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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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Mit zitternden Händen brachte Celaena die Leiche in eine sitzende Position, damit sie nicht mit dem Gesicht im Dreck lag. Warum hatte der Mann sich geopfert, um diese Informationen zu schützen? Ob es nun nobel von ihm war oder nicht, dumm oder nicht – es ließ ihr einfach keine Ruhe. Sie zog seine Jacke gerade.
    Dann schob sie seine halb verbrannten Papiere zusammen, hielt ein Streichholz daran und ließ sie brennen, bis nur noch Asche übrig war. Das war das Einzige, was sie noch für ihn tun konnte.
    Sie fand Sam in einer anderen Gasse und lief zu der Mauer, vor der er zusammengesackt war, eine Hand an die Brust gedrückt und schwer keuchend.
    »Bist du verletzt?«, fragte sie und hielt nach Spuren von Wachen Ausschau. Hinter ihnen stieg ein orangerotes Leuchten in den Himmel auf. Sie hoffte, dass die Bediensteten Donevals Haus noch rechtzeitig hatten verlassen können.
    »Alles okay«, krächzte Sam, aber im Mondlicht konnte Celaena die klaffende Wunde an seinem Arm sehen. »Die Wachen haben mich im Keller entdeckt und mit Armbrüsten auf mich geschossen.« Er fasste sich über seinem Anzug an die Brust. »Einer von ihnen hat mich direkt ins Herz getroffen. Ich dachte, ich würde sterben, aber der Pfeil prallte einfach ab. Er hat nicht einmal meine Haut berührt.«
    Als Sam die zerrissene Stelle an der Vorderseite seines Anzugs umklappte, entdeckte er innen ein schillerndes Gewebe. »Spinnenseide«, murmelte er mit weit aufgerissenen Augen.
    Mit einem grimmigen Lächeln zog sich Celaena die Maske vom Gesicht.
    »Kein Wunder, dass dieser verflixte Anzug so teuer war«, sprach Sam weiter und stieß ein kehliges Lachen aus. Celaena verspürte kein Bedürfnis, ihm die Wahrheit zu sagen. Sam sah ihr in die Augen. »Alles erledigt?«
    Sie beugte sich nach vorn, um ihn zu küssen, ihren Mund kurz auf seinen zu drücken.
    »Alles erledigt«, sagte sie dicht an seinen Lippen.

12
    D ie Regenwolken hatten sich verzogen und die Sonne ging gerade auf, als Celaena Arobynns Arbeitszimmer betrat und vor seinem Schreibtisch stehen blieb. Wesley, Arobynns Diener, versuchte sie nicht einmal aufzuhalten, sondern schloss nur die Tür hinter ihr, bevor er wieder seinen Wachposten draußen in der Halle einnahm.
    »Donevals Geschäftspartner hat seine eigenen Papiere verbrannt, bevor ich sie sehen konnte«, sagte sie als Begrüßung zu Arobynn. »Und dann hat er Gift geschluckt.« Donevals Unterlagen hatte sie gleich gestern Abend unter Arobynns Schlafzimmertür durchgeschoben, aber beschlossen, bis zum nächsten Morgen zu warten, um ihm alles zu erklären.
    Arobynn sah von seinem Geschäftsbuch auf. Sein Gesicht war ausdruckslos. »War das, bevor oder nachdem du Donevals Haus abgefackelt hast?«
    Celaena verschränkte die Arme. »Macht das einen Unterschied?«
    Arobynn sah aus dem Fenster auf den strahlend blauen Himmel. »Ich habe die Unterlagen gleich an Leighfer geschickt. Hast du sie durchgelesen, bevor du sie unter meiner Tür durchgeschoben hast?«
    Celaena schnaubte. »Selbstverständlich. Nachdem ich Doneval umgebracht hatte und bevor ich mir den Weg aus seinem Haus freigekämpfthabe, fand ich noch die Zeit, mich mit einer Tasse Tee hinzusetzen und sie zu lesen.«
    Arobynn lächelte immer noch nicht.
    »Sonst hast du nie so ein Chaos hinterlassen.«
    »So denken die Leute wenigstens, Doneval wäre bei dem Feuer umgekommen.«
    Arobynn schlug mit den flachen Händen auf den Schreibtisch. »Wie kann man ohne identifizierbare Leiche sicher sein, dass er tot ist?«
    Celaena zwang sich, nicht mit der Wimper zu zucken, keine Unsicherheit zu zeigen. »Er ist tot.«
    Arobynns silbergraue Augen bekamen einen harten Ausdruck. »Du wirst keinen Lohn dafür bekommen. Ich weiß mit Sicherheit, dass Leighfer dich nicht bezahlen wird. Sie wollte eine Leiche und beide Unterlagen. Von den drei Dingen hast du mir nur eins geliefert.«
    Celaena spürte Zorn in sich aufsteigen. »Na schön. Auf jeden Fall sind Bardingales Verbündete jetzt in Sicherheit. Und das Sklavenhandelsabkommen wird nicht realisiert.« Sie durfte nicht erwähnen, dass sie in den Papieren keine einzige Handelsvereinbarung gesehen hatte – sonst hätte sie verraten, dass sie die Unterlagen gelesen hatte.
    Arobynn stieß ein leises Lachen aus. »Du bist noch nicht dahintergekommen, stimmt’s?«
    Celaenas Hals schnürte sich zu.
    Arobynn lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ehrlich gesagt habe ich mehr von dir erwartet. Trotz der vielen Jahre Ausbildung bei mir hast du
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