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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator
Autoren: Simon Scarrow
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alles.«
    Macro nickte und deutete mit dem Daumen auf die hinterste Liburne. »Meine Mannschaft ist so weit. Ich lasse das Schiff dann zu Wasser, wenn es recht ist, Herr.«
    »Ja.« Cato nickte. »Wie du meinst.«
    Macro seufzte und drohte ihm mit dem Zeigefinger, dann wandte er sich ab und ging zu seinem Schiff.
    »Ein guter Mann«, sagte Sempronius. »Du kannst von Glück sagen, dass er dein Freund ist.«
    »Das weiß ich, Herr.«
    Sempronius schwieg einen Moment. »Hast du eine Idee, wo der Gladiator hinwill?«
    Cato nickte. »Auf hoher See hat er Kurs nach Süden genommen, Herr. Richtung Afrika.«
    »Verstehe.« Sempronius räusperte sich und trat einen Schritt zurück. »Du kennst deine Befehle, Präfekt. Jetzt führe sie aus.«
    »Zu Befehl, Herr!« Cato nahm Haltung an und salutierte. Dann vergewisserte er sich, dass die Beladung abgeschlossen war. Er würde sich vor aller Augen von Julia verabschieden müssen, also fasste er sie bei den Händen und spürte ihr Zittern, während sie sich bemühte, die Tränen zurückzuhalten. Langsam neigte er sich vor, küsste sie und ließ seine Lippen einen Moment verweilen. Dann ließ er ihre Hände los, ging die Rampe hoch und befahl dem Schiffsführer der Triere, in See zu stechen.
    Vom kleinen Achterdeck aus beobachtete Cato, wie die Seeleute, die Marinesoldaten und Legionäre sich am Heck versammelten, damit sich der Bug ein wenig hob, während die Besatzung die Ruder ausbrachte. Der Flötenspieler gab den Rhythmus vor, und die Ruder schoben das Schiff vom Strand in tieferes Gewässer. Als genug Wasser unter dem Kiel war, ließ der Trierarch die Soldaten und Seeleute ihre Positionen einnehmen. Er wandte sich Cato zu. »Deine Befehle, Herr?«
    Cato blickte aufs Deck nieder. Er war sich bewusst, dass die Männer, deren äußerst gefährlichen und schwierigen Einsatz er leiten sollte, ihn aufmerksam beobachteten. Er räusperte sich.
    »Gib dem anderen Schiff Bescheid, dass wir aufs Meer hinausfahren. Sobald die Bucht hinter uns liegt, nehmen wir Kurs auf Afrika.«
    »Zu Befehl, Herr.«
    Während der Trierarch die Hände an den Mund legte und den Befehl an das andere Schiff übermittelte, blickte Cato zum Strand. Der Senator und seine Tochter hatten sich nicht von der Stelle gerührt. Als Sempronius bemerkte, dass Cato zu ihnen herübersah, winkte er. Eingedenk seines neuen Rangs und seiner Verantwortung salutierte Cato und wandte sich ab. Im Stillen gelobte er, sich des Vertrauens, das der Senator und vor allem sein Freund Macro in ihn setzten, würdig zu erweisen. Und des Weiteren gelobte er, nicht eher zu ruhen, bis der Gladiator tot war und er zu Julia zurückkehren konnte.

Nachbemerkung des Autors
    D ie Idee zu diesem Roman kam mir vor ein paar Jahren bei einer Reise nach Kreta. Nachdem ich die üblichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert hatte, nutzte ich die Gelegenheit, mir die Überreste der Römerstadt Gortyna anzusehen, die in der Mitte des ersten Jahrhunderts von einem Erdbeben zerstört worden war. Nur ein kleiner Teil davon liegt auf dem offiziellen Ausgrabungsgelände, der Rest ist auf den Feldern auf der anderen Straßenseite verteilt, und nur wenn man durch die Olivenhaine wandert, bekommt man einen Eindruck von der beeindruckenden Größe der einstigen Provinzhauptstadt.
    Wie ich so durch die Ruinen schlenderte, kam mir der Gedanke, dass das Erdbeben um die Zeit herum stattgefunden hatte, als Macro und Cato von ihren Abenteuern in Judäa und Syrien zurückkehren sollten. Wie wäre es, wenn sie in das dem Erdbeben nachfolgende Chaos verwickelt würden?, fragte ich mich. Welche Auswirkungen hätte ein solches Ereignis auf eine Provinz wie Kreta? Als ich mir die verschiedenen Möglichkeiten durch den Kopf gehen ließ, wurde mir klar, dass bei einer Naturkatastrophe als Erstes die soziale Ordnung auf der Strecke bleibt. Abgesehen von den Schwierigkeiten der Nahrungsbeschaffung und dem Zusammenbruch von Recht und Ordnung stellte sich die Frage, ob die Sklaven der Insel die Gelegenheit nutzen würden, sich ihrer Fron zu entziehen. So kam mir die Idee zum Sklavenaufstand. Wenn die Sklaven so etwas zustande bringen sollten, bräuchten sie einen charismatischen Anführer – einen Krieger. Ein Gladiator lag da nahe. Aber ich wollte einen Mann, der vom Hass auf Rom im Allgemeinen und auf Macro und Cato im Speziellen getrieben wäre. Es dauerte ein paar Wochen, bis ich meinen Schurken gefunden hatte. Wenn ich mir an einem Handlungsknoten die Zähne ausbeiße, gehe
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