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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich
Autoren: Elizabeth Lowell
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entstand, das sich in die Länge zog und Susan mit wachsender Unsicherheit erfüllte. Sie schaute Scott an und stellte fest, daß er sie aufmerksam betrachtete. Anscheinend wollte er herausfinden, warum das Hemd an ihr ganz anders wirkte als an ihm.
    „Wie willst du dir deine Freizeit einteilen?" fragte er unvermittelt.
    „Was?"
    Langsam hob er seinen Blick von dem Hemd zu Susans Gesicht. „Es geht um deine Freizeit. Möchtest du sechs Tage arbeiten und dir dann einen freinehmen oder deine freien Tage für einen kleinen Urlaub am Ende des Jobs aufheben?"
    „Ich heb sie mir auf", erwiderte sie prompt.
    „Das haben die anderen Frauen auch gesagt. Aber ein paar Wochen später konnten sie gar nicht schnell genug nach West Fork kommen."
    „Cash will uns Anfang August besuchen. Vorher will ich mir keinen Tag freinehmen."
    Scotts Grinsen verriet, daß er ihr diese lange Durststrecke nicht zutraute. Er wandte sich zur Hintertür. „Wenn du was brauchst, ruf mich einfach. Ich bin im Stall."

3.KAPITEL
    Halb erleichtert, halb enttäuscht beobachtete Susan; wie Scott die Küche verließ. Sie verstand die Erleichterung und beschloß, die Enttäuschung zu ignorieren. Während sie sich noch einmal in der Küche umblickte, überlegte sie, wo sie anfangen sollte. Es gab eine ganze Menge zu tun. Glücklicherweise besaß sie die Fähigkeit, ihre Zeit gut einzuteilen.
    Das Saubermachen mußte warten, dachte sie und schaute auf die Uhr. In zwei Stunden würden zwölf hungrige Leute aufkreuzen. Mit Scott dreizehn. Oder besser vierzehn, weil er so groß und stark war und sicher soviel Appetit hatte wie zwei Männer. Und dann noch sie selbst. Also ein Dinner für fünfzehn Personen. Kein Wunder, daß die Töpfe und Pfannen hier so groß waren ...
    Susan öffnete den Kühlschrank und machte eine Bestandsaufnahme. Bier, Apfelsaft, ein Rettich, Ketchup, ein Stück Butter, vier Eier, eine Speckschwarte und eine geöffnete Packung Mortadella, die nicht mehr allzu frisch aussah. Der Inhalt der großen Gefriertruhe gegenüber dem Herd war etwas erfreulicher. Mit dem Rindfleischvorrat konnte man den halben Staat Colorado füttern. Jedenfalls würden sie vorerst nicht verhungern. Sie mußte nur eine entsprechende Fleischportion in der Mikrowelle auftauen lassen.
    „Oh", flüsterte Susan und schaute sich bestürzt um. Ein Mikrowellenherd war nicht vorhanden. Und um das Tiefkühlfleisch im Herd aufzutauen, würde die Zeit nicht reichen.
    Sie ging in die Speisekammer und hoffte auf eine Inspiration. Lauter Konserven - Eintöpfe, Chilis, Hühnerfleisch ... Nun begriff sie, warum Scott sooft schlechter Laune war. Ein Mann, der sich nur aus Dosen ernährte, konnte sogar mißmutig werden, wenn er über das Temperament eines Heiligen verfügte. Das Regal auf der anderen Seite der Vorratskammer bot auch keinen Lichtblick. Weitere Dosen - Tomaten, Erbsen, grüne Bohnen, Mais, entsteinte Kirschen und Kaffee ... außerdem entdeckte Susan halbvolle Fünfzig-Pfund-Säcke mit Mehl, Zucker, Reis, Maismehl und getrockneten Äpfeln. Im Brotkorb lagen nur vier kleine, harte vertrocknete Reststücke.
    Vermutlich wird sich niemand finden, der eine so entlegene Ranch mit Pizzas beliefert, dachte sie.
    Ein Rupfensack mit Kartoffeln gefüllt, ein anderer mit Zwiebeln, aus einem dritten quollen gefleckte Feldbohnen. Mit beiden Händen hob sie diesen Sack und schätzte sein Gewicht ab - mindestens zehn Pfund. Damit konnte man ein Chili oder verschiedene andere Gerichte zubereiten und eine ganze Armee satt bekommen - aber nicht in zwei Stunden.
    Hinter dem Bohnensack stand ein Karton mit mehreren Spaghetti-Packungen zu je zwei Pfund. Die meisten Nudeln waren gebrochen, aber das würde niemanden stören.
    Also gibt's Spaghetti, beschloß sie und nahm fünf Packungen aus dem Karton. Dann stöberte sie in der Gefriertruhe noch mehrere Packungen Hamburger auf. Dieses Fleisch ließ sich schneller auftauen und konnte für die Sauce verwertet werden. Sie zündete eine der Gasplatten auf dem Herd an, stellte eine schwere Bratpfanne darauf und tat Fett und die erste Portion Hackfleisch hinein. Schließlich schleppte sie noch Dosentomaten und Zwiebeln aus der Speisekammer in die Küche.
    Nach langem Suchen fand sie einen Büchsenöffner, und als sie aus der ersten großen Dose den dicken Saft - etwas zu schnell - in einen Topf schüttete, stellte sie fest, wie das unregelmäßige rote Muster auf den Küchenwänden entstanden war.
    Während die Sauce sanft köchelte, begann
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