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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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Boden.
    In der nächsten Sekunde hatte Ansel sie von hinten im Schwitzkasten, ihr blutverschmierter Arm lag quer auf Celaenas Brust, die andere Hand presste die Schwertschneide gegen Celaenas unverletzte Wange.
    »Nenn mir einen Grund, dich nicht gleich hier zu töten«, flüsterte Ansel ihr ins Ohr und kickte Celaenas Schwert weg. Ihr zweites Messer lag zwar immer noch in ihrer Nähe, aber außer Reichweite.
    Celaena wand sich, um Abstand zwischen Ansels Schwert und ihr Gesicht zu bekommen.
    »Oh, wie eitel bist du denn?«, fragte Ansel und Celaena zuckte zurück, als ihr die Klinge in die Haut schnitt. »Angst, dass ich dein Gesicht mit einer Narbe verziere?« Ansel ließ die Klinge weiter nach unten gleiten. »Was ist mit deinem Hals?«
    »Hör auf.«
    »Ich wollte nicht, dass es so zwischen uns endet. Ich wollte dich außen vor lassen.«
    Celaena glaubte ihr. Wenn Ansel sie wirklich töten wollte, hätte sie es längst getan. Das traf auch auf den Meister zu. Und dann ihr ganzes Gerede voll von sadistischem Hass, Leidenschaft und Bedauern … »Du bist krank«, sagte Celaena.
    Ansel schnaubte nur.
    »Wer hat Mikhail umgebracht?«, fragte Celaena. Hauptsache, Ansel redete weiter, blieb mit sich selbst beschäftigt. Denn nicht weit entfernt lag ihr Messer …
    »Das war ich«, antwortete Ansel. Etwas von der Heftigkeit waraus ihrer Stimme gewichen. Da Celaena mit dem Rücken an Ansels Brust gepresst war, konnte sie ihr Gesicht nicht sehen, aber sie hätte schwören können, dass in ihren Worten Bedauern mitschwang. »Es gehörte zu meinem Plan, dem Meister den Angriff von Bericks Männern selbst zu melden; der Dummkopf hat ja nicht einmal an dem Wasserkrug geschnuppert, aus dem er trank, bevor er zum Tor gehen wollte. Als Erster begriff Mikhail, was ich tat, und kam hereingestürzt – allerdings zu spät, um den Meister vom Trinken abzuhalten. Und Ilias … kam uns dann einfach in die Quere.«
    Celaena sah zu Ilias, der nach wie vor am Boden lag – und noch atmete. Der Meister beobachtete seinen Sohn mit weit offenen, flehenden Augen. Wenn sich nicht bald jemand um Ilias kümmerte, würde er verbluten. Die Finger des Meisters zuckten leicht und krümmten sich.
    »Wie viele von den anderen hast du umgebracht?«, fragte Celaena in dem Versuch, Ansel weiter abzulenken, während der Meister dieselbe Bewegung noch einmal machte: ein langsames, seltsames Schlängeln …
    »Nur die hier. Und die drei Nachtwachen. Die anderen habe ich den Soldaten überlassen.«
    Die Finger des Meisters wanden sich und glitten dahin … wie eine Schlange.
    Ein gezielter Stoß – mehr würde es nicht brauchen. Wie Schlangen es taten.
    Ansel war schnell. Celaena musste einfach nur schneller sein.
    »Weißt du was, Ansel?«, flüsterte Celaena und legte sich die Bewegungen zurecht, die sie in den nächsten paar Sekunden auszuführen hatte, stellte sich vor, wie sie ihre Muskeln einsetzte, betete um Sicherheit und Konzentration.
    Ansel presste die Schwertschneide gegen Celaenas Kehle. »Was denn, Celaena ?«
    »Willst du wissen, was mir der Meister in all den Lektionen beigebracht hat?«
    Sie fühlte, wie Ansel sich anspannte, wie die Frage sie ablenkte. Das war die Chance, die sie brauchte.
    »Das hier.« Mit einer Drehung rammte sie die Schulter in Ansels Oberkörper. Ihre Knochen knallten dumpf gegen die Rüstung, während ihr das Schwert in den Hals schnitt, aber Ansel verlor das Gleichgewicht und taumelte zurück. Celaena schlug ihr mit aller Kraft auf die Finger, sodass Ansel das Schwert losließ und es Celaena direkt in die wartende Hand fiel.
    Mit einer blitzschnellen, schlangengleichen Drehung um die eigene Achse warf Celaena Ansel mit dem Gesicht nach unten auf den Boden und presste ihr das Schwert ihres Vaters ins Genick.
    Erst jetzt, wo sie die Oberhand hatte – mit einem Knie Ansel festnagelte und den anderen Fuß in den Boden stemmte –, fiel ihr auf, wie still es im Raum war. Aus der Stelle, wo die Klinge in Ansels sonnenverbrannten Nacken schnitt, sickerte Blut, das röter war als ihr Haar. »Tu’s nicht«, flüsterte Ansel mit der mädchenhaften, unbekümmerten Stimme, die Celaena so oft gehört hatte. War das denn immer nur aufgesetzt gewesen?
    Celaena verstärkte den Druck. Ansel holte tief Luft und schloss die Augen.
    Celaena packte das Schwert noch fester und versuchte sich mit tiefen Atemzügen stahlhart zu machen. Ansel sollte sterben; für das, was sie getan hatte, verdiente sie den Tod. Nicht nur für all die
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