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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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widernatürlich. Ich habe die Gelegenheit, dies wieder in Ordnung zu bringen, es freizulassen. Und ich habe nicht vor, diese Gelegenheit verstreichen zu lassen.«
    Ein düsteres Funkeln blitzte in seinen Augen auf, und eiskalte Magie ließ die Luft erstarren. Er hatte wohl nicht vor, sich von uns behindern zu lassen.
    »Wir haben das Buch nicht«, teilte Ethan ihm mit.
    »Das lässt sich leicht daraus ableiten, in welche Richtung ihr fahrt. Allerdings lässt dies auch vermuten, dass ihr auf dem Weg seid, um es an euch zu bringen, vielleicht bevor Ms Carmichael etwas Drastisches tut?«
    Ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. »Lassen Sie die Finger von ihr.«
    »Du weißt, dass das unmöglich ist. Nicht, wenn wir alle Jagd auf dasselbe Ziel machen. Außerdem könnte sie sich als nützlich erweisen.«
    Ich spürte, wie die um uns anschwellende Magie weiter zunahm, während sich meine eigene dazugesellte. »Lassen Sie die Finger von ihr«, brachte ich mühsam durch zusammengebissene Zähne hervor, »oder Sie müssen sich vor mir verantworten.«
    Tate verdrehte die Augen. »Ich könnte dich binnen einer Minute umbringen.« Dann sah er mich von der Seite an, was noch viel furchterregender wirkte. »Ich wette, es tut ziemlich weh, dass deine beste Freundin dich verraten hat, oder? In dieser Hinsicht ähnelt sie deinem Vater, nicht wahr?«
    Tate hatte mir mitgeteilt – Sekundenbruchteile vor Ethans Tod –, dass mein Vater Ethan Geld angeboten hatte, um mich zur Vampirin zu machen. Aber das war nicht die volle Wahrheit gewesen.
    »Ethan hat das Geld nicht angenommen, und das wissen Sie.«
    »Aber er wusste davon, nicht wahr? Ethan wusste, dass dein Vater herumfragte, und er hat nichts dagegen getan.«
    »Du gottverdammter Hurensohn«, sagte Ethan. Bevor ich ihn daran hindern konnte, ging er auf Tate zu und verpasste ihm einen harten rechten Haken.
    »Ethan!«, schrie ich, auf der einen Seite entsetzt, dass er gerade jemandem ins Gesicht geschlagen hatte … und auf der anderen stolz, dass er genau das getan hatte. Ethan hatte ihn geschlagen. Das war unter den gegebenen Umständen vielleicht keine so gute Idee, aber es bedeutete nicht, dass Tate es nicht verdient und ich es nicht genossen hätte.
    Tates Kopf zuckte zurück, aber ansonsten bewegte er sich keinen Millimeter. Er hob die Finger zur Lippe, die Ethan hatte aufplatzen lassen, und sah dann kurz auf das Blut, bevor er seinen Blick langsam auf Ethan richtete. Magie erhob sich in mächtigen Wirbeln um uns herum, als Tates Zorn erwachte.
    »Das wirst du bedauern, Sullivan.«
    Ethan schürzte die Lippen und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich bedauere nur, dass ich nicht früher die Gelegenheit dazu gehabt habe. Sieh es als erste Rate dafür an, dass du für den Tod zweier Meistervampire verantwortlich bist und einen weiteren Vampir zwei Monate lang hast durch die Hölle gehen lassen.«
    Tate richtete seinen Blick auf mich. »Immerhin konnte ich dir während seiner Abwesenheit Gesellschaft leisten, Ballerina.«
    Eine weitere Magiespitze war aus Ethans Richtung zu spüren, und er fletschte boshaft die Zähne. Ich legte meine Hand auf Ethans Brustkorb, um ihn an einem weiteren Angriff auf Tate zu hindern.
    »Hör damit auf«, brachte ich mühsam hervor.
    Sie knurrten sich beide wie Tiere an.
    »Wenn du glaubst, du könntest noch einen einzigen weiteren Treffer landen«, sagte Tate, »dann versuch’s doch.«
    »Das muss ich nicht versuchen«, sagte Ethan durch zusammengebissene Zähne und ging erneut auf Tate zu. Doch bevor er einen weiteren Schlag landen konnte, hatte ich einen Arm um ihn geschlungen und zerrte ihn zurück.
    »Ethan! Wir haben schon genügend andere Probleme.«
    Tate war schon zur Hochform aufgelaufen; das Letzte, was wir jetzt brauchten, war, dass Ethan ihn noch weiter verärgerte – oder Ethan selbst noch wütender wurde.
    Ethan befreite sich aus meinem Griff und brachte sein Shirt in Ordnung.
    Diese kurze Unterbrechung hatte Tates Empörung nicht gemildert. Seine Magie wurde noch dichter und mächtiger. Dicker Nebel wälzte sich auf der Autobahn wie Rauch zu uns heran. Ich brauchte einen Augenblick, bevor ich begriff, dass es sich hierbei nicht nur um Nebel handelte. Dünne Fäden hellblauen Lichts zuckten in ihm auf, und jeder Blitzschlag erfüllte die Luft mit einem beißenden, unangenehmen Kribbeln.
    Ethan hielt seinen Blick auf Tate gerichtet. »Wir werden nicht zulassen, dass du die Welt
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