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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)
Autoren: Chloe Neill
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Büro in Besitz genommen – jenes Büro, das einst Ethan gehörte. Malik hatte den Raum gerade mal zwei Wochen nutzen können, bis Frank auftauchte und feststellte, dass er für seine Bewertung des Hauses genau diesen Platz brauchte.
    Malik, mit seiner dunklen Haut und seinen grünen Augen, wägte die Dinge sorgfältig ab. Er hatte sich entschlossen, sich Franks Wunsch zu fügen, und war in sein altes Büro einige Schritte den Flur hinunter zurückgezogen.
    Es war nicht sonderlich groß. Maliks Schreibtisch, die Bücherregale und seine Erinnerungsstücke füllten es praktisch aus. Doch die geringe Größe hielt uns nicht davon ab, hier unsere Sitzungen abzuhalten. Die Trauer, die wir alle empfanden, schweißte uns zusammen, und daher quetschten wir uns in unserer freien Zeit so oft wie möglich in den kleinen Raum.
    Heute saßen sich Malik und Luc an einem Tisch gegenüber, dazwischen ein Schachbrett, und Lindsey hockte einige Schritte entfernt im Schneidersitz auf dem Boden und las eine Zeitschrift.
    Maliks Ehefrau Aaliyah – zierlich, umwerfend schön und so bescheiden, wie man es sich nur wünschen konnte – schloss sich uns gelegentlich an, aber nicht heute Abend. Aaliyah war Autorin, die den größten Teil ihrer Zeit in ihrer Wohnung verbrachte. Ich konnte durchaus verstehen, dass sie dort nach einem Unterschlupf suchte, um dem üblichen Chaos des Vampirdaseins zu entgehen.
    Luc, die jetzige Nummer eins und der ehemalige Hauptmann der Wachen Cadogans, hatte blonde, zerzauste Haare und gab sich ziemlich cool. Er war im Wilden Westen geboren und groß geworden, und ich nahm an, dass seine Existenz als Vampir vor der Mündung eines Gewehrs begonnen hatte. Luc hatte sich in Lindsey verguckt, meine beste Freundin im Haus, die mit mir in der Wache war und sich offensichtlich Zeit freigeschaufelt hatte, um heute Abend mal nicht in der Operationszentrale sein zu müssen.
    Ihre Beziehung war eine ständige Achterbahnfahrt, es ging hoch und wieder runter, wobei es mehr runterging als hoch. Lindsey hatte Angst davor, dass eine Beziehung irgendwann zu einer Trennung führte und dass diese Trennung ihre Freundschaft zerstören würde. Trotz ihrer anfänglichen Bindungsängste hatte sie Luc am Ende doch eine Chance gegeben, als sie nach Ethans Tod getröstet werden wollte.
    Die erste Woche nach seinem Tod hatte ich in meinem Zimmer verbracht, und ich sah die Welt nur noch wie durch einen Nebelschleier. Mallory wich nie von meiner Seite. Als ich mich schließlich wieder hervorwagte und Mallory nach Hause zurückgekehrt war, stand Lindsey vor meiner Tür und war genauso durch den Wind. In ihrer Trauer war sie zu Luc gegangen, und der gegenseitige Zuspruch hatte sich in Zuneigung verwandelt – aus einer tröstlichen Umarmung war ein leidenschaftlicher Kuss geworden, der sie völlig umgehauen hatte (zumindest hatte sie etwas in der Art gesagt). Der Kuss hatte ihre Zweifel nicht beseitigt, doch hatte sie ihre Ängste so weit überwunden, dass sie ihm eine Chance gab.
    Luc fühlte sich natürlich absolut bestätigt.
    »Hüterin«, sagte Luc, während seine Finger über einem seiner schwarzen Springer schwebten und er offensichtlich über seinen nächsten Zug nachdachte. »Ich rieche Burger, und ich kann für dich nur hoffen, dass du genügend für alle mitgebracht hast.«
    Er traf eine Entscheidung, griff sich den Springer und bewegte ihn zu seiner neuen Position. Dann riss er triumphierend beide Arme hoch. »Und so schreiten wir voran!«, sagte er und ließ seine Augenbrauen herausfordernd zucken. »Was sagst du dazu, hm?«
    »Ich bin sicher, dass mir etwas einfallen wird«, erwiderte Malik, der das Schachbrett anstarrte und sich die Aufstellung ansah, um sich seine Chancen auszurechnen und seine Optionen zu bedenken. Das Schachspiel war zu einem wöchentlichen Ritual geworden, zu einer Möglichkeit für Malik und Luc – zumindest hatte ich diesen Eindruck –, wenigstens ein Mindestmaß an Kontrolle über ihr Leben zu bewahren, während der vom Greenwich Presidium eingesetzte Pseudoverwalter nur wenige Meter von ihnen entfernt saß und über ihr Schicksal entschied.
    Ich stellte die Beutel mit dem Essen auf den Schreibtisch, holte mit Speck belegte Burger für mich und Lindsey heraus und setzte mich neben sie auf den Fußboden.
    »Also«, sagte ich und klappte das Einwickelpapier des Burgers nach unten. »Blutrationierung?«
    Luc und Malik knurrten gleichzeitig.
    »Der Kerl ist ein gottverdammter Idiot«, sagte Luc und biss
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