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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition)
Autoren: Tobi Thoy
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verliebtes Paar und knutschte hemmungslos. Christian wandte die Augen von den Beiden ab, bei diesem Anblick wurde er nur wieder traurig und das musste er auf jeden Fall verhindern.
    Links von ihm saßen einige ältere Männer zusammen. Nichts, was Christian suchte. An dem Tresen erblickte er jedoch ein paar Mädchen, die mit dem Bar-Keeper flirteten. Er wollte aufstehen, zu ihnen gehen, doch beim Versuch sich aufzurichten, zitterten seine Beine so sehr, dass er das gleich aufgab. Er musste einfach abwarten, bis er wieder gehen konnte. Das aber durfte nicht mehr allzu lange dauern, denn er musste auch noch dringend auf die Toilette. Er wandte sich seinen Freunden zu, die sich angeregt unterhielten.
„Na, erzähl, was ist zwischen euch auf dieser Party gelaufen?“, fragte Jonas Sören aufdringlich.
„Hört mal auf, ich rede doch nicht über so was“, erwiderte Sören leicht grinsend.
„Worum geht´s?“, wollte Christian wissen.
„Ach komm, Sören, erzähl. Sabrina ist geil auf ihn, er will sie aber nicht. Hat sie dir schon eine Liebeserklärung gemacht?“ fragte Jonas lachend. Da hob Elton seinen Kopf. Der Alkohol zeigt bei ihm eine verspätete Wirkung, denn er konnte kaum reden und verstand nicht so recht, wo er sich befand.
„Ja, diese Sabrina stand auf mich, drei Jahre lang ist sie mir nachgelaufen. Das hat voll genervt. Ständig hat sie mir Liebeserklärungen gemacht.“
    „Und das ist sicher auch ein Grund, warum ich absolut nichts von ihr will.“
    Eine Kellnerin kam an ihren Tisch und unterbrach ihr tiefgründiges Gespräch.
„Wisst ihr schon was ihr wollt, Jungs?“, sie war Mitte dreißig, hatte kurzes schwarzes Haar, eine enge Hose, Lippen in knallrot und einen tiefen Ausschnitt. Ein wenig rümpfte sie die Nase, weil sie direkt hinter Christian stand, dessen Haar nach Bier roch.
Christian wiederum guckte sie an, als sei sie die erste Frau, die er in seinem Leben sah.
    „Was für eine Frau, so nett und süß“ , dachte er nur. Sie und keine andere wollte er sein Leben lang lieben. Von ihr wollte er noch heute in die Arme geschlossen werden.
Während die Kellnerin die Bestellungen von Jonas, Elton und Sören entgegennahm, starrte Christian sie pausenlos an. Was für eine schöne Stimme sie doch hatte. Und sie hatte Ohren und eine Nase und Augen und einen Mund, genauso wie er selbst. Das musste ein Zeichen sein! Ein Zeichen, dass sie zusammengehörten. In diesem Augenblick schlug Christians Herz nur für diese eine Frau, und das machte ihn so unendlich glücklich.
„Sonst noch was?“, fragte die Kellnerin und schaute dabei zu Christian, der als einziger noch nichts bestellt hatte.
„Deinen Namen“, war seine gehauchte Antwort.
    Sören saß mit offenem Mund da. Jonas und Elton guckten Christian ungläubig an. Auch Christian selbst war von seiner spontanen Tapferkeit überrascht. Anders ging es jedoch nicht, sie war schließlich die Frau seiner Träume.
Sie lächelte ihn an.
„Ich heiße Hildegard. Möchtest du auch was?“
Jetzt war die Zeit gekommen zu handeln, das wusste Christian. Hildegard, was für ein wunderschöner Name! Er musste Hildegard beeindrucken, am Besten jetzt gleich, damit sie seine Gefühle erwiderte. Christian musste etwas richtig Männliches bestellen: Wodka, ja, Wodka tranken richtige Männer. Er bestellte Wodka.
Hildegard entfernte sich, begleitet von seinem sehnsüchtigen Blick.
    „ Chrisi, was ist in dich gefahren?“, fragte Jonas, als die Kellnerin außer Hörweite war.
„Ich will mein Glück bei ihr versuchen!“, sprach Christian entschlossen aus was er dachte.
„Cool, wenn du bei ihr landest, dann erzählt sie dir vielleicht wie die Erde vor tausend Jahren so ausgesehen hat“, sagte Sören.
„Hör mal auf, für eine Mumie sieht sie doch gar nicht mal so schlecht aus“, fügte Jonas hinzu.
„Sehr witzig!“, sagte Christian empört. Seine Freunde schienen nicht zu verstehen um was für eine Art von Gefühlen es sich gerade bei ihm handelte.
„Wisst ihr vielleicht einen guten Anmachspruch für mich?“
„Ja, frag sie doch einfach, wann ihre Beine geöffnet haben.“, alle außer Christian lachten.
„Leckt mich!“, sagte dieser und drehte sich weg. Er war ernsthaft beleidigt.
    „ Apropos `Leck mich`: wisst ihr wer mich am Arsch lecken kann? Jogi Löw!“, sagte Jonas auf einmal empört.
    „ Ich hab noch nie einen deutschen Trainer erlebt, der so viele falsche Entscheidungen getroffen hat.“
    „ Ja… der Jogi, der hat schon ein paar
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