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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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Ihnen zu sagen. Inoffiziell.«
    »Weil ich da drin gewonnen habe.«
    »Ich will ehrlich sein. Manche Clans hätten sich gerne auf Ihre Seite gestellt. Die Llun aber hätten das nicht tun können. Für uns gelten andere Erwägungen. Ich spreche nicht mit einer Anfängerin in politischen Dingen. Ich bin auch keine.«
    »Das heißt: Sie wissen, was ich tun
könnte.«
    »Sie sind eine Hani. Sie sind hierher zurückgekommen. Sie sind zurückgekommen, wie es auch Ayhar getan hat. Wie all die anderen. Damit ist schon weitgehend gewährleistet, was Sie tun werden.«
    »Und das Chanur-Land ist mein Ruheplatz, nicht wahr?«
    »Man könnte eine entsprechende Vereinbarung treffen.«
    Pyanfar tat das Herz weh. Sie brauchte mehrere Atemzüge, um den Schmerz wieder soweit zu lindern, dass sie sprechen konnte. »Ich bin zu ehrlich, Llun. Ich bin, verdammt noch mal, zu ehrlich, um auf diesen Handel einzugehen. Ich bin zu ehrlich, um das mit dem
Han
zu machen, und ich meine damit
uns,
nicht die, die auf ihren breiten Hintern unten in diesem Marmor-Mausoleum sitzen und versuchen, Politik zu machen in einem Universum, das sie, bei den Göttern, nicht
begreifen!
Ich bin das beste erzieherische Mittel, das es für sie wahrscheinlich jemals geben wird. Sie haben recht, Llun. Sie und Ihre Gardisten werden nicht Hand an mich oder die meinen legen. Sie
wissen,
was Sie damit bewirken würden.« Die Llun legte die Ohren an. »Ist das eine Drohung? Ist es das, wofür ich es halte?«
    »Machen Sie sich wegen mir keine Sorgen. Ich bin nicht Ehrran. Oder Naur. Ich führe kein Notizbuch. Und ich würde ein lausiger Pensionsgast sein, verstehen Sie? Ich kann den
Han
nicht in eine derartige Politik hineinziehen. Ich kann nicht gleichzeitig im
Han
sitzen und mit den Kif umgehen. Oder den Mahendo‘sat. Oder den Stsho. Es ist nicht mehr das, was die Kif und die Mahendo‘sat erzeugt haben. Ich habe keine Verwandten mehr. Ich kann gar keine mehr haben. Ich kann derartige Schulden nicht mehr bezahlen. Komm, Tully!«
    Sie ging an der Llun vorbei und ließ sie stehen, ging den Korridor hinunter, ohne einen Blick zurück zu werfen. Es tat ihr innerlich weh. Nur Fremde warteten auf sie. Und die Besatzung, der sie gegenübertreten musste. Der sie alles erklären musste.
    »Falsch?« fragte Tully.
    »Nein.« Sie fühlte sich besser, als sie das gesagt hatte. Als sie zu diesem Entschluss gekommen war. Sie legte Tully im Gehen eine Hand auf die Schulter. »Freund«, sagte sie, und sie stellte fest, dass sie dabei ein noch besseres Gefühl hatte.
    »Pyanfar.« Er blieb stehen und blickte ihr ins Gesicht. Er zog sich etwas vom Finger, hob ihre Handfläche an und drückte ihr dieses Etwas in die Hand. Sie öffnete die Faust. Es war der kleine goldene Ring. Der, den er auf der
Ijir
verloren hatte. Von einem seiner übrigen Freunde. »Du nehmen!« Er streckte eine Hand aus und fasste ihr seitlich an ein Ohr. »So.« Es war das kostbarste, was er besaß, das einzige, was ihm wirklich gehörte, die einzige Verbindung zu seinen toten Freunden. »Meine Götter, Tully.
..
«
    »Nehmen!«
    Sie schloss wieder die Faust darum. Er nickte auffordernd, schien sich darüber zu freuen, wirkte sogar erleichtert, als hätte er etwas hergegeben, was zu schwer für ihn geworden war.
    »Willst du bleiben oder gehen, Tully?«
    »Bleiben. Auf
Stolz.
Bei dir. Bei Besatzung.«
    »Es ist nicht mehr dasselbe! Es wird nicht mehr dasselbe sein! Verdammt, Tully, ich kann dir nicht begreiflich machen, worauf du dich dabei einlässt. Die Besatzung geht vielleicht weg. Hilfy wird gehen müssen. Ich weiß nicht, was aus uns wird. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis es schlimmer wird.«
    »Brauchen mich.«
    Sie öffnete den Mund und machte ihn wieder zu. Bei allen Überlegungen, wer von der Besatzung am standfestesten war, hatte sie nie an ihn gedacht. Wie der Ring war das ein zu großes Geschenk.
    »Komm!« sagte sie.
    »Es sieht gut aus für uns«, sagte sie mit vollem Magen in der überfüllten Kombüse. Die Taurans waren zusammen mit der Vrossaru-Besatzung an Bord der
Mahijiru
gegangen, die die Menschen hinausgeleiten würde. Für diese beiden Hani-Crews ging es darum, zurück zum Treffpunkt zu gelangen und ihre Schiffe und Frachten wieder in Besitz zu nehmen. Die
Ayhars Wohlstand
hatte einen garantierten Flug in dieselbe Richtung, mit vollen Frachträumen, mit einer Fracht, die der Treffpunkt möglicherweise dringend benötigte. Und die Knnn waren mit den Tc‘a verschwunden - obwohl man
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