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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Autoren: Chloe Neill
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anderen Jungen, der immer noch vor mir kniete.
    Ich öffnete die Augen und rief mir wieder ins Bewusstsein, dass ich immer noch in einem Saal vol neugieriger Vampire stand, die alle darauf warteten, wie ich mich Morgan gegenüber äußern würde. Also verdrängte ich den Schmerz des Verrats, von dem Ethan vermutlich nicht einmal wusste, dass er ihn begangen hatte, und machte meinen Job.
    Ich senkte mein Schwert, lächelte Morgan sanft an und nahm seine Hand. Ich sprach mit tonloser Stimme – es hatte keinen Sinn, so zu tun, als ob ich davon begeistert wäre, die politische Vermittlerin zu spielen – und sagte:
    »Morgan, Nummer eins von Navarre, ich akzeptiere deinen Anspruch im Namen des Hauses Cadogan, im Namen meines Meisters und in meinem Namen.«
    Der Applaus stellte sich erst langsam ein, war aber dann umso überwältigender. Morgan stand auf, führte meine Hand an seine Lippen und drückte sie dann zärtlich. »Ist es so schlimm?«
    Ich hob meine Augenbrauen, denn ich wollte ihm eigentlich nicht die Befriedigung einer frechen Antwort geben. »Eine Schachfigur zu sein?«
    Er schüttelte den Kopf, kam einen Schritt näher und brachte seine Lippen neben mein Ohr. »Was immer auch die politischen Konsequenzen sein mögen, ich habe es dir schon mal gesagt – ich will dich.« Als er wieder zurückwich, funkelten seine Augen mit einer Freude, die ich zu schätzen, aber nicht zu teilen wusste. »Vor allem jetzt, nachdem ich deine neuen Klamotten gesehen habe. Meine Gratulation an deine neuen Klamotten gesehen habe. Meine Gratulation an deine Stylistin. Wann kann ich dich wiedersehen?«
    Ich sah ihm in die Augen und war ein wenig besänftigt, weil ich sah, dass er es ehrlich meinte, und warf einen kurzen Blick über meine Schulter zu dem Blonden, der hinter mir stand.
    Ethan wich meinem Blick nicht aus, sondern hatte wie immer einen unergründlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt, nichtssagend. Nur eine kleine Falte zwischen seinen Augenbrauen ließ darauf schließen, dass er in den letzten Minuten etwas von Bedeutung miterlebt hatte.
    Ohne an die Konsequenzen zu denken, ließ ich ihn in meinen Augen al die Emotionen ablesen, zu denen er mich gezwungen hatte. Ich ließ nichts aus – Wut, Verrat, Schmerz, und das, was ich am meisten bereuen würde, diese schon längst in ihre Einzelteile zerlegte Zuneigung.
    Und dann wartete ich, während Morgan vor mir wartete, auf eine Reaktion Ethans, wenn er denn überhaupt reagieren würde.
    Einen schmerzhaft langen Moment starrte er mich nur an, und sein Verlangen war in aller Deutlichkeit zu erkennen. Doch dann wurde sein Mund zu einem schmalen Strich, und langsam, unerträglich langsam, wandte er sich ab.
    Mein ganzer Körper verspannte sich, ich drehte mich wieder um und schenkte Morgan ein Lächeln, das hoffentlich nicht so gezwungen aussah, wie es sich anfühlte.
    »Ruf mich an«, sagte ich pflichtbewusst.
    Ethan brauchte mehrere Minuten, um die Menge wieder zu beruhigen. Nachdem er endlich wieder ihre volle Aufmerksamkeit erlangt hatte, wich ich an den Rand zurück; nahe genug, um ihn zu verteidigen, aber jenseits des inneren nahe genug, um ihn zu verteidigen, aber jenseits des inneren Kreises. Für heute Nacht reichte es mir an Aufmerksamkeit.
    »Nun, nachdem wir diese romantische … Unterbrechung genießen konnten«, sagte Ethan lächelnd und machte sich die bessere Stimmung zunutze, »sollten wir uns wieder dem wichtigen Thema der toten Mädchen widmen.«
    Statisches Rauschen erfüllte mein Ohr, und Lucs Stimme war zu hören. »Danke für die Ablenkung, Hüterin«, flüsterte er.
    »Das war verdammt unterhaltsam. Aber alle müssen weiterhin Augen und Ohren offen halten – wir haben vielleicht die Situation ein wenig entschärft, aber uns kann die Scheiße immer noch um die Ohren fliegen.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Dieses ›Thema‹ ist noch komplizierter geworden«, sagte Noah, der immer noch die Arme vor der Brust verschränkt hielt. »Navarre ist infiltriert worden.«
    »So sieht es aus«, stimmte ihm Ethan mit einem Nicken zu.
    »Wir haben es mit einem Mörder oder mehreren Mördern zu tun, die Zugang zu mehreren Häusern haben, vielleicht sogar eine Vendetta gegen sie planen.«
    »Aber sie führen diese Vendetta auch gegen die Abtrünnigen«, sagte Noah. »Lasst uns nicht vergessen, dass jedes Mal, wenn ein Haus eine Verwicklung in die Sache leugnet, wir indirekt beschuldigt werden.«
    »Indirekt oder nicht, es ist verdammt schwer, eine Gruppe zu beschuldigen,
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