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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen
Autoren: Martina Gercke
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taktvoll aus meiner misslichen Lage. Sie hat einen messerscharfen Verstand und schafft es immer wieder, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Mit ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz macht sie den meisten Männern Angst. Männer behaupten zwar immer, dass sie sich eine intelligente Frau wünschen – aber das ist gelogen. Die meisten Männer wünschen sich eine hübsche Frau an ihrer Seite, die sie bewundert und bemuttert. Das ist einer der Gründe, warum Katja auch so glücklich ist, dass sie Sergej gefunden hat. Sergej ist nämlich nicht nur reich, sondern auch noch intelligent. Dass er ein paar Jahre älter ist als sie, spielt für  Katja keine Rolle.
    Katja hakt sich bei mir unter. Die drei nicken, und ich folge Katja artig, die mich zielsicher zum Badezimmer bugsiert.
    „Mensch Pumbi, du hast wirklich ein Talent, dich in die Scheiße zu reiten“, seufzt sie und lässt sich auf dem Badewannenrand nieder, während ich es mir auf dem Klodeckel gemütlich mache.
    „Das ist überhaupt nicht witzig“, brumme ich. „Ich kann mich nie wieder im Büro sehen lassen.“
    Katja grinst, ihr Blick fällt auf den Mantel. „Und ich dachte immer, der Mantel wäre für festliche Anlässe besonders geeignet ... aber ... wenn ich es mir genau überlege ... ich weiß nicht, ob ich ihn jetzt noch ohne Hintergedanken anziehen kann.“
    Ein heißer Schwall legt sich über mein Gesicht. Bestimmt bin ich puterrot. „Ähm ja, der Mantel. Ich dachte ... ich konnte doch schlecht ... in meinem Trenchcoat“, stottere ich.
    Katja grinst schief. „Pumbi, du bist ein Chaosweib. Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, nur in Unterwäsche und Mantel bekleidet aus dem Haus zu gehen?“ Es klopft an der Tür.
    „Besetzt!“, rufen Katja und ich wie aus einem Munde. Mit einem Ruck geht die Tür auf. Haralds Kopf taucht auf.
    „Hier hat sich unsere kleine Pornoprinzessin also versteckt“, wiehert Harald und schließt die Tür hinter sich. Katja bricht in schallendes Gelächter aus.
    „Schön, dass ihr euch auf meine Kosten amüsiert“, schleudere ich den beiden entgegen.
    „Als sie den Mantel hat fallen lassen, dachte ich, ich muss sterben“, johlt Harald und wischt mit dem haarigen Handrücken über sein Gesicht.
    „Warum bist du überhaupt hier?“, frage ich ein bisschen beleidigt.
    „Weil Hotshot69 kein Hotshot69 war, sondern eher ein lahmes Walross“, kichert Harald vergnügt. „Mit einer Bowlingkugel als Kopf. Es war schrecklich. Einfach unerträglich.“ Harald flattert nervös mit den Augenlidern. „Sie hätte hören sollen, wie dieser Mensch geredet hat. Vulgär! Einfach grauenvoll!“
    „Das nenne ich ausgleichende Gerechtigkeit“, nuschele ich. Ich greife nach dem Sektglas in Haralds Hand.
    .„Vielleicht solltest du auf Kaffee umsteigen!“ Katja hebt die Augenbrauen und mustert mich mit diesem Strenge-Lehrerinnen-Blick, der ihr manchmal zueigen ist und mich schrecklich nervös macht.
    „Heute ist mein Geburtstag“, protestiere ich. „Da wird man doch mal ein Schlückchen Sekt trinken dürfen. Außerdem hat mich halb Hamburg in Strapsen und Spitzen-BH gesehen. Wenn das kein Grund ist, um sich zu betrinken, was dann?“
    „Wo sie recht hat, hat sie recht“, stimmt mir Harald fröhlich zu.
    „Das letzte Mal, als du betrunken warst, musste ich dich von der Tanzfläche schleifen, während d u» Ich brenn e« geschrien hast“, beharrt Katja. Manchmal kann sie mit ihrem Verantwortungsgefühl eine echte Nervensäge sein.
    „Harald hat sich bei PremiumPartner angemeldet“, versuche ich, vom Thema abzulenken. „Und er nennt sich Schwarzer Hengst6 !“
    Haralds Wangen leuchten mit seinen Lippen um die Wette.
    „ Schwarzer Hengst6 !“ Katja kichert leise.
    Harald nimmt wortlos einen Schluck aus seinem Glas.
    „Nun erzähl schon. Du hast es mir versprochen“, dränge ich ihn.
    Es klopft an der Tür.
    „Besetzt“, schreien wir drei gleichzeitig.
    „Du hast dich also mit einem Mann getroffen, den du bei PremiumPartner gefunden hast?“, hakt Katja nach.
    Harald nickt.
    „Und dieser Mann nennt sich Hotshot69 ?“, fragt Katja belustigt. „Nicht böse sein, aber das Ganze ist fast so gut wie Julias Auftritt von vorhin.“
    „Meine kleine Honigblume, wäre sie bei meinem Blind Date dabei gewesen, wäre ihr das Lachen, genauso wie mir im Halse stecken geblieben“, plustert sich Harald auf. „Allein die Kleidung, die dieser ...“, er sucht nach Worten, „ ... dieser schreckliche Mann getragen hat, war
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