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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover
Autoren: Gabriella Engelmann
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talentierte Theaterleute, Modedesigner und bildende Künstler die Möglichkeit, einem breiten Publikum, potenziellen Sponsoren und der Hamburger Presse ihre Arbeiten zu präsentieren und ein hohes Preisgeld zu gewinnen.
    Luc Kragenburg:
    26. Gehypter Jung-Regisseur, der am Fleettheater inszeniert, und ein guter Freund von Daniel. Cyn lernt ihn in der »Ersten Liebe« kennen und findet es toll, durch ihn endlich mal Theaterluft schnuppern zu können.
    Jojo:
    Skater und geheimnisvoller Strippenzieher. Sein Revier ist das nächtliche Hamburg.

Prolog
    Einem reichen Manne wurde seine Frau krank, und als sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach: »Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird der liebe Gott dir immer beistehen und ich will vom Himmel auf dich herabblicken.«

Darauf tat sie die Augen zu und verschied…
    Ich stand auf dem verschneiten Rasen und betrachtete den lebensgroßen, silbergrau schimmernden Engel – eine Galvanoplastik, die das Grab meiner Mutter Katharina schmückte.
    »Du fehlst mir so«, flüsterte ich, während Tränen mir über die Wangen liefen. Mein Blick fiel auf das steinerne Rosengebinde zu Füßen der Figur. Es war ein Symbol dafür, dass die Liebe den Tod überwindet. Aber das konnte mich auch nicht trösten.
    Meine Mutter war vor drei Wochen gestorben und ich hatte immer noch große Mühe zu verstehen, warum das alles passiert war.
    Seit der Beerdigung war ich beinahe jeden Tag hier gewesen. Im Gegensatz zu meinem Vater…
    »Papa ist mindestens genauso traurig wie ich, aber er kann es nicht so zeigen«, begann ich zu erklären. Irgendwie hatte ich das Gefühl, Mama sagen zu müssen, dass Papa nicht mit Absicht wegblieb. »Tagsüber tut er immer ganz stark und fröhlich, aber wenn ich nachts auf dem Weg zum Bad an seinem Zimmer vorbeischleiche, höre ich ihn weinen. Ach Mama, wo bist du nur? Wieso hast du uns allein gelassen?«
    Wie eine Antwort zog eine Möwe am stahlblauen Winterhimmel vorbei, der den schneebedeckten Ohlsdorfer Friedhof in ein gleißendes Licht tauchte.
    Ich schaute der Möwe eine Weile hinterher und wünschte mir zum hundertsten Mal in den letzten Wochen, ich könnte auch weit, weit wegfliegen und das alles hier hinter mir lassen…
    »Wir müssen langsam los«, sagte Pauline, die die ganze Zeit stumm neben mir gestanden hatte, und nahm mich bei der Hand. »Ich komme sonst zu spät zum Ballett und du solltest schleunigst auf andere Gedanken kommen. Du kannst nicht jeden Tag immer nur an ihrem Grab stehen.« Paule, meine liebste, beste Freundin.
    Nicht auszudenken, wie es mir gehen würde, wenn ich sie nicht hätte. In der letzten Zeit war sie fast ständig an meiner Seite, nahm mich in den Arm und versprach, dass eines Tages alles wieder gut werden würde.
    Bevor wir gingen, stellte Paule noch einen Strauß hellgelber Tulpen, die Lieblingsblumen meiner Mutter, in die Vase. Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinanderher, bis wir zum Ausgang der parkähnlichen Anlage kamen.
    »Sag mal, Süße, hast du nicht Lust, heute ausnahmsweise mal mitzukommen? Wir haben eine neue Choreografie einstudiert, die dir bestimmt gefallen würde, und außerdem gibt es da einen spannenden Neuzugang…«, fragte Paule und legte eine kleine dramatische Kunstpause ein . »… einen männlichen, um genau zu sein.«
    »Huch? Wieso das? Seit wann erlaubt die strenge Giséle denn Jungs in der Truppe? Ich weiß noch genau, dass sie früher immer gesagt hat, Männer würden nur Stress verursachen, die Mädels durcheinanderbringen und sich gnadenlos in den Vordergrund spielen.«
    Paule grinste nur vielsagend von einem Ohr zum anderen, sagte aber keinen Ton. Das war ja wirklich spannend!
    Vielleicht sollte ich tatsächlich lieber mit Paule zu meiner alten Ballettschule gehen, anstatt ständig Trübsal zu blasen und nur an meine Mutter zu denken.
    Sie hätte bestimmt nicht gewollt, dass ich den Rest meines Lebens um sie trauerte…

1. Ein halbes Jahr später…
    Cynni-Maus, es gibt gleich Essen«, rief mein Vater aus der Küche. Köstlicher Duft von Knoblauch und Olivenöl zog durch die Wohnung und drang in mein Zimmer, wo ich gerade versuchte, Mathe zu büffeln. Alles andere als leicht, wenn einem der Magen in den Kniekehlen hing.
    Ich rief: »Komme gleich«, und klappte seufzend mein Heft zu. Keine Ahnung, weshalb ich dermaßen untalentiert für dieses Fach war.
    »Und? Kommst du klar mit Mathe oder sollen wir lieber noch mal Tobias
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