Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz
Autoren: Andreas Schlüter
Vom Netzwerk:
Chat!
    SOFORT!
    Mama kommt gleich zu Dir rein!
    Ich warte!
    Hä? Woher wollte Joanna wissen, was seine Mutter gerade tat?
    Beende den Chat! SOFORT!
    wiederholte Joanna.
    Im selben Moment öffnete sich die Tür seines Zimmers. Blitzartig klickte Finn den Chat weg. Seine Mutter kam herein.
    »Warum hast du mir denn gar nichts gesagt?«
    Finn schwieg. Wovon redete sie?
    »Am Telefon eben, das war Joanna. Sie hat mir von dem Zeltwochenende an ihrer Schule erzählt. Toll, dass sie an dich gedacht hat und du mitfahren darfst.«
    Finn starrte seine Mutter an. Zeltwochenende? Mitfahren?
    Seine Mutter kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. »Ich weiß gar nicht, ob ich den Flug umgebucht bekomme. Es geht ja schon übermorgen los.«
    Finn erschrak. Was hatte Joanna da angerichtet? Jetzt wollten sie schon übermorgen fliegen? Bis dahin würde sie doch ihren Vater niemals wiederfinden können!
    Mit einer kleinen Sorgenfalte auf der Stirn schaute seine Mutter Finn an. »Traust du es dir zu, allein zu fliegen?«
    Finn versuchte, sich zusammenzureimen, was sie wohl meinen könnte. Aber »allein fliegen« klang schon mal gut. Erleichtert atmete er aus und antwortete: »Tja … öh … klar!«
    Seine Mutter hatte also gar nicht mit einer Freundin telefoniert, sondern mit Joanna. Und während er mit ihr gechattet hatte, hatte sie ihre Mutter irgendwie davon überzeugt, dass Finn sofort und allein nach Florenz kommen müsse.
    Ein Zeltlager von Joannas Schule? Davon hatte Joanna ihm nichts erzählt. Ob das nur eine Erfindung von ihr war? Zutrauen würde Finn ihr so eine Schwindelei auf jeden Fall. Wie gesagt: Joanna fand immer einen Weg, das zu bekommen, was sie wollte.
    »Für den Fall, dass es klappt, kannst du schon mal packen. Uns bleibt nur wenig Zeit«, stellte seine Mutter fest. Und ergänzte nach kurzer Überlegung: »Seltsam, dass Papa mir nichts davon gesagt hat. Na, ich ruf ihn nachher noch mal an.«
    Auweia! Daran hatte Joanna offenbar nicht gedacht! Es war doch logisch, dass Mama mit Papa sprechen wollen würde, bevor sie Finn das erste Mal allein in ein Flugzeug setzte. Er befürchtete, dass genau wegen dieses Anrufs ihr Plan am Ende auffliegen würde. Gerade wollte er das Chatprogramm öffnen, um Joanna danach zu fragen.
    Doch da pfiff seine Mutter ihn schon wieder an: »Finn! Jetzt ist keine Zeit, um am Computer zu spielen. Pack deine Sachen! Ich rufe die Fluggesellschaft an wegen der Umbuchung.«
    Finn sprang auf und packte seine Sachen. Jetzt drängte ja die Zeit. Bereits übermorgen würde er fliegen, um gemeinsam mit seiner Schwester ihren Vater zu suchen. Finn stopfte alles in den Rucksack, was ihm an Klamotten in die Finger kam. Die unterschiedlichen Strumpfpaare, ein paar Unterhosen, Shirts, Shorts, eine lange Hose. Er achtete nicht darauf.
    Seine Gedanken galten einzig und allein dem Abenteuer, das ihm bevorzustehen schien. Was würde er dafür benötigen? Sicher eine gute Taschenlampe. Ein Taschenmesser würde nicht schaden. Was war mit einem Fernglas und einem größeren Messer? Alles rein in den Rucksack. Ihm fiel ein, dass er dann auch eine kleine Tasche brauchte. Seinen Schulrucksack am besten. Finn zerrte ihn unter dem Schreibtisch hervor, kippte ihn auf dem Boden aus und wühlte in den Schulsachen herum. Er fand darin nichts, was er seiner Meinung nach in Florenz brauchen würde.
    Das war ja mal wieder klar, fand er. Täglich schleppte man sich mit den Schulsachen ab, aber wenn es darauf ankam, konnte man nichts davon gebrauchen. Nicht mal den Schulatlas. Stattdessen aber sein Handy. Zum Glück ein Smartphone.
    Finn sprang zurück an seinen Schreibtisch und begann, das Internet nach nützlichen Dingen zu durchsuchen: Stadtkarte von Florenz, Stadtführer zum Downloaden, ein Wörterbuch Deutsch-Italienisch.
    »Hat geklappt! Übermorgen um 9 Uhr geht der Flieger und …«, rief seine Mutter, brach beim Blick in Finns Zimmer ab und stützte die Hände in die Hüften: »Du sitzt ja schon wieder am Computer! Du sollst doch packen!«
    »Tu ich doch!«, versicherte Finn. »Heutzutage packt man eben anders als ihr alten Leute!«
    Mama schnappte nach Luft: »Alte Leute! Na hör mal!« Entrüstet verließ sie das Zimmer.
    Finn wusste: Bestimmt postete sie jetzt auf Facebook, dass ihr Sohn gesagt hatte, sie wäre alt. Er grinste vor sich hin. Für einen Moment würde er seine Ruhe haben.

FLORENZ!

    Finn kam sich total bescheuert vor. Er saß am Abfertigungsgate des Flughafens und trug diesen blöden Brustbeutel, in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher