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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter
Autoren: Brown Sandra
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niederließ. »Wenn wir so anfangen, muß es ja schiefgehen.«
    Â»Haben Sie vergessen, warum ich hier bin?«
    Â»Keine Sekunde, aber verbieten Ihnen Ihre Pflichten, Kaffee zu trinken, oder hat das religiöse Gründe?«
    Alex stellte erbost ihre Handtasche auf den Tisch, ging zum Tisch und löffelte Sahnepulver in ihre Tasse.
    Der Kaffee war stark und heiß – ähnlich wie der Blick des Sheriffs, mit dem er sie musterte – und wesentlich besser als die lauwarme Brühe, die sie vorhin im Coffee Shop des Westerner Motels getrunken hatte. Wenn er ihn gekocht hatte, dann verstand er sein Geschäft. Aber er sah ja auch aus, als wäre er ein sehr fähiger Mann. Und er lehnte völlig entspannt
in seinem Stuhl. Scheinbar machte es ihm nichts aus, in einen Mordfall hineingezogen zu werden.
    Â»Wie gefällt Ihnen Purcell, Miss Gaither?«
    Â»Ich bin noch nicht lange genug hier, um mir eine Meinung gebildet zu haben.«
    Â»Ach, kommen Sie. Ich wette, Sie waren schon fest entschlossen, es nicht zu mögen, bevor Sie hier eintrafen.«
    Â»Warum sagen Sie das?«
    Â»Ist doch anzunehmen, oder? Ihre Mutter ist hier gestorben.«
    Die achtlose Erwähnung des Todes ihrer Mutter tat ihr weh. »Sie ist nicht einfach gestorben. Sie wurde ermordet. Brutal ermordet.«
    Â»Ich erinnere mich«, sagte er mit grimmiger Miene.
    Â»Richtig. Sie haben ja ihre Leiche entdeckt, nicht wahr?«
    Er senkte den Blick auf den Inhalt seines Kaffeebechers und starrte lange hinein, bevor er trank. Dann kippte er ihn hinunter wie einen Whiskey.
    Â»Haben Sie meine Mutter getötet, Mr. Lambert?«
    Nachdem es ihr gestern nicht gelungen war, seine Reaktion zu beurteilen, wollte sie sie jetzt sehen.
    Sein Kopf schnellte hoch. »Nein.« Er beugte sich vor, stemmte die Ellbogen auf den Schreibtisch und sah ihr ruhig in die Augen. »Sparen wir uns diesen Scheiß, ja? Eins möcht ich jetzt gleich klarstellen, das wird uns beiden eine Menge Zeit sparen. Wenn Sie mich verhören wollen, Counselor, 3 dann müssen Sie mich vor ein Schwurgericht laden.«
    Â»Sie weigern sich, bei meinen Ermittlungen zu kooperieren?«
    Â»Das hab ich nicht gesagt. Auf Pats Anweisung wird Ihnen dieses Büro zur Verfügung stehen. Ich persönlich gebe Ihnen jede Unterstützung, soweit ich kann.«
    Â»Aus astreiner Güte?« fragte sie mit zuckersüßer Stimme.
    Â»Nein, weil ich will, daß diese Geschichte ein für allemal
abgeschlossen wird. Verstehen Sie das? Damit Sie zurück nach Austin gehen können, wo Sie hingehören, und die Vergangenheit da lassen, wo sie hingehört.« Er stand auf, goß sich Kaffee nach und fragte über die Schulter: »Warum sind Sie hergekommen?«
    Â»Weil Buddy Hicks meine Mutter nicht ermordet hat.«
    Â»Woher, zum Teufel, wissen Sie das? Oder haben Sie ihn einfach gefragt?«
    Â»Das konnte ich nicht. Er ist tot.«
    Sie sah an seiner Betroffenheit, daß er das nicht gewußt hatte. Er ging zum Fenster, nippte nachdenklich an seinem Kaffee und starrte hinaus. »Wer hätte das gedacht. Gooney 4 Bud ist tot.«
    Â»Gooney Bud?«
    Â»So haben ihn alle genannt. Ich glaube, keiner hat seinen Nachnamen gekannt, bis Celina starb und die Zeitungen seine Geschichte druckten.«
    Â»Wie ich höre, war er behindert.«
    Der Mann am Fenster nickte. »Ja, und er hatte auch einen Sprachfehler. Man konnte ihn kaum verstehen.«
    Â»Lebte er bei seinen Eltern?«
    Â»Bei seiner Mutter. Die war selbst nicht ganz dicht. Sie ist vor Jahren gestorben, kurz nachdem er in die Anstalt kam.«
    Er starrte weiter durch die offenen Rolläden, mit dem Rücken zu ihr. Seine Silhouette war muskulös, breitschultrig, mit schmalen Hüften. Seine Jeans saßen ein bißchen zu gut. Alex machte sich Vorwürfe, daß sie so etwas überhaupt bemerkte.
    Â»Gooney Bud ist ständig auf einem dieser Dreiräder durch die ganze Stadt gefahren«, sagte er. »Man konnte ihn schon aus weiter Ferne hören, weil das Ding über und über mit Trödel behängt war. Er machte so den Straßenkehrer. Kleinen Mädchen hat man verboten, ihm zu nahe zu kommen. Wir Jungs haben unseren Spaß mit ihm getrieben, ihm
Streiche gespielt, solche Sachen.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Eine Schande.«
    Â»Er ist in einer Heilanstalt gestorben, eingekerkert für ein Verbrechen, das er nicht begangen
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