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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde
Autoren: John Brunner
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gesagt hatten.
    »Ich glaube«, meinte er, »Menschen und Yelignesen haben vieles gemeinsam.«
    »Alle intelligenten Spezies haben große Gemeinsamkeiten«, sagte Nixy. »Wie man heute weiß, funktioniert das Galaktische Konglomerat ganz ähnlich, wie es früher auf der Erde zuging. Manche Leute behaupten, das sei die einzige Methode, wie Intelligenzen mit sich zurechtkommen können. Und als Gegenleistung dafür, daß sie das System stützen, stellen die Juristen sicher, immer auf der Gewinnerseite zu sein.«
    »Nur handeln sie dabei gelegentlich«, erwiderte der CB mißbilligend, »auf Kosten anderer Wesen. Aber das Risiko eines Transfers Sols ist nicht mehr gegeben.«
    »Weil Multi-Opas Kaufvertrag angefochten wurde?«
    »Natürlich.«
    »Sie haben den Osicue vorausgesagt, der Prozeß würde lange Zeit beanspruchen. Wieviel Zeit?«
    »Das kommt auf Sal Mundi an. Ich bin mir sicher, daß er sich herausragend bewährt. Besten Dank dafür, daß Sie meine Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt haben… Inwieweit man heutzutage überhaupt noch jemandem danken kann – außer den Computern, die unausgesetzt, jahraus, jahrein, unsere Möglichkeiten prüfen und uns die optimalsten Entscheidungen nahelegen.«
    Es ergab sich eine Gesprächspause. Währenddessen dachte Quaddel an tausenderlei Einzelheiten, die nicht zusammenhingen, in denen sich kein Sinn erkennen ließ. Doch inzwischen ahnte er im Tiefinnersten, weshalb es sich so verhielt. Jede Benutzung eines Duckmannschen Direkttranslokators bedeutete ein Überwechseln in ein anderes Universum; darum entbehrte es jeder Zweckmäßigkeit, darüber zu diskutieren, ob die Vergangenheit »wirklich« geschehen war oder sich nicht ereignet hatte. Also hielt er klugerweise den Mund.
    Nach einem längeren Moment lehnte der CB sich in vollauf gelungener Imitation eines rundum zufriedenen Menschen zurück.
    »Da jetzt alles in Ordnung ist, will ich Sie nicht mehr aufhalten.«
    Etwas unsicher, weil sie das Gefühl hatten, ein so monumentales Geschehnis wie die Rettung der Erde vor dem willkürlichen Raub ihrer Sonne müßte durch einen irgendwie bemerkenswerteren Abschied gekrönt werden, standen Quaddel und Nixy auf, blickten sich nach einem Ausgang um. »Eines wüßte ich noch gerne…«, gab Nixy zu.
    »Hoffentlich bleibt es bei der einen Frage.«
    »Äh… Hat das, was passiert ist, zur Folge, daß ich nicht mehr reich bin?«
    »Ja.«
    »Heißt das, ich bin arm genug, um Rimski heiraten zu können?«
    »Eine Frage, habe ich gesagt… Ach, was soll’s. Hätte ich ein Herz, dann bestimmt ein weiches. Rimski ist reich für zwei. Er hat Milliarden von Krediten. Wie schon Dr. Nulpe erwähnt hat, es spielt keine Rolle, von wem oder wie oft die Kosten eines Gefrierfleisch-Auferstandenen beglichen werden. Seine sind doppelt bezahlt worden, und das ist sein Glück.«
    »Ist denn mein Konto nicht gesperrt«, erkundigte Quaddel sich verwirrt, »weil ich auch verklagt werde? Von Horace Saketori-Shang und seinem Kumpan…?«
    »Verklagt? Sie?« Der CB wirkte so schockiert, wie auch seine Stimme klang. »Obwohl Sie Entscheidendes dafür getan haben, um meinen Hals zu retten, oder es hätten, wären bei Yelignesen Hälse vorhanden? Daran kann gar kein Gedanke sein! Sie und Nixy werden sich gut verstehen. Sie ist an massenhaft Krediten gewöhnt und hat keine mehr, während Sie sie nicht gewöhnt sind, aber jetzt genügend haben, folglich passen Sie ausgezeichnet zusammen.«
    »Aber was ist mit…?« wollte Quaddel eine weitere Frage stellen, doch geschah es in derselben Sekunde, als auch Nixy dies Bedürfnis verspürte.
    »Und was ist mit…?«
    Wieder ließ er sie ihre Frage zu Ende sprechen.
    »Wird nach uns nicht wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt gefahndet?«
    »Und wie steht es mit der Beschuldigung, Völkermord verübt zu haben«, ergänzte Quaddel die Frage, »die in dem Gerichtsbescheid zu lesen war, den Kardek uns in London zuzustellen versucht hat?«
    »Kommen Sie, kommen Sie! Allerdings vielleicht nicht gerade hier und jetzt – habe ich die Natur des Geschlechtslebens nicht fein durchschaut, hm? –, es warten nämlich Besucher, um mir zu schmeicheln, und ich schiebe solche Erfolgserlebnisse ungern auf. Alle diese Verleumdungen sind als gegenstandslos verworfen. Daran brauchen Sie keinen Gedanken mehr zu verschwenden. Nun müssen Sie aber wirklich bitte entschuldigen… Ach nein, warten Sie! Da sind Personen, mit denen Rimski Bekanntschaft geschlossen hat.«
    Erstaunt erkannte Quaddel
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