Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
Vom Netzwerk:
Treffen um halb acht zu warten. Sie ging jede Wette ein, dass er das Arbeitszimmer bis dahin nicht betrat; ein Mann wie Doneval würde seinen Geschäftspartner persönlich am Haupteingang begrüßen, um sein Gesicht zu sehen, wenn er ihn durch das prächtige Gebäude führte.
    Plötzlich hörte Celaena die erste, innere Tür zum Abwasserkanal knarren, und es waren Schritte und schweres Atmen zu hören. Ihr geschultes Ohr ordnete die Geräusche einem einzelnen Menschen zu – einer Frau.
    Sie blies das Streichholz aus und presste sich an die Wand, als sich in der äußeren Tür der Schlüssel drehte und das schwere Metall über den Boden streifte. Sie konnte keine anderen Schritte hören außer die der Frau, die einen Kübel mit Abfall auf den Absatzschleppte. Das Dienstmädchen war allein. Im Keller darüber war auch niemand.
    Die Frau war viel zu sehr damit beschäftigt, den schweren Blecheimer an die richtige Stelle zu hieven, um einen Blick in die dunkle Ecke neben der Tür zu werfen. Sie stutzte nicht einmal, als Celaena an ihr vorbeischlüpfte. Die Assassinin war bereits durch beide Türen, die Treppe hinauf und in den Keller gehuscht, bevor sie das Rumpeln und Plätschern des im Wasser landenden Abfalls hörte.
    Während Celaena in die dunkelste Ecke des riesigen, spärlich beleuchteten Kellers eilte, achtete sie auf möglichst viele Details. Zahllose Weinfässer und Regale, die mit Lebensmitteln und Erzeugnissen aus ganz Erilea vollgepackt waren. Eine Treppe, die nach oben führte. Keine sonstigen menschlichen Geräusche, außer direkt über ihr, wahrscheinlich in der Küche.
    Als die äußere Tür zugeschlagen und der Schlüssel im Schloss gedreht wurde, kauerte Celaena längst hinter einem riesigen Weinfass. Die innere Tür wurde ebenfalls geschlossen und abgesperrt. Celaena zog sich die weiche schwarze Maske, die sie eingesteckt hatte, übers Gesicht und bedeckte die Haare mit der Kapuze ihres Umhangs. Es waren Schritte und leises Keuchen zu hören, dann tauchte das Dienstmädchen oben auf der Treppe zum Abwasserkanal auf, der leere Mülleimer baumelte knarrend an ihrer Hand. Vor sich hin summend ging sie direkt an Celaena vorbei, bevor sie die Treppe zur Küche hinaufstieg.
    Als die Schritte verklungen waren, stieß Celaena einen tiefen Seufzer aus und grinste in sich hinein. Wäre Philip schlau gewesen, hätte er ihr gestern Abend im Abwasserkanal die Kehle durchgeschnitten. Bevor sie ihn umbrachte, würde sie ihm vielleicht erzählen, wie sie genau ins Haus gekommen war.
    Als sie absolut sicher war, dass das Dienstmädchen nicht mit einem zweiten Mülleimer zurückkommen würde, eilte sie zu denschmalen Stufen, die zum Abwasserkanal hinunterführten. Lautlos wie ein Tier in der Red Desert schloss sie die erste Tür auf, schlüpfte hindurch, schloss dann die zweite Tür auf. Sam würde erst kurz vor dem Treffen ins Haus schleichen – um zu vermeiden, dass jemand herunterkam und ihn dabei überraschte, wie er im Keller das Feuer vorbereitete, das als Ablenkung dienen sollte. Falls jemand vorher die beiden offenen Türen entdeckte, konnte man es einfach auf das Dienstmädchen schieben, das den Abfall entsorgt hatte.
    Vorsichtig vergewisserte sich Celaena, dass beide Türen zu, aber nicht abgeschlossen waren, bevor sie an ihren Platz hinter den gewaltigen Weinvorräten im Keller zurückkehrte.
    Dann wartete sie.
    Sie verließ den Keller um sieben, bevor Sam mit seinen Fackeln und dem Öl auftauchen würde. Die frevelhafte Menge Alkohol, die hier lagerte, würde den Rest übernehmen. Sie hoffte nur, dass Sam es nach draußen schaffte, ehe das Feuer den Keller in die Luft fliegen ließ.
    Bevor das passierte, musste sie im oberen Stock und versteckt sein – und bevor die Übergabe der Papiere stattfand. Wenn das Feuer kurz nach halb acht ausbrach, würde ein Teil der Wachen sofort nach unten gerufen werden und Doneval und sein Partner weit weniger geschützt zurückbleiben.
    Das Hauspersonal saß gerade beim Abendessen und nach dem Gelächter in der im Untergeschoss gelegenen Küche zu schließen, schien keiner von ihnen etwas von dem Handel zu wissen, der drei Stockwerke über ihnen stattfinden sollte. Celaena schlich an der Küchentür vorbei. Mit Anzug, Umhang und Maske war sie bloß ein Schatten an den blassen Steinwänden. Auf dem ganzen Weg die enge Dienstbotenwendeltreppe hinauf hielt sie die Luft an.
    Mit ihrem neuen Anzug hatte sie ihre Waffen viel einfacher zurHand und ließ nun ein langes Messer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher