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Ciao, Don Camillo

Ciao, Don Camillo

Titel: Ciao, Don Camillo
Autoren: Giovanni Guareschi
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schon in den Verlauf meiner Geschäfte verwickelt. Und diese Geschäfte wurden immer umfangreicher. Aber ich habe eigens jemanden nach Casalino geschickt, um meinem Papa und meiner Mama ein Denkmal auf dem Friedhof zu errichten, und ich habe stets daran gedacht zurückzukehren. Die Geschäfte aber sind ein Fluch, und ich hatte ein großes Unternehmen aufgebaut, und so vergingen die Jahre. Und jetzt bin ich fast siebzig… «
    Der Alte stöhnte.
    »Hier bin ich nun nach so vielen Jahren«, setzte er fort, »und habe nur wenige Tage Zeit, denn ich bin verurteilt, bis zu meinem Lebensende zu arbeiten. Ich bin nicht gekommen, um mein Dorf wiederzusehen, sondern weil ich etwas mehr für meine armen Eltern tun wollte. Ein Denkmal auf dem Friedhof ist ein Stück Stein. Es ist etwas, das toter ist als die Toten, die unter diesem Stein begraben sind. Ich wollte mehr für sie tun und die Namen von Papa und Mama einer nützlichen Einrichtung geben, die die Jahrhunderte überdauern sollte. Ein großes, sehr modernes Gebäude mit allem Komfort und einem großen Park. Ein einziger Park, doch das Gebäude in zwei Teilen: ein Internat für arme Kinder und ein Heim für die Alten. Die Kinder und die Alten wären einander im Park begegnet. Die Alten hätten den Kindern beim Spiel zugesehen, und sie hätten miteinander gesprochen, die Alten und die Kinder. Der Anfang und das Ende des Lebens. War das nicht eine schöne Sache?«
    »Wunderschön«, antwortete Don Camillo. »Aber leider genügen Haus und Park nicht… «
    »Hab ich es nötig, aus Amerika zu kommen, um mir das von Ihnen erklären zu lassen?« erwiderte der Alte verärgert. »Glauben Sie, daß man in Amerika meint, von der Luft leben zu können? Kinder- und Altenheim hätten ihre Mitgift bekommen: einen Gutshof erster Kategorie von zweihundertfünfzig oder fünfhundert Hektar. Für das Kinder- und Altenheim und für das Gut war ich bereit, auf der Stelle fünfhundert Millionen auszugeben. Ich hab nicht mehr viel Zeit zu leben, und ich habe niemanden. Meinen Zaster wird, wenn ich krepiere, zu drei Vierteln der amerikanische Fiskus auffressen und den Rest meine Verwalter. Fünfhundert Millionen für das Heim und das Gut hatte ich schon beiseite gelegt. Ich hatte sie schon hierher transferiert. Und jetzt nehme ich sie wieder nach Hause mit!«
    Don Camillo übersah ganz, daß das ja ein Schlag gegen Casalino war. Don Camillo teilte zwar die Welt in drei Kategorien ein: Gute, Böse und die aus Casalino, aber angesichts von fünfhundert Millionen, für ein Kinder- und Altenheim, hielt er es für seine Pflicht, die Leute aus Casalino wieder in die beiden voranstehenden Kategorien einzufügen.
    »Das ist doch nicht möglich!« rief er. »Gott hat Ihren Geist erleuchtet und gab Ihnen eine wunderbare und sehr edle Idee. Diese Inspiration zurückzuweisen bedeutet, die Ratschläge Gottes zu verschmähen!«
    »Ich nehm den Zaster wieder nach Hause mit!« brüllte der Fremde starrköpfig. »Casalino kriegt nicht einen Centesimo von mir! Nichts von dem, was mir gehört! Vor zwei Stunden war ich in Casalino. Kaum hatten sie mein Auto in Genua abgeladen, bin ich nach Casalino gefahren. Ich komme an und finde das Dorf gesteckt voll mit roten Fahnen. Überall rote Fahnen, sogar oben auf den Heuschobern. Rote Fahnen, rote Girlanden, Plakate mit Hammer und Sichel: Tod diesem, Tod jenem… Auf dem Platz ist eine Versammlung, ich lasse den Wagen anhalten, um zu hören, worum es geht. Sie haben Lautsprecher, und so überhört man nicht eine einzige Silbe:>Und jetzt erteile ich dem Genossen Bürgermeister das Wort!Geh nach Amerika!
    Geh zu Truman! Scher dich weg! Kehr zu dir nach Haus zurück!    Don Camillo ging ans Fenster und betrachtete melancholisch die Delle auf dem Autodach.
    »Ja, ich kehre nach Amerika zurück!« brüllte der Fremde außer sich. »Aber ich kehre mit meinem Zaster zurück! Lieber schenk ich ihn dem Hundespital von New York, als ihn den Leuten von Casalino zu geben!«
    Don Camillo versuchte, die Sache einzurenken, aber das war
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