ein warmes kuscheliges Bett zu flüchten.
    Die Müdigkeit wich allerdings, als ich die Villa sah, vor der wir gehalten hatten. »Das ist ein Witz oder?«, fragte ich und schaute mich um. Unsere Wagen parkten auf einer aufwendig gepflasterten und penibel sauber gehaltenen Auffahrt.
    »Bitte folgen Sie mir«, bat der gleiche Mann und deutete auf die glänzend weiße Villa.
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Wir schritten einen schmalen Weg entlang, der über einen gepflegten Rasen führte, dabei kreuzten wunderbar geschnittene Hecken unseren Weg. Drinnen angekommen, musste ich noch mehr staunen. Schien das Gebäude von außen schon luxuriös, so stellte dessen Inhalt alles andere in den Schatten. Fast die gesamte Einrichtung war ein einziger Traum von Schwarz und Weiß. Glänzend schwarzer Boden, weißes Sofa, schwarze Stühle, weiße Teppiche, schwarze Lampen, weiße Regale. Nur Dekoartikel, wie Pflanzen, Vasen, Bilderrahmen und Kerzenständer, zeigten sich in wirklichen Farben, und allein der Eingangsbereich war größer als meine komplette Etage bei D.I.P.
    »Seit wann kann sich ein Clubbesitzer so eine Villa leisten?«, fragte ich verblüfft und betastete eine
    weiße Couch, die größer war als mein Zimmer.
    »Indem er von einer edlen Familie abstammt und früher Baron war«, erklang Wills Stimme von den Treppen her.
    Ich schaute auf und zog die Hand zurück. Ich wollte ja nichts beschmutzen. Um den Schaden zu begleichen, hätte ich wahrscheinlich Jahre arbeiten müssen. »Baron von was?«
    Er kam die weiße Marmortreppe herunter, und seine Bewegungen wirkten raubtierhaft. Er hatte es irgendwie geschafft, sich in den paar Sekunden, die ich vom Auto hierher gebraucht hatte, umzuziehen. »Das wüsstest du wohl gern?« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sieh dich ruhig noch um, wenn du magst, oder ich zeige dir dein Zimmer.«
    »Das Zimmer bitte, ich bin todmüde.« Ich seufzte und folgte ihm die Treppe hoch. Er schickte den Mann namens Philipp fort und zeigte mir mein Zimmer.
    Es lag in der zweiten Etage, am anderen Ende eines breiten, pompös geschmückten Ganges, der so gar nichts mit dem modernen Eingangsbereich gemein hatte. Die zweite Etage, die erinnerte schon eher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher