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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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noch. Wahrscheinlich ist sie bloß bewusstlos.«
    »Ehrlich? Gott sei Dank!« Ich atme erleichtert aus. Ich bin also doch kein Killer, noch nicht…
    »Aber wir müssen sie trotzdem so schnell wie möglich untersuchen.« Mein großer, breitschultriger Held erhebt sich und hält die Taube vorsichtig in den Händen.
    Ich blicke verwirrt zu ihm auf. Mann, der Typ ist bestimmt zwei Meter groß.
    »Untersuchen?«
    »Ja, ich bin Tierarzt und meine Praxis ist hier in der Nähe. Kommst du mit oder wartest du auf jemanden?«
    Warten? Ich? Nein, ich folge dir gerne! Obwohl mir Ma immer eingebläut hat, nicht mit fremden Männern mitzugehen. Doch sexy Tierärzte hat sie dabei nie erwähnt. Und außerdem bin ich es der Taube schuldig. Ach, und was meinen Vater angeht – der kann dann zur Abwechslung mal versuchen, mich zu erreichen. Ich straffe die Schultern und beeile mich, um mit ihm Schritt zu halten.
    »Wie heißt du eigentlich?«
    »Tobi… Tobias Ullmann.«
    »So? Mein Name ist Manuel Schmitt.« Er lächelt.
    »Hallo, Manuel Schmitt.« Ich mag sein Lächeln.

5. Kapitel
    Manuel, Ikea, Alex und ich
    Manuel führt mich zu seinem Auto, das ganz in der Nähe des Bahnhofs steht. Der alte, schwarze Polo parkt im absoluten Halteverbot. Als könnte er meine Gedanken lesen, grinst er sofort entschuldigend und erklärt: »Ich hab einen Freund zum Bahnhof gebracht und wollte eigentlich schon längst auf dem Rückweg sein. Ich konnte ja nicht ahnen, dass mir heute noch der Olympiasieger im Taubentreten begegnen wird.«
    Grinsend schließt er die Beifahrertür auf und ich lache kurz und gekünstelt, um ihm zu zeigen, was ich von seinem Scherz halte. Manuel legt die ohnmächtige Taube hinter den Fahrersitz und hilft mir dann, meine Sachen im Kofferraum zu verstauen. Als ich schließlich im Wagen sitze, beobachte ich ihn unauffällig von der Seite. Er schaut in den Rückspiegel und konzentriert sich auf den Verkehr.
    Seine braunen Augen blicken sanft und warm. Ich muss schmunzeln. Wie kann ein so starker, männlicher Kerl mit hellbraunem Wuschelhaar und stoppeligem Dreitagebart nur so unglaublich lieb und süß wirken? Oh, ich glaube, ich schwärme schon wieder… Verdammt Tobi, reiß dich zusammen!
    Er sieht mich an und blinzelt etwas irritiert, als er mein leicht abwesendes Grinsen bemerkt. Schnell versuche ich, wieder ein ernsthaftes Gesicht zu machen.
    »Na, und wie geht's unserem Kleinen?«
    »Danke, schon viel besser. Heute war wirklich ein unglaublich stressiger Tag. Also zuerst…«
    »Äh, nein, ich meinte die Taube. Wie geht es der Taube?«
    Na toll! Ich spüre, wie sich meine Wangen aufheizen. Sie glühen sicher in einem alarmierenden Tomatenrot. Manuel wirft mir einen Blick zu und muss schon wieder lachen. Schön, dass ich zu seiner Erheiterung beitragen kann. Ich drehe mich um und schaue nach dem Federvieh – pennt immer noch.
    »Ikea schläft. Wahrscheinlich hat sie eine Gehirnerschütterung.«
    Manuels Augenbrauen rutschen ein ganzes Stück nach oben. »Ikea?«
    »Ich hab sie so getauft – gerade eben.« Ist mir ganz spontan eingefallen, ich finde es passt.
    »Wie kommst du gerade auf Ikea? Ich meine, das ist doch kein typischer Name für eine Taube, oder?«
    »Ich weiß nicht. Ich kenne nicht besonders viele Tauben. Wenn ich ehrlich bin, ich kann Tauben nicht ausstehen.«
    »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    Fest presse ich die Lippen zusammen und starre, ohne zu blinzeln, aus dem Fenster. War ja klar, dass wir irgendwann auf dieses Thema kommen würden. Als Tierarzt ist er bestimmt prinzipiell gegen Tiere-Treten. Nervös kratze ich mich am Kopf. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
    Der Verkehr in der Münchner Innenstadt geht nur sehr schleppend voran. Wir stehen an einer Ampel. Eine ganze Meute von Menschen überquert die Straße. Ich höre dumpfe Musik. Lost von The Cure . Wo kommt die denn plötzlich her?
    Langsam drehe ich den Kopf und schaue aus meinem Fenster. Neben uns steht ein schwarzer Daimler. Die Fensterscheibe ist heruntergelassen. Der Fahrer des Wagens lässt seinen Arm lässig aus dem Fenster hängen. Man kann den Ärmel eines schicken, schwarzen Rollkragenpullis erkennen, am Handgelenk blitzt eine stilvolle, silberne Männerarmbanduhr.
    Mein Blick folgt dem Arm weiter nach oben. Die Schulter. Der Hals… Er ist etwa in meinem Alter. Ich nur sein Profil erkennen, da sein Gesicht nach vorn gerichtet ist. Perfekt. Einfach nur perfekt…
    Eine gerade, schöne Nase prägt sein Profil, die Lippen sind
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