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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter
Autoren: Earl Derr Biggers
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Premierministers erhob sich von seinem Stuhl hinter dem Empfang und kam schwerfällig auf den Inspector zu.
    »Guten Morgen, Peter!« sagte Duff. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Peter schüttelte düster den Kopf. »Ein höchst beunruhigender Unfall, Sir. Ein Gentleman aus Amerika.
    Zweiter Stock, Zimmernummer 28, im hinteren Teil. Mausetot, wie man mir gesagt hat.« Er senkte seine zitternde Stimme. »Das kommt einfach nur davon, weil wir diese Außenseiter hereingelassen haben«, setzte er hinzu.
    »Ohne Zweifel.« Duff lächelte. »Tut mir leid, Peter.«
    »Es tut uns allen leid, Sir. Henry!« Er rief einen Jüngling von Siebzig herbei, der auf einer Bank in der Nähe saß. »Henry wird Sie überall hinbringen, wohin Sie auch wollen, Inspector. Wenn Sie mir erlauben, so möchte ich Ihnen sagen, es ist höchst beruhigend, daß die unvermeidlichen Ermittlungen in Ihren Händen liegen.«
    »Danke. Ist Inspector Hayley schon da?«
    »Er ist oben, Sir – in dem fraglichen Zimmer.«
    Duff wandte sich Henry zu. »Bitte, bringen Sie diese Männer in das Zimmer 28 hinauf!« Er deutete auf den Fotografen und den Fingerabdruck-Experten. »Ich möchte mich erst mal mit Mr. Kent unterhalten, Peter. Bemühen Sie sich nicht – er ist sicher in seinem Büro?«
    »Ich glaube, ja, Sir. Sie kennen den Weg?«
    Kent, der geschäftsführende Direktor des Hotels, prunkte in einem Cutaway mit grauer Weste und Krawatte. Eine kleine, rosa-rote Rose zierte seinen linken Rockaufschlag. Er wirkte indessen nicht glücklich. Neben seinem Schreibtisch saß ein gelehrtenhaft aussehender, bärtiger Mann mit düsterer Miene.
    »Kommen Sie herein, Mr. Duff, kommen Sie!« forderte ihn der Direktor auf und sprang hoch. »Wenigstens ein klein bißchen Glück. Unser erstes heute morgen. Ich meine, Sie zu sehen. Eine schreckliche Geschichte, Inspector, eine schreckliche Geschichte. Wenn Sie alles so geheimhalten würden, wie nur möglich, wäre ich Ihnen unendlich…«
    »Ich weiß«, unterbrach ihn Duff. »Aber unglücklicherweise gehen Mord und Publicity Hand in Hand. Ich würde gern erfahren, wer der Ermordete gewesen ist, wer mit ihm herkam – kurzum alle Fakten, die Sie mir hierzu nennen können.«
    »Der Mann hieß Hugh Morris Drake«, erklärte Kent.
    »Er wohnte in Detroit – einer Stadt in den Staaten, wie ich verstanden habe. Ist am letzten Montag, dem Dritten also, angekommen. Fuhr mit einer Fähre von Southampton herüber und von New York mit einem Kreuzer. Bei ihm befanden sich seine Tochter, eine Mrs. Potter, ebenfalls aus Detroit, und seine Enkelin. Sie heißt… Oh, es fällt mir im Augenblick nicht ein.« Er wandte sich an den bärtigen Mann. »Der Name der jungen Lady. Dr. Lofton?«
    »Pamela«, antwortete der andere mit kalter, harter Stimme.
    »Ah – ja – Miß Pamela Potter. Oh – übrigens, Dr. Lofton, darf ich Ihnen Inspector Duff von Scotland Yard vorstellen?«
    Die beiden Männer verneigten sich voreinander.
    Kent wandte sich wieder an Duff. »Der Doktor kann Ihnen über den Toten sehr viel mehr erzählen als ich. Über die ganze Reisegruppe. Er ist nämlich der Reiseleiter.«
    »Der Reiseleiter?« wiederholte Duff verwirrt.
    »Ja – der Reiseleiter für die Rundreise.«
    »Was für eine Rundreise? Heißt das – wollen Sie damit sagen, daß der Tote mit einer Gruppe und einem Reisemarschall herumgereist ist?«
    Duff starrte den Doktor an.
    »Ich würde mich selbst kaum als Reisemarschall bezeichnen«, erwiderte Lofton. »Obschon es in gewisser Weise wohl zutrifft. Augenscheinlich, Inspector, haben Sie noch nichts von Loftons Welt-Rundreisen gehört, die ich jetzt seit etwa fünfzehn Jahren betreue – im Einvernehmen mit der ›Nomad Travel Company‹«
    »Diese Information ist mir entgangen«, antwortete Duff trocken. »Dann hatte sich also Mr. Hugh Morris Drake zu einer Welt-Kreuzfahrt unter Ihrer Leitung eingeschifft…«
    »Wenn ich Sie berichtigen darf«, unterbrach ihn Lofton, »es ist nicht direkt eine Welt-Kreuzfahrt. Diese Bezeichnung wird nur verwendet, wenn eine große Reisegesellschaft die gesamte Strecke an Bord eines einzigen Schiffes zurücklegt. Meine Arrangements unterscheiden sich davon ziemlich – verschiedene Züge, viele unterschiedliche Schiffe und eine verhältnismäßig sehr kleine Gruppe.«
    »Was verstehen Sie unter einer sehr kleinen Gruppe?« fragte Duff.
    »Dieses Jahr sind es nur siebzehn Teilnehmer«, erklärte Lofton. »Das heißt – waren es letzte Nacht. Heute sind es natürlich
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