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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)
Autoren: Renée Corrilla
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Mond ist - man steht sich immer nahe, wenn man das möchte.
    Beer nickt.
    - Mochten Sie?
    Doris wirft Beer einen finsteren Blick zu, aber Hong behält seine Ruhe.
    - Alex ist mein einziger Sohn. Alex ist das Wertvollste, das ich habe.
    - Dann werde ich alles tun, um ihn wiederzubeschaffen.
    Beer steht auf, Hong sieht überrascht aus, Doris weniger. Sie weiß, dass Beer absolut unberechenbar ist und seine Gedankengänge und Handlungen nicht immer logisch erscheinen. Beer schüttelt Hongs Hand. Er sieht zum Bildschirm, auf dem die Studentin immer noch zu sehen ist.
    - Wir kommen nach Berlin, Michaela! Wir kommen ins Ghetto.
    Michaela lässt das kalt. Sie setzt sich die ID-Brille auf, und der 3-D-Bildschirm präsentiert Beer, Doris und Hong nun, was sie sieht: Einen jungen Mann auf einem Bett, regungslos, blass, bleich, eher tot als schlafend. Leise flüstert sie.
    - Sein Körper ist hier. Seine Seele weit weg.
    Beer klatscht in die Hände, schüttelt den Kopf, Doris verdreht die Augen.
    - Hong, Sie sind ein Honk! Ihr Sohn braucht nen Arzt, keinen Bullen. Ihr Sohn liegt in einer Wohnung im Berliner Ghetto und wartet, dass man ihn aus seinem Drogentrip zurückholt.
    - Beer, Beer, Sie unterschätzen mich. Haben Sie nicht gehört? Sein Körper ist da. Seine Seele hat ihn verlassen. Bringen Sie mir seine Seele zurück!
    Doris stellt sich vor Beer, als hätte sie Angst, Beer würde Hong an die Gurgel gehen, sie schüttelt artig Hongs Hand.
    - Wir werden unser Bestes tun, Herr Hong. Und verzeihen Sie, dass mein Partner manchmal etwas schroff ist.
    - Es kümmert mich nicht, wie er ist. Ich möchte nur, dass er das tut, um was ich bitte. Dass er tut, wofür ich sehr gut zahle.
    - Das wird er, Herr Hong. Das wird er.
    - Das Honorar bekommen Sie nur zu Gänze ausbezahlt, wenn Sie mir sagen können, wo mein Sohn Alex ist.
    Beer lacht. Er hebt die Arme, beinahe verzweifelt.
    - Ihr Sohn liegt bei seiner Geliebten in einer Berliner Wohnung, bewusstlos oder tot, vielleicht hat ihn auch nur die Schlafkrankheit befallen, er wäre nicht der Einzige. Menschen flüchten aus der Wirklichkeit, und die, die flüchten, wollen gar nicht mehr zurück. Sie wollen dort bleiben.
    Hong sieht Doris an, lange, zu lange. Er senkt seinen Kopf, als würde ihn eine Last nach unten drücken.
    - Ich vertraue Ihnen beiden. Enttäuschen Sie mich nicht.
     
    ***
    Ugi, Ramon, Numa und Emil tun das, was sie am liebsten an einem warmen Sommerabend tun: Sie springen von den Wolkenkratzern in ihren Flugschirmen in AREAL A, zu dem sie freilich keinen Zugang haben, zu dem sie sich aber illegal Zugang verschaffen - mit gefälschten IDs. Gejagt vom Sicherheitsdienst, der Polizei und privaten Söldnern haben sie Spaß daran, der Meute zu entkommen und den Verkehr auf den Schwebebahnen so zu beeinträchtigen, dass es zu Staus kommt.
    An diesem Montagabend haben sie sich etwas Besonderes einfallen lassen. Sie stehen auf einem der bestbewachten Gebäuden im Ostteil der Stadt - der Polizeizentrale des Destrikts Germany.
    Numa spuckt in die Tiefe, Emil steht mit Respektabstand zum Abgrund, Arme verschränkt, nervös grinsend.
    - Das ist ne Schnapsidee.
    - Hosen voll, Emil?
    - Die werden das Feuer ohne Vorwarnung eröffnen.
    - Und wir werden Märtyrer sein.
    - Für wen? Für was? Das ist doch kindisch!
    - Märtyrertod ist Heldentod.
    -Pah. Wir werden keine Märtyrer sein, wir werden für die Öffentlichkeit nur irgendwelche asozialen Ghettoaffen sein, die den Tod verdient haben.
    - Catullus schreibt, wir wären unsterblich, was heulst du rum?
    - Ich will HIER leben, nicht in einem Paralleluniversum.
    - Du lebst schon dort, du weißt es nur nicht.
    - Hirngespinste.
    Ramon und Ugi stimmen ein Lied ein, All the fools sailed away, ein Lied aus uralten Zeiten, das irgendwann zur Hymne der Rebellion geworden ist. Emil flucht, aber er weiß, egal, was er tut, sie werden nicht auf ihn hören, werden nicht leise sein. Also geht er zum Abgrund, zieht die Maske über, schließt die Augen und springt. Numa feuert ihn noch an, aber Emil kann ihn nicht mehr hören. Nach etwa 100 Meter reißt Emil die Arme auseinander und bremst den Fall. Ramon macht es ihm nach, er zieht die Maske übers Gesicht, mit Anlauf springt er über den Rand in die Tiefe, schreit Geronimo, und nur wenige Sekunden darauf heult die Sirene und die Zentrale schlägt Großalarm.
    Der Chef des Destrikts Germany, Groß, staunt nicht schlecht, als zwei Männer vor seinem Fenster vorbeischweben, beide vermummt und mit
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