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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde
Autoren: Simon Scarrow
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eintraf, würden er und Macro sie sich zu Gegnern machen – eine Gefahr, die Cato nicht außer Acht lassen durfte. Er räusperte sich.
    »Es war eigenartig, dass der Centurio als Einziger von der Flutwelle nicht überrascht wurde. Er hatte zuvor die Rüstung abgelegt und reagierte als Erster. Deshalb habe ich den Kaiser vor ihm abgeschirmt .«
    »Ich war ebenso überrascht wie alle anderen « , entgegnete Tigellinus. »Kann man mir einen Vorwurf daraus machen, dass ich schneller reagiert habe als du? Hast du schon bedacht, dass du das Leben des Kaisers dadurch, dass du mich von ihm ferngehalten hast, zusätzlich in Gefahr gebracht hast ?«
    »Ich hatte die Aufgabe, den Kaiser zu schützen « , sagte Cato. »Dein Verhalten war vorsichtig ausgedrückt verdächtig. Und wie der kaiserliche Sekretär bereits erklärt hat, war es sehr vorteilhaft für dich, dass diejenigen, die am meisten vom Tod des Kaisers profitiert hätten, nicht vor Ort waren .«
    »Es geht mich nichts an, wo die Angehörigen der Kaiserfamilie sich aufhalten und wo nicht « , sagte Tigellinus abweisend. »Aber ich bin verantwortlich für die Sicherheit des Kaisers, und deshalb bin ich ihm in dem Moment, als ich die Gefahr erkannte, zu Hilfe geeilt .«
    »Schluss mit den Lügen !« , unterbrach ihn Narcissus. »Überlassen wir die Klärung den Verhörspezialisten. Sie werden den Dingen schon bald auf den Grund gehen. Majestät, darf ich Anweisung geben, ein Verhör durchzuführen ?«
    Ehe Claudius auf die Frage antworten konnte, eilte Agrippina zu ihm und kniete neben ihm nieder. »Liebster Claudius, wir dürfen nicht zulassen, dass dieser Mann leidet, nur weil einer deiner Bediensteten ihn verdächtigt, an der schändlichen Verschwörung der Liberatoren beteiligt zu sein .« Sie sprach leise und einschmeichelnd und warf Tigellinus einen mitleidigen Blick zu. »Das wäre ein schlechter Lohn dafür, dass er mir und meinem Sohn das Leben gerettet hat. Außerdem hat Pallas für ihn gebürgt .«
    Claudius lächelte sie an. »Ja, aber Narcissus hat sich gegen ihn ausgesprochen, und im Laufe der Jahre habe ich Vertrauen in sein Urteil gefasst .«
    Agrippina ergriff seine Hand und drückte sie auf den dünnen Stoff, der ihre Brust bedeckte. Lüsternheit trat in Claudius’ Lächeln. Sie schlug einen noch leiseren Ton an, eine Art Gurren. »Narcissus hat unermüdlich für dich gearbeitet. Das weiß ich. Aber müde Menschen machen Fehler, Liebster. Das ist normal. Der arme Mann ist überarbeitet. Er sieht überall Verschwörungen, und die simple Wahrheit entgeht ihm dabei bisweilen. Du hast seine Anschuldigungen gehört und auch Tigellinus’ Erklärung. Ich glaube ihm .«
    Claudius drehte sich herum und legte ihr die eine Hand auf die Wange, die andere ruhte auf ihrer Brust. »Meine Liebe, du bist z-z-zu gut. Zu unschuldig .«
    Ein Anflug von Panik zeigte sich in Narcissus’ Gesicht. Der kaiserliche Sekretär trat einen Schritt auf den Kaiser zu. »Majestät, ich schlage vor, wir überlassen die Klärung der Angelegenheit meinen Verhörspezialisten. Wenn Tigellinus unschuldig ist, werden wir es bald wissen. Es ist besser, er leidet ein wenig, als dass ein Verräter ungeschoren davonkommt .«
    »Bitte, Claudius, heute Nacht ist schon genug Blut geflossen « , sagte Agrippina, dann drehte sie ein wenig den Kopf und küsste ihn auf die Handfläche. Cato sah, wie ihre Zunge über die Haut des Kaisers fuhr, was Claudius einen kleinen Wonneschauer entlockte.
    »Du hast recht, meine Liebe .« Lächelnd schaute er zu den Männern hoch, die sich im Audienzsaal versammelt hatten. »Die gegen mich gerichtete Verschwörung wurde niedergeschlagen. Jetzt kommt es vor allem darauf an, Nahrung an die Einwohner Roms zu verteilen. Pallas, kümmere dich darum .«
    »Mit Vergnügen, Majestät .« Pallas neigte das Haupt.
    Claudius wandte sich Narcissus zu. »Du hast gute Arbeit geleistet, mein Freund. Wieder einmal hast du meine Feinde zurückgeschlagen, und ich stehe in d-d-deiner Schuld. Aber die Kaiserin hat recht. Wir müssen uns vor blinder Panik hüten. Der Centurio hat Pallas’ Anweisungen ausgeführt. Ich kann wirklich von Glück sagen, dass ich so treue Bedienstete habe … « Er hielt inne und sah Cato und Macro an. »Ich schulde euch meinen Dank … « Seine Stirn legte sich in Falten.
    »Cato, Herr « , sprang Cato ihm bei. »Präfekt Cato und Centurio Macro .«
    »Cato und Macro. Gute Arbeit. Man wird euch belohnen. Dank euch hat R-rom wieder zu essen .« Er erhob
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