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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)
Autoren: Chloe Neill
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und Celina hatte es meinem Vater übel genommen, dass er ihr nicht dasselbe Angebot gemacht hatte.
    Die Frau war wirklich anstrengend.
    Wie auch immer – Ethan ernannte mich zur Hüterin des Hauses. Damit ich dem Haus besser dienen konnte und um Mallorys mitternächtlichen (mittäglichen … frühmorgendlichen … und nachmittäglichen) Liebesabenteuern nicht mehr zuhören zu müssen, zog ich nach Cadogan um.
    Das Haus hatte alles, was man so braucht: Küche, Trainingsraum, eine Operationszentrale, in der die Wachen das Haus im Auge behielten, und Zimmer für etwa neunzig der rund dreihundert Vampire Cadogans, die denen in einem Studentenwohnheim glichen. Mein Zimmer war im ersten Stock. Es war nicht groß, und es war auch nicht gerade luxuriös eingerichtet, aber es war eine Zuflucht vor dem vampirischen Chaos in Chicago. Ich hatte ein Bett, einen Bücherschrank, einen Wandschrank und ein kleines Badezimmer. Und ich musste nur einige Schritte über den Flur gehen, um mich in einer kleinen Küche wiederzufinden, die trotz ihrer geringen Größe alles enthielt, was mein Herz begehrte: Schnellgerichte und Blutbeutel von unserem Lieferservice mit dem schrecklichen Namen Lebenssaft.
    Ich stellte meinen orangefarbenen Volvo einige Straßenzüge entfernt ab und ging zu Fuß zurück zum Haus. Es leuchtete hell in der Dunkelheit von Hyde Park, denn wir hatten zu unserer Sicherheit Flutlichtscheinwerfer anbringen lassen, nachdem das Haus von knurrenden Formwandlern angegriffen worden war und anschließend renoviert werden musste. Die Nachbarn schimpften über die Scheinwerfer, bis sie darüber nachdachten, was ohne sie geschehen würde – der Schutz der Dunkelheit würde übernatürliche Eindringlinge anziehen.
    Heute war es recht still am Haus. Eine Reihe Demonstranten hatte es sich auf dem Rasen zwischen dem Bürgersteig und dem schmiedeeisernen Zaun, der unser Anwesen umgab, mit Decken gemütlich gemacht. Als Bürgermeister Tate seines Amts enthoben, angeklagt und an einem geheim gehaltenen Ort eingesperrt wurde, war die ursprünglich riesige Zahl der Demonstranten stark gesunken. Der Amtswechsel hatte die Wähler dieser Stadt besänftigt.
    Bedauerlicherweise waren die Politiker keineswegs besänftigt. Diane Kowalczyk, die Frau, die Tates Platz eingenommen hatte, behielt mit einem Auge eine Präsidentschaftskandidatur im Blick, und sie benutzte die Übernatürlichen Chicagos, um Unterstützung für ihren geplanten Wahlkampf zu erhalten. Als der Gesetzesvorschlag die Runde machte, alle Übernatürlichen verpflichtend registrieren zu lassen, war sie eine der lautstarken Befürworter. Der Vorschlag beinhaltete, dass wir alle, ohne Ausnahme, unsere Fähigkeiten bekannt geben und Ausweispapiere mit uns führen mussten, und wir sollten uns auch jedes Mal melden, wenn wir einen der Bundesstaaten verließen oder betraten.
    Die meisten Übernatürlichen hassten diesen Vorschlag. Er widersprach allem, was Amerika ausmachte, und es klang nach Diskriminierung. Natürlich waren einige von uns gefährlich, aber das waren Menschen auch. Hätten die menschlichen Bewohner Chicagos auch ein Gesetz unterstützt, das sie dazu gezwungen hätte, sich jedem auszuweisen, der das von ihnen verlangte? Da hatte ich meine Zweifel.
    Die Menschen, die zu dem Schluss gelangt waren, dass sie uns nicht vertrauen konnten, verwendeten ihre Abende darauf, uns wissen zu lassen, wie sehr sie uns wirklich hassten. Zu meinem Bedauern kamen mir mittlerweile einige Demonstranten bekannt vor. Insbesondere erkannte ich ein junges Pärchen wieder – einen Jungen und ein Mädchen, kaum älter als sechzehn, die mich und Ethan hasserfüllt angeschrien hatten.
    Ja, ich war ein Blutsauger. Das Sonnenlicht war mein Ende, genauso wie Espenholzpflöcke und meine Enthauptung. Ich brauchte Blut, aber auch Schokolade und Diätlimonade. Ich war nicht untot; ich war nur einfach nicht menschlich. Also war ich zu dem Schluss gekommen, wenn ich mich normal und höflich verhielte, würde ich irgendwann in der Lage sein, ihren Vorurteilen gegenüber Vampiren entgegenzutreten.
    Mittlerweile gelang es den Häusern Chicagos jedenfalls besser, Fehlinformationen über uns entgegenzutreten. In Wrigleyville gab es sogar ein Schwarzes Brett mit einem Foto, auf dem vier lächelnde Vampire über dem Text SCHAUT BEI UNS VORBEI ! zu sehen waren. Das Schwarze Brett war als Einladung gedacht, die Häuser Chicagos besser kennenzulernen. Heute Abend hingegen war es der Grund, warum ein paar
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