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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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retten können … oder sie nicht von uns gerettet werden wollte.
    »Aber diese Archivarin darf dort sein?«, fragte Ethan.
    »Sie kennt Mallory nicht«, sagte Catcher, »und sie ist ein Mitglied des Ordens. Sie glauben, dass sie mit der Situation schon fertigwird.«
    Und sie glaubten vermutlich, dass sie mit ihr zurechtkommen würden. Genauso wie sie mit Simon, Mallory und Catcher zurechtgekommen waren, bevor man ihn aus dem Orden geworfen hatte. Das Personalmanagement des Ordens war keine wirkliche Erfolgsgeschichte.
    »Man sollte ja meinen, dass sie ein oder zwei zusätzliche Soldaten erübrigen würden, um ein Problem zu lösen, das sie selbst verursacht haben«, meinte Ethan.
    »Bedauerlicherweise«, sagte Catcher, »ist das nicht die einzige magische Krise auf dieser Welt, und es gibt nicht besonders viele Hexenmeister. Sie werden eingeteilt, wie sie verfügbar sind.«
    Ich hatte als Hüterin gelernt, mit dem zu arbeiten, was mir zur Verfügung stand, aber das hieß nicht, dass mir schlechte Gewinnchancen gefielen, geschweige denn der Gedanke, dass es auf der gesamten Welt vergleichbare Probleme gab.
    »Wir müssen so schnell wie möglich nach Elliott«, sagte Ethan. »Mallory hat einen Vorsprung, was bedeutet, dass sie das Buch wahrscheinlich vor uns erreichen wird. Ihr solltet die Archivarin vorwarnen, falls ihr das noch nicht getan habt.«
    »Sie weiß Bescheid. Allerdings gibt es da noch ein Problem.« Catcher räusperte sich nervös. Sein Tonfall ließ Ethan unruhig auf seinem Sitz hin- und herrutschen.
    »Es besteht die Möglichkeit, dass außer euch und Mallory noch jemand auf dem Weg zum Maleficium ist. Seth Tate wurde heute Morgen freigelassen.«
    Ich fluchte leise. Seth Tate war der frühere Bürgermeister von Chicago, der sein Amt aufgeben musste, nachdem wir herausgefunden hatten, dass er der Chef eines Drogenrings war.
    Tate war außerdem ein Übernatürlicher, der über alte, unbekannte Zauberkräfte verfügte – von der Sorte, bei der sich mir die Nackenhaare aufstellten. Davon abgesehen wussten wir leider nichts über seine Fähigkeiten.
    »›Heute Morgen‹ war vor Stunden«, sagte Ethan. »Warum erfahren wir das erst jetzt?«
    »Weil wir es gerade erst erfahren haben. Wir sind keine städtischen Angestellten mehr, also bestand für Kowalcyzk nicht die Notwendigkeit, uns darüber zu informieren. Unsere neue Bürgermeisterin ist zu dem Schluss gekommen, dass man Tate hereingelegt hat, was unter anderem daran liegt, dass heute vor Haus Cadogan eine der Personen gesehen wurde, die angeblich in seinem Anwesen getötet wurde.«
    »Das bist, glaube ich, du«, flüsterte ich Ethan zu.
    »Und das habe ich sicherlich nicht Tate zu verdanken«, sagte Ethan. »Gehen wir davon aus, dass er sich auch auf die Suche nach dem Maleficium gemacht hat?«
    »Das wissen wir nicht genau«, sagte Catcher »Er wurde von Kowalcyzk begnadigt, und daher nahm das Chicago Police Department an, dass es nicht die Befugnis habe, ihm zu folgen, selbst wenn es die Mittel gehabt hätte. Und wir sind heute unterbesetzt.«
    »Unterbesetzt?«, fragte ich verblüfft. Es gab beim Ombudsmann drei inoffizielle Angestellte neben meinem Großvater: Catcher, das Computergenie Jeff Christopher und ihre Sekretärin Marjorie. Krankfeiern kam bei keinem von ihnen infrage.
    »Jeff ist heute Morgen vorbeigekommen und hat gesagt, er müsse sich um einige Dinge kümmern. Was völlig in Ordnung ist, denn er ist weder Angestellter, noch wird er für seine Anwesenheit bezahlt.«
    Das klang logisch, klar, wirkte aber dennoch seltsam. Auf Jeff konnte man sich wirklich verlassen, und in der Regel hockte er vor einem sehr großen Computer. Wenn er unsere Hilfe gebraucht hätte, dann hätte er sicherlich nicht gezögert, uns darum zu bitten.
    »Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob er sich auf die Suche nach dem Buch begeben hat«, sagte ich, »aber ich würde mich nicht wundern, wenn er genau dort wieder auftaucht, wo es wirklich zur Sache geht. Immerhin war er derjenige, der mir von dem Maleficium erzählt hat.«
    Offensichtlich hatte ihn dessen Zauberkraft fasziniert, und es bedurfte keiner großen Vorstellungskraft, um sich auszumalen, wie er die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich das Buch schnappen würde. Es war ziemlich bedauerlich, dass ich das Plagenholz nicht mitgenommen hatte, einen magischen Gegenstand, den mein Großvater mir zum Schutz gegen Tates nahezu unmerkliche, aber umso gefährlichere Zauberkräfte gegeben
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