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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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trug Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Seine Haare waren zerzauste dunkle Wellen. Um seinen Hals blitzte etwas Goldenes auf, und ich wusste sofort, worum es sich handelte. Jeder Vampir Cadogans trug als eine Art Erkennungsmarke eine kleine Goldscheibe an einer Kette um seinen Hals. Auf ihr standen der jeweilige Name und Rang. Ich hatte meine im Austausch gegen Informationen über das Maleficium an Tate abgetreten.
    Ethan hatte mir das Medaillon überreicht, und obwohl ich mir ein neues hatte geben lassen, gefiel es mir gar nicht, mein erstes an Tates Hals zu sehen.
    »Ich bin für jeden deiner Vorschläge offen, Hüterin«, sagte Ethan, ohne den Blick von Tate zu wenden.
    Bedauerlicherweise lagen unsere rasiermesserscharfen und eleganten japanischen Schwerter im Kofferraum, und ich bezweifelte, dass Tate uns die Zeit geben würde, sie dort herauszuholen.
    »Wir treten ihm gegenüber«, sagte ich. »Nur für den Fall, dass wir fliehen müssen, solltest du deine Tür offen lassen.« Da ich wusste, dass Ethan den Mercedes besser lenken konnte als ich, überreichte ich ihm den Schlüssel, atmete tief durch und öffnete die Tür.

KAPITEL ZWEI
ER IST EIN ZAUBERER
    Wir verließen gleichzeitig den Wagen. Zwei Vampire, die sich in einer dunklen Nacht in Iowa einem geheimnisumwobenen, mächtigen Zauberer stellten. Ich konnte mir für einen angenehmen Abend sicherlich Schöneres vorstellen, aber welche Möglichkeiten hatte ich schon?
    Tates Blick huschte zu Ethan, und er starrte ihn überrascht an. »Ich habe nicht erwartet, Sie hier zu sehen.«
    »Da Sie meinen Tod inszeniert haben, können Sie das wohl kaum erwartet haben.«
    Tate verdrehte die Augen. »Ich habe überhaupt nichts inszeniert.«
    »Sie haben alles in Gang gesetzt«, sagte Ethan. »Sie haben Merit in einen Raum gebracht, in dem eine zugedröhnte Vampirin wartete, die sie hasste. Sie wussten ganz genau, dass ich nach ihr suchen würde und dass Celina handeln würde. Da es ihr Pflock war, der meinem Leben ein Ende setzte, halte ich ›inszeniert‹ für angebracht.«
    »Wir werden uns in diesem Punkt darauf einigen müssen, uns nicht einig zu sein, Sullivan.« Tate lächelte mich mit einem Schlafzimmerblick an. »Schön, dich wiederzusehen, Ballerina.«
    Ich hatte früher getanzt, und Tate hatte sich diese Information gemerkt. »Ich kann nicht behaupten, dass ich das genauso empfinde.«
    »Ich bitte dich. Was gibt es Schöneres als das Wiedersehen unter Freunden?«
    »Sie sind kein Freund«, sagte ich, und ich hatte auch kein Interesse an einem Wiedersehen. »Wie haben Sie Bürgermeisterin Kowalcyzk dazu gebracht, Sie freizulassen?«
    »Das erwies sich als recht leicht. Es gab keine Beweise gegen mich.«
    Das war gelogen. Sie hatten Tates Fingerabdrücke auf den Drogen entdeckt, und sein Lieblingslakai, ein Kerl namens Paulie, hatte beim Chicago Police Department gesungen wie ein Vögelchen.
    »Haben Sie ihr erzählt, Ihre Verhaftung wäre Teil einer übernatürlichen Verschwörung?«, fragte ich. »Haben Sie sie für sich gewonnen, indem Sie behaupteten, von den Vampiren unterdrückt zu werden?«
    »Ich habe mit Freuden festgestellt, dass Diane schlagende Argumente zu schätzen weiß.«
    »Diane Kowalcyzk würde ein schlagendes Argument nicht mal erkennen, wenn man es ihr mit einem Baseballschläger verabreichte«, entgegnete ich. »Was wollen Sie?«
    »Was glaubt ihr wohl, was ich will?«, fragte er. »Ich will das Buch.«
    Ethan verschränkte die Arme. »Warum?«
    »Weil unser Mädchen hier es für mich so interessant gemacht hat.« Er lächelte mich schmierig an. »Hast du das nicht?«
    »Ich bin nicht Ihr Mädchen, und ich habe Ihnen vom Maleficium nichts erzählt.«
    »Dann ist mein Gedächtnis eben nicht perfekt. Ich kann allerdings nur davon ausgehen, dass dir dein Besuch bei mir gefallen hat, denn sonst wärst du wohl kaum ein zweites Mal vorbeigekommen.«
    Neben mir knurrte Ethan besitzergreifend.
    »Hören Sie auf, ihn zu ärgern«, sagte ich. »Ich habe Sie besucht, um von Ihnen Informationen zu erhalten, und das ist auch jetzt das Einzige, was ich von Ihnen will. Warum wollen Sie das Maleficium ?«
    »Das habe ich dir schon gesagt«, meinte Tate nonchalant. »Als wir in diesem Gefängnis, das die Menschen für mich errichtet hatten, zusammensaßen, habe ich dir doch von der Trennung von Gut und Böse erzählt und dass sie wider die Natur ist. Dass das ›Böse‹ nur ein menschliches Konstrukt ist. Es im Maleficium gefangen zu halten, ist
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