Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
Vom Netzwerk:
werde.«
    Philip holte aus, aber der Flur war zu schmal und sein Hieb nicht präzise genug, sodass sie seine Deckung sofort durchbrach. Ihr Handschuh sog sich mit seinem Blut voll.
    Als sie erneut zustieß, schrammte ihr Schwert an Knochen entlang.
    Philips Augen weiteten sich und im Zurücktaumeln hielt er sich die schmale Stichwunde, die zwischen seinen Rippen bis in sein Herz hinaufreichte. »Idiotin«, flüsterte er, während er zu Boden sackte. »Hat Leighfer dich angeheuert?«
    Celaena blieb stumm, während er nach Luft rang und Blut über seine Lippen sprudelte.
    »Doneval …«, ächzte Philip, » … liebte sein Land …« Er holte gurgelnd Luft, in den Augen eine Mischung aus Hass und Schmerz. »Du weißt nichts.« Dann brach er tot zusammen.
    »Kann schon sein«, sagte sie und sah auf seinen Leichnam hinunter. »Aber das, was ich wusste, hat mir gereicht.«
    Es hatte keine zwei Minuten gedauert – der war erledigt. Celaena schlug zwei Wachen bewusstlos, während sie die Treppe des brennenden Hauses hinunterrannte und aus der Vordertür stürzte, und entwaffnete weitere drei, als sie über den schmiedeeisernen Zaun auf die Straße sprang.
    Verdammt, wo war der Mann abgeblieben?
    Links ging es nur zum Fluss hinunter, also war er entweder in die Gasse geradeaus oder nach rechts gelaufen. Aber rechts ging es zur Prachtstraße, wo die Reichen wohnten. Celaena entschied sich für die Gasse.
    Sie rannte so schnell, dass sie kaum Luft bekam, und ließ ihre Schwerter in die Geheimfächer zurückgleiten.
    Niemand nahm Notiz von ihr; die meisten Leute liefen aufgeregt zu Donevals Haus, aus dem nun hohe Flammen in den Himmel schlugen. Was war mit Sam?
    Da entdeckte sie den Mann in einer Gasse, die zum Avery führte. Beinahe hätte sie ihn wieder verloren, denn im nächsten Moment bog er um die Ecke und war verschwunden. Er hatte seine Partner erwähnt – war er jetzt zu ihnen unterwegs? Würde er so dumm sein?
    Sie sprang durch Pfützen und über Müll und hielt sich an der Hauswand fest, als sie mit Schwung um die Ecke bog. Direkt in eine Sackgasse.
    Der Mann versuchte gerade, die hohe Backsteinmauer am anderen Ende hinaufzuklettern. Die Gebäude um sie herum hatten keine Türen und auch keine Fenster, die tief genug waren, dass er sie hätte erreichen können.
    Während Celaena in Schritttempo verfiel, ließ sie ihre beiden Schwerter hervorschnellen.
    Der Mann nahm Anlauf, um ein letztes Mal an der Mauer hochzuspringen, verfehlte das obere Ende aber wieder und stürzte hart aufs Kopfsteinpflaster. Vom Boden aus drehte er sich zu ihr um und zog mit glänzenden Augen einen Stapel Papiere unter seiner abgetragenen Jacke hervor. Was für Unterlagen hatte er zu Doneval mitgenommen?
    »Fahr zur Hölle!«, fauchte er und ein Streichholz flammte auf. Die Papiere fingen sofort Feuer. Er warf sie auf den Boden, dann zog er so schnell, dass Celaena es kaum mitbekam, ein Fläschchen aus der Tasche und schluckte den Inhalt.
    Sie stürzte zu ihm, kam jedoch zu spät.
    Als sie ihn packte, lebte er schon nicht mehr. Selbst mit geschlossenen Augen stand ihm die Wut ins Gesicht geschrieben. Er war tot. Unwiderruflich tot. Aber weswegen – wegen eines Geschäfts, das schiefgegangen war?
    Sie ließ ihn vorsichtig zu Boden sinken und trampelte auf den Papieren herum, um rasch die Flammen zu löschen. Doch sie waren schon halb verbrannt und nicht mehr lesbar.
    Celaena kniete sich im Mondlicht auf die feuchten Pflastersteine und griff nach den Überresten der Dokumente, für die der Mann lieber gestorben war, als dass sie ihr in die Hände fielen.
    Genau wie die Papiere in ihrer Tasche enthielten diese hier Namen, Zahlen und Adressen von sicheren Unterkünften. Nur befanden sich diese hier in Adarlan – bis hinauf an die Grenze zu Terrasen. Von einem Sklavenhandelsabkommen keine Spur.
    Celaenas Kopf wirbelte zu der Leiche herum. Das ergab keinen Sinn; warum sollte der Mann sich umbringen, damit diese Informationen geheim blieben, wenn er vorgehabt hatte, sie an Doneval weiterzugeben und selbst Nutzen daraus zu ziehen? Bleierne Schwere überfiel sie. Du weißt nichts, hatte Philip gesagt.
    Plötzlich fühlte sich das irgendwie sehr wahr an. Wie viel hatteArobynn gewusst? Philips Worte dröhnten ihr wieder und wieder in den Ohren. Es passte nicht zusammen. Irgendwas stimmte da nicht – irgendwas war faul .
    Niemand hatte ihr gesagt, dass diese Unterlagen so detailliert sein würden, so belastend für die Leute, die aufgelistet waren.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher