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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)
Autoren: Chloe Neill
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ich misstrauischer.
    »Immer noch nicht«, antwortete ich.
    »Vielleicht will er dir damit ja Respekt zollen. Vielleicht versucht er die Erinnerung an Ethan zu respektieren, indem er dich nicht als Erste befragt?«
    »Ich bezweifle stark, dass unsere Beziehung das Vorgehen des Greenwich Presidium in irgendeiner Weise beeinflussen würde. Es ist vermutlich reine Taktik – er lässt mich so lange darauf warten, bis ich anfange, mir Sorgen deswegen zu machen.« Ich hielt mein Abendessen hoch. »Wenigstens habe ich mir Nervennahrung besorgt.«
    »Wo wir schon dabei sind – war eine ziemlich gute Idee, dass du das mitgebracht hast.«
    »Wieso?«
    »Die dritte Regel: Frank hat Fertiggerichte aus den Küchen verbannt.«
    Volltreffer Nummer drei für Frank. »Und wie lautet seine Begründung dafür?«
    »Es ist ungesund, industriell verarbeitet und teuer. Von jetzt ab gibt es nur noch Müsli und frisches Grünzeug.«
    Da ich ein Vampir mit einem gesunden Appetit war, traf mich dies vermutlich härter als alles andere, das Frank bisher festgelegt hatte.
    Juliet warf einen Blick auf ihre Uhr. »Nun, ich sollte mich wieder an die Arbeit machen. Gehst du nach oben, um das zu essen?«
    »Luc und Malik wollten sich mit mir unterhalten, und ich habe ihnen versprochen, was zu essen mitzubringen. Was hast du denn vor?«
    Sie deutete auf die Treppe, die ins Untergeschoss führte, wo sich die Operationszentrale befand. »Habe gerade meine Schicht vor den Rechnern hinter mich gebracht.« Sie meinte damit die Monitore, auf denen die Aufnahmen der Sicherheitskameras zu sehen waren, mit denen wir das Anwesen überwachten.
    »Irgendwas Spannendes?«
    Sie verdrehte die Augen. »Die Menschen hassen uns, blablabla. Sie wünschen sich, dass wir zur Hölle fahren oder auch nach Wisconsin, das liegt nämlich näher, blablabla.«
    »Also alles beim Alten?«
    »So ziemlich. Wenn Celina geglaubt hat, sie würde den Vampiren eine neue Märchenwelt eröffnen, indem sie uns in die Öffentlichkeit zerrt, dann hat sie sich ganz schön getäuscht.«
    »Celina hat sich in einigen Dingen getäuscht«, sagte ich.
    »Das stimmt«, erwiderte sie leise, und ihr Tonfall ließ erkennen, dass sie Mitleid mit mir empfand. Doch Mitleid war genauso anstrengend wie Trauer, also wechselte ich das Thema.
    »Irgendein Hinweis auf McKetrick?«, fragte ich. McKetrick, dessen Vornamen wir nicht kannten, hielt sich für einen freiheitsliebenden Freischärler und uns Vampire für den neuen Staatsfeind. Er trug schwarze Klamotten und ein Sturmgewehr, und er hatte das eindeutige Verlangen, uns alle aus der Stadt zu jagen. Eines Nachts hatte er Ethan und mir eine Predigt gehalten und uns gedroht, dass wir ihn nicht zum letzten Mal gesehen hätten. Er war noch ein paarmal aufgetaucht, und ich hatte von Catcher zusätzliche Informationen über seine Zeit beim Militär erhalten – Stichwort »zweifelhafte Taktiken« und »Probleme mit dem Befehlsgehorsam« –, aber falls er über ein Gesamtkonzept zur Auslöschung aller Vampire verfügte, so hatte er es uns noch nicht wissen lassen.
    Ich war mir nur nicht sicher, ob ich mich deswegen besser oder schlechter fühlen sollte.
    »Nicht der kleinste.« Sie legte ihren Kopf ein wenig zur Seite. »Was hast du draußen gemacht?«
    »Trainiert. Ich hab trainiert.« Diese Erklärung ließ mich kurz stocken, denn ich hatte den Wachen noch nicht gestanden, dass ich mit Jonah zusammenarbeitete. Unsere gemeinsame Zeit war erst durch unsere Verbindung zur Roten Garde möglich geworden, und das Geheimnis konnte ich selbstverständlich nicht einfach so lüften. Ich vermied es daher, Jonah zur Sprache zu bringen.
    Ein weiterer Stein für mein ständig wachsendes Lügengebäude.
    »Es lohnt sich, in Form zu bleiben«, sagte Juliet mit einem Augenzwinkern.
    Ein Augenzwinkern, das mich ahnen ließ, dass ich nicht so raffiniert war, wie ich mir vorgestellt hatte.
    »Nun, es war eine lange Nacht«, sagte sie. »Ich geh dann mal nach oben.«
    »Juliet«, rief ich ihr nach wenigen Schritten hinterher. »Bist du jemals gesprungen?«
    »Gesprungen?«, fragte sie mit einem Stirnrunzeln. »Du meinst in die Luft?«
    »Nein, von einem Gebäude.«
    »Bin ich.« Es dämmerte ihr, das konnte ich in ihren Augen erkennen. »Aber, Hüterin … Hast du etwa heute deinen ersten Sprung hinter dich gebracht?«
    »Habe ich, ja.«
    »Herzlichen Glückwunsch!«, sagte sie. »Pass nur auf, dass du nicht zu tief oder zu schnell fällst!«
    Meine Rede.
    Frank hatte Maliks
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