Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
wie üblich nicht wissen konnte, ob das eine gute oder schlechte Nachricht war. Sie waren auf einem Vektor abgeflogen, der sie in den Limbus geführt hätte, wären sie keine Knnn gewesen und nicht in der Lage, Sprünge zu machen, die anderen Schiffen verwehrt waren. Sie schienen Kurs auf den Stsho-Raum genommen zu haben. Zumindest war das die plausibelste Schätzung.
    »Wir haben Nachricht von Tahar erhalten«, berichtete Haral. »Sie haben die Botschaft empfangen.«
    »Was haben sie dazu gesagt?«
    »Sie haben danke gesagt. Und dass sie an eine
Han-
Amnestie glauben würden, wenn sie sie in Stein gemeißelt erhielten, aber sie sagten auch, dass sie eine Zeitlang unseren Schatten spielen wollen. Bis sich die Nachricht überall verbreitet hat.«
    »Huh.« Es war nur klug. Dur Tahar war klug. Pyanfar seufzte leise. »Auch
wir
haben auf dem Treffpunkt etwas zu erledigen, sobald sie unser Heck wieder zusammengeflickt haben.« Sie nahm einen Schluck Gfi. Ein Platz am Tisch war nicht besetzt. Hilfy war von Bord gegangen und kümmerte sich um Chanur-Belange. So musste es auch sein. Hilfy würde zusehen müssen, innerhalb eines Jahres zu heiraten, sich einen jungen Mann zu suchen, der stark genug war, ihren Vetter Kara zu packen und ihn in hohem Bogen zurück auf Mahn-Territorium zu werfen.
    Pyanfar hatte darauf gebrannt, Hilfy bei dieser Entscheidung gute Ratschläge zu geben, aber die Beziehung zwischen ihnen war inzwischen zu distanziert dafür, zu sachlich. Hilfy zeigte jetzt denselben dickköpfigen, schweigsamen Stolz wie sie früher. Pyanfar sah das wie in einem Spiegel. Hilfy wusste alles; mehr als sie eigentlich je wissen könnte, wenn sie hundert Jahre alt wurde.
    »Heh«, hatte Hilfy zu ihr gesagt, als sie ging - kein formeller Abschied zwischen Kapitän und Besatzungsmitglied, sondern ein Blick Auge in Auge, wie zwischen gleichrangigen Erwachsenen. »Ich werde nicht in den Einsiedeleien herumsuchen. Ich werde einfach die Information verbreiten, dass ich Ausschau halte. Ich, die Erbin Chanurs. Und der Sieger bekommt ein Shuttle-Ticket hinauf nach Gaohn. Mir ist egal, ob er hübsch ist. Aber er wird, bei den Göttern, den Mut haben müssen, heraufzukommen und meinem Vater gegenüberzutreten.«
    »Hm«, war Pyanfars Antwort darauf gewesen, denn sie hatte sich entschlossen, sich nicht in Clan-Belange einzumischen, solange diese Geschichte mit der Persönlichkeit dauerte. Sie hatte auch für Rhean oder Anfy oder irgend jemanden von den anderen keine Ratschläge. »Eins sage ich euch«, sagte sie an die Besatzung gewandt, an ihre Kusinen, ihren Mann und einen Menschen. »Ihr müsst nicht mit auf diesen Flug kommen. Wenn ihr hinunter auf den Planeten wollt, dann wissen die Götter, dass euch die Zeit zusteht.« Sie warf unter den Brauen hervor einen Blick auf Chur, für die das doppelt galt. »Oder auf der Station. Oder vielleicht wollt ihr auch wechseln, auf die
Glück
oder die
Licht
oder auf sonst ein Schiff. Ich bin
die
verdammte Persönlichkeit von Anuurn und kann euch jeden Posten verschaffen, den ihr haben wollt. Es sollte nur mir die Gelegenheit geben,
einige
Dinge zu erledigen, die ich erledigen will.«
    Es blieb lange still. »Nein«, sagte Haral, und »nein« kam es wie ein Echo von Tirun.
    »Auf dem Planeten ist es nicht sicher«, meinte Chur und zog unbehaglich die Schultern hoch. »Aber ich habe diesen Llun-Burschen getroffen. Ein Immuner. Ein ruhiger Bursche, richtig ruhig.«
    »Willst du deine Entlassung oder nur Urlaub?« Chur seufzte und hob die Schultern. »Ihr Götter, ich will Urlaub, bis das Heck repariert ist, mehr nicht.«
    Geran hatte für einen Moment ein sorgenvolles Gesicht gemacht, sogar ein erschrecktes, aber der Schatten zog vorüber.
    Khym blickte zu Chur hinüber. Und wieder auf Pyanfar, das Gesicht ruhig und aufmerksam. Manchmal konnte sie in seinen Augen ganz deutlich, lesen, was er dachte. Nach all diesen Jahren.
EPILOG
     
    Die Docks stanken nach Fremdheit, nach Metall und Öl und Maschinen. Durchsagen und das Knurren monströser Maschinen erzeugten Echos. Die Umgebung wirkte furchteinflößend auf einen Jungen, der aus einem Land des blauen Himmels und goldgelben Grases stammte. Hallan hörte, wie die Rundspruchanlage donnernde Mitteilungen von sich gab, die von den höhlenartigen grauen Räumen erst verschluckt und dann als Echo verstümmelt zurückgeworfen wurden. Er sah sich um und erblickte Immune in schwarzen Hosen, die sich in einem Kordon das Dock entlangbewegten, der über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher