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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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Dekolleté. »Celaena«, sagte sie zuckersüß. Sam beäugte die beiden Mädchen argwöhnisch, als sie neben ihn trat. Zu dicht neben ihn für eine flüchtige Bekannte.
    »Lysandra«, sagte Celaena im selben Tonfall. Sie hatte Lysandra kennengelernt, als sie beide zehn waren, und in den sieben Jahren, die sie sich nun kannten, gab es in Celaenas Erinnerung keinen Tag, an dem sie ihr nicht am liebsten einen Ziegelstein ins Gesicht gedonnert hätte. Oder sie aus dem Fenster geschubst hätte. Oder irgendeins der vielen Dinge getan hätte, die sie von Arobynn gelernt hatte.
    Es machte die Sache auch nicht besser, dass Arobynn eine Menge Geld ausgegeben hatte, um Lysandras Aufstieg von einem obdachlosen Waisenmädchen zu einer zukünftigen Kurtisane zu unterstützen, und zwar zu einer der am höchsten gehandelten Kurtisanen in Riftholds Geschichte. Er war gut mit Lysandras Bordellmutter befreundet – und seit Jahren Lysandras geneigter Wohltäter. Lysandra und ihre Madame wussten als einzige Kurtisanen, dass das Mädchen, das Arobynn als seine »Nichte« bezeichnete, in Wirklichkeit sein Protegé war. Celaena hatte nie herausgefunden, warum Arobynn die beiden eingeweiht hatte, und wann immer sie darüber klagte, Lysandra könnte ihre Identität ausplaudern, wirkte Arobynn vom Gegenteil überzeugt. Celaena blieb natürlich skeptisch; aber Drohungen des Königs der Assassinen genügten vielleicht, um sogar der großmäuligen Lysandra den Mund zu verschließen.
    »Ich dachte, du wärst in die Wüste geschickt worden«, sagte Lysandra und musterte Celaenas Kleidung mit scharfem Auge. Dem Wyrd sei Dank hatte sie sich in diesem Wirtshaus umgezogen. »Kann es sein, dass der Sommer so schnell vorbeigegangen ist? Ich glaube, wenn man so viel Spaß hat …«
    Eine tödliche, bösartige Ruhe ergriff von Celaena Besitz. Einmal war sie auf Lysandra losgegangen – als sie dreizehn waren und Lysandra ihr einen wunderschönen Spitzenfächer aus der Hand gerissen hatte. Bei der anschließenden Rauferei waren sie eine Treppe hinuntergestürzt. Für die Striemen, die sie mit ebendiesem Fächerauf Lysandras Gesicht hinterlassen hatte, war sie eine Nacht in den Kerker der Villa gesperrt worden.
    Sie versuchte zu ignorieren, wie nahe das Mädchen bei Sam stand. Er war zu den Kurtisanen immer nett gewesen und wurde von allen angehimmelt. Seine Mutter war ebenfalls Kurtisane gewesen und hatte Arobynn, einen Stammkunden von ihr, gebeten, sich um ihren Sohn zu kümmern; Sam war erst sechs gewesen, als sie von einem eifersüchtigen Kunden ermordet wurde. Celaena verschränkte die Arme. »Darf man erfahren, was du hier machst?«
    Lysandra lächelte sie wissend an. »Oh, Arobynn« – sie säuselte seinen Namen, als wären sie intim befreundet – »hat anlässlich meiner bevorstehenden Versteigerung ein Mittagessen für mich gegeben.«
    Das sah ihm ähnlich. »Er hat deine zukünftigen Freier hierher eingeladen?«
    »Oh nein.« Lysandra gluckste. »Das hier ist nur für mich und die anderen Mädchen. Und Clarisse natürlich.« Den Namen ihrer Madame benutzte sie ebenfalls wie eine Waffe, ein Wort, das den anderen niedermachen und lähmen sollte – ein Wort, das flüsterte: Ich bin wichtiger als du; ich habe mehr Einfluss als du; ich bin alles und du bist nichts.
    »Wie reizend«, erwiderte Celaena. Sam hatte immer noch nichts gesagt.
    Lysandra hob das Kinn und sah an ihrer mit zarten Sommersprossen übersäten Nase entlang auf Celaena herab. »Meine Versteigerung ist in sechs Tagen. Es wird erwartet, dass ich alle Rekorde breche.«
    Celaena hatte das Verfahren schon bei mehreren jungen Kurtisanen mitbekommen: Die Mädchen wurden ausgebildet, bis sie siebzehn waren, dann wurde ihre Jungfräulichkeit meistbietend versteigert.
    »Sam«, sprach Lysandra weiter und legte ihre schmale Hand aufseinen Arm, »war so eine große Hilfe, als er dafür gesorgt hat, dass meine Versteigerungsparty perfekt vorbereitet ist.«
    Celaena war selbst überrascht, wie blitzartig das Bedürfnis in ihr hochkochte, diese Hand einfach von Lysandras Handgelenk abzureißen. Nur weil Sam Verständnis für die Kurtisanen hatte, hieß das nicht, dass er so … freundlich zu ihnen sein musste!
    Mit einem Räuspern richtete Sam sich auf. »Was heißt große Hilfe. Arobynn legt nun mal Wert darauf, dass die Bieter und der Saal gut gesichert sind.«
    »Eine wichtige Klientel muss erstklassig behandelt werden«, trällerte Lysandra. »Ich würde dir so gern sagen, wer teilnehmen
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