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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires
Autoren: C Neill
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hatten«, sagte er. »Ansonsten wären wir wirklich in Schwierigkeiten geraten. Komm her. Lass uns mal schauen, ob wir unsere Sachen aus dem Kofferraum holen können.«
    Der Kofferraum war während des Sturzes halb aufgegangen, sodass wir einfach nur lange genug an unseren Taschen und Schwertern zerren mussten, bis wir sie freibekamen.
    »Du hast mich nicht gehört«, sagte er plötzlich.
    »Ich habe was nicht gehört?«
    »Bevor er uns von der Straße geworfen hat, habe ich dir etwas zugerufen. Du hast mich nicht gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf. Vampire besaßen die Fähigkeit, telepathisch miteinander zu kommunizieren; allerdings war dies in der Regel auf Meistervampire und die Vampire, die sie erschaffen hatten, beschränkt, aber es gab Ausnahmen. Ethan und ich hatten wortlos miteinander gesprochen, seitdem er mich offiziell in das Haus Cadogan aufgenommen und zur Hüterin ernannt hatte.
    »Ich habe dich nicht gehört«, sagte ich. »Vielleicht ist das ein Nebeneffekt deiner Rückkehr? Weil Mallorys Zauberspruch unterbrochen wurde?«
    »Vielleicht«, sagte er.
    Wir hatten gerade unsere Schwerter herausgezogen, als wir von der Straße jemanden rufen hörten. Wir sahen hoch. Eine Frau in einer flauschigen Daunenjacke winkte uns zu. »Ich habe den Tornado gesehen, der Sie von der Straße gefegt hat. Der ist ja praktisch aus dem Nichts aufgetaucht? Sind Sie in Ordnung? Brauchen Sie Hilfe?«
    »Wir sind so weit in Ordnung«, rief Ethan zurück, ohne sie über den Ursprung des Tornados aufzuklären, und dann warf er einen letzten Blick auf seinen ganzen Stolz. »Aber es wäre toll, wenn Sie uns mitnehmen könnten.«
    Ihr Name war Audrey McLarety. Sie war eine Rechtsanwaltssekretärin aus Omaha, aber mittlerweile im Ruhestand, und hatte vier Kinder und dreizehn Enkel, die über ganz Iowa, Nebraska und South Dakota verteilt waren. Alle Enkel spielten Fußball, Kinderbaseball oder nahmen Tanzunterricht, und Audrey befand sich gerade auf dem Rückweg von einer Tanzaufführung in der Nähe von Des Moines, an der drei der Mädchen teilgenommen hatten. Trotz der späten Stunde war sie offensichtlich nicht auf die Idee gekommen, bei ihren Kindern zu übernachten.
    »Sie müssen sich um ihre eigenen Familien kümmern«, sagte sie, »und ich habe meine.« Damit meinte sie ihren Ehemann Howard und ihre vier Terrier.
    Wir wussten es sehr zu schätzen, dass Audrey uns mitnahm, aber sie hörte einfach nicht auf zu reden.
    Wir fuhren durch die stockfinstere Nacht in Richtung Omaha, vorbei an weiteren abgeernteten Feldern und einzelnen Fabriken, deren Lichter und aufsteigender Dampf sie wie schlummernde Monstren aus Metall und Beton wirken ließen.
    Als wir uns der Stadt näherten, begann der Horizont sich orange zu färben, hervorgerufen durch die Straßenbeleuchtung. Glücklicherweise war Audrey in der Nähe von Elliott aufgewachsen und hatte uns angeboten, uns bis zum Bauernhof zu fahren. Ein doppeltes Glück für uns, denn schon bald würde die Sonne aufgehen, und wir brauchten dringend einen Ort, an dem wir uns in Sicherheit bringen konnten.
    Wir überquerten den Missouri und fuhren in Richtung Norden durch Omahas dicht bebaute Innenstadt, kamen an einem bevölkerten großen Platz vorbei, um den sich zahlreiche alte Ziegelsteingebäude sowie eine Reihe von Wolkenkratzern drängten, bevor wir wieder durch Wohngebiete fuhren. Ältere Häuser und Fast-Food-Restaurants wichen flachen Feldern und Ackerland, und schließlich erreichten wir eine helle Schotterstraße.
    Sie zog sich lang und gerade hin und teilte Felder, die kurz vor dem Winter abgeerntet waren. Staub erhob sich hinter uns, und in der Dunkelheit konnte ich nicht viel ausmachen, was mich nervös werden ließ. Tate könnte sich irgendwo dort verstecken und auf uns warten. Bereit, wieder zuzuschlagen, bereit, uns von der Straße zu drängen – und bei seinem zweiten Versuch hätten wir vielleicht nicht so viel Glück. Und in diesem Fall hätten wir einen unschuldigen Menschen in die Angelegenheit hineingezogen.
    Wir fuhren an Bauernhöfen vorbei, die alle gleich aussahen – ein Hauptgebäude und einige Nebengebäude versteckt hinter einer Reihe von Bäumen, die vermutlich als Windschutz diente. Die Häuser wurden von grellen Flutlichtern beleuchtet, und ich fragte mich, wie ihre Bewohner bei diesem gleißenden Licht schlafen konnten … oder ob sie überhaupt schliefen. Die Vorstellung, im Schein eines Flutlichts auf einer ansonsten pechschwarzen Ebene schlafen zu
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