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Charles

Charles

Titel: Charles
Autoren: Debbie Macomber
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in Hard Luck aussah. Ihre Großmutter war immer nach Anchorage geflogen, da es viel zu umständlich gewesen wäre, wenn die Familie die lange Reise nach Hard Luck auf sich genommen hätte. Außerdem hatte Kate Caldwell ihrer Mutter nie sehr nahe gestanden.
    „Das ist übrigens Eagle Catcher.“ Scott kraulte dem Husky den Nacken. „Er hat Sawyer gehört, aber Sawyer hat ihn mir geschenkt.“
    „Er ist ein sehr schöner Hund.“
    „Sie mag er. Er mag nämlich längst nicht jeden.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt.“ Lanni kraulte Eagle Catcher ebenfalls. Dann klingelte wieder das Telefon, und es folgte noch eine Anzahl weiterer Anrufe.
    Nach einer Stunde kam Sawyer zurück. „Tut mir Leid, dass ich Sie vorhin allein lassen musste“, erklärte er, während er ihre Notizen überflog.
    „Oh, ich bin gut zurechtgekommen“, erwiderte sie forsch.
    „Lanni ist gar nicht die neue Sekretärin“, verkündete Scott und stand auf.
    Sawyer blickte sie verblüfft an. „Sie sind es nicht? Wer sind Sie dann?“
    Lanni streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. „Ich bin Lanni Caldwell. Catherine Fletcher ist meine Großmutter.“ Hatte sie es sich bloß eingebildet, oder hatten seine Augen sekundenlang einen harten Ausdruck angenommen?
    „Ach so.“
    „Ich bin hier, um das Haus auf Vordermann zu bringen.“
    „Soll das heißen, dass Catherine tatsächlich bereit ist, es uns zu vermieten?“
    „Ich glaube, meine Mutter hat gar nicht mit ihr darüber gesprochen. Meiner Großmutter geht es gesundheitlich sehr schlecht.“
    „Das … tut mir Leid.“
    Unwillkürlich fragte sie sich, ob das stimmte. „Ich kann gern einspringen, bis Ihre neue Sekretärin hier eintrifft“, bot sie spontan an, was sie selbst überraschte. Andererseits konnte es nicht schaden, den Grundstein für eine Freundschaft zu legen.
    „Das würden Sie wirklich tun?“ Sawyer betrachtete sie misstrauisch.
    „Ja, ich würde gern aushelfen“, erklärte sie bestimmt. Wenn sie für die Brüder O’Halloran arbeitete, würde sie sicher mehr über ihre Großmutter erfahren, als wenn sie sich nur in deren Haus beschäftigte.
    „Es wäre nur vorübergehend, bis unsere neue Sekretärin ankommt“, sagte er zögernd.
    „Mom und Sawyer heiraten in zehn Tagen“, ließ Scott sich vernehmen.
    „Abgemacht.“ Man sagte Lanni nach, dass sie mit ihrem Lächeln alles erreichen könne. Sie selbst fand, dass ihr Mund das Schönste an ihr war, denn ihre Lippen waren voll und sanft geschwungen.
    „Macht es Ihnen wirklich nichts aus?“ Sawyer fuhr sich durchs Haar. „Solange Christian weg ist, bin ich hoffnungslos überfordert. Dann steht meine Hochzeit bevor, und zu allem Überfluss müssen wir auch noch eine neue Lehrerin einstellen.“
    „Ich helfe Ihnen gern“, versicherte sie.
    „Christian kommt bald zurück. Noch ist er in Seattle, aber er fliegt bald nach Kanada weiter, um dort unsere Mutter zu besuchen.“
    „Sawyer hat gesagt, dass er ihm den Hals umdreht, wenn er nicht bald zurückkommt“, erzählte Scott.
    Wieder musste Lanni lachen.
    „Soll ich Ihren Koffer tragen?“ fragte er.
    „Der ist ziemlich schwer“, warnte sie ihn.
    „Ich bin ganz schön stark.“
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, morgen zu kommen?“ erkundigte sich Sawyer.
    „Wann soll ich hier sein?“ fragte sie, während sie ihren Rucksack hochhob und ihn aufsetzte.
    „Ist acht Uhr zu früh?“
    „Nein. Bis dann.“
    „Danke.“ Noch immer schien er es kaum zu glauben, dass sie ihm ihre Hilfe angeboten hatte.
    Als Charles O’Halloran das Büro von Midnight Sons betrat, funkelte er seinen Bruder wütend an. Doch das nützte auch nichts. Seit Abbey Sutherland seinen Heiratsantrag angenommen hatte, lebte Sawyer in seiner eigenen Welt.
    Sawyer würde heiraten. Noch immer fiel es Charles schwer zu akzeptieren, dass sein ansonsten vernünftiger Bruder den Sprung in den Abgrund wagte.
    Charles hatte sich längst damit abgefunden, dass Christian vermutlich eines Tages heiraten würde, doch bei Sawyer hatte er nicht damit gerechnet. Sie beide hatten mit angesehen, was mit Menschen passierte, wenn ihre Ehe zerbrach. Charles wollte so etwas auf keinen Fall selbst erleben, und er hatte angenommen, dass es Sawyer genauso gehe.
    Sobald er alt genug gewesen war, von zu Hause auszuziehen, war Charles eigene Wege gegangen. Nach dem High School-Abschluss war er zur Marine gegangen und hatte anschließend das College besucht, wo er Geologie studiert hatte. Nun arbeitete er für Alaska
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