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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator
Autoren: Simon Scarrow
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wie der Morgen. Ajax zerrte Julia mit sich und riss sie herum, so dass sie das Gleichgewicht verlor und vor den wartenden Männern zu Boden fiel.
    »Aufs Pferd mit ihr. Kharim!«
    »Zu Befehl, General.«
    »Du bist für sie verantwortlich. Bewache sie unter Einsatz deines Lebens, verstanden?«
    Kharim beugte sich zur Seite, zog Julia mit Hilfe der anderen Männer zu sich aufs Pferd und legte sie sich quer über die Oberschenkel. Ajax saß wieder auf, drückte die Truhe an seine Brust und fasste mit der anderen die Zügel. »Bringt sie zu den Booten!«
    Während die Leibwächter zur Spitze der Halbinsel ritten, blickte der Gladiator zum Käfig, der in der Dunkelheit kaum zu erkennen war, und deutete auf zwei seiner Männer.
    »Tötet den Römer und verschwindet dann von hier.«
    Er riss sein Pferd herum, gab ihm die Sporen und galoppierte dem Rest seiner Leibgarde hinterher. Cato beobachtete mit bleischwerem Herzen, wie Julia verschleppt wurde. Die beiden Männer, die Macro töten sollten, wickelten die Zügel um den Zaumpfahl neben dem Zelt und eilten zum Käfig.
    »Jetzt werden sie jeden Moment die Toten entdecken«, flüsterte Macro.
    Cato nickte. »Wir brauchen die Pferde. Sie dürfen nicht entkommen.«
    Er richtete sich auf und rannte geduckt auf die beiden Aufständischen zu. Macro, Atticus und Vulso folgten ihm auf den Fersen. Einer der Sklaven rief etwas, als er die am Boden liegenden Toten bemerkte. Da die beiden durch den Anblick ihrer toten Kameraden abgelenkt waren, wandten sie sich erst im letzten Moment zum Fußgetrappel herum. Catos Schwert schwang aus der Dunkelheit hervor, schnitt in die Schulter des vordersten Mannes und drang bis zum Knochen vor. Während der Mann zur Seite kippte wie eine Rinderhälfte, rammte Macro dem nächsten Gegner seine Waffe in die Brust. Mit einem dumpfen Grunzen brach er neben seinem Kameraden zusammen und krümmte sich zu Macros Füßen. Cato schob die Klinge in die Scheide und wandte sich an Atticus.
    »Haltet euch versteckt, bis Fulvius kommt.«
    »Nein, Herr«, wandte Atticus ein. »Wir können euch helfen.«
    »Wir haben nur zwei Pferde. Ihr könnt nichts weiter tun. Macro, komm«, sagte Cato und lief zu den angebundenen Pferden.
    »Einen Moment noch.« Cato nahm einem der Toten die Tunika ab und streifte sie eilig über. »So ist es schon besser! Wie lautet der Plan?«
    »Welcher Plan?« Cato ergriff die Zügel des vordersten Pferdes und schob das Schwert in die Scheide. »Wir reiten ihnen nach und befreien Julia. Oder sterben beim Versuch.«
    »Schön zu wissen, dass du alles bis zum Ende durchdacht hast.«
    Sie schwangen sich in den Sattel, ergriffen die Zügel und rissen die Pferde herum. Mit einem Aufschrei gab Cato seinem Pferd die Sporen und trieb es zum Galopp an. Er wusste, es war Wahnsinn, dass sie zu zweit die Verfolgung aufnahmen, doch er hätte nicht damit leben können, wenn er Julia dem Gladiator kampflos überlassen hätte. Er und Macro konnten es mit Ajax’ zwanzigköpfiger Leibgarde unmöglich aufnehmen, doch das war ihm egal. Sein Verstand zählte nicht mehr, nur noch sein Herz, das Julia retten oder bei dem Versuch sterben wollte. Während er weit vorgebeugt sein Pferd antrieb, stand ihm vor Augen, wie man sie verängstigt und verletzlich in die Dunkelheit verschleppt hatte.
    Der Weg war breit und ausgetreten von Generationen Einheimischer, die auf der Halbinsel entlanggewandert waren, vielleicht um am Schrein einer lokalen Gottheit zu opfern oder um in einer der zahlreichen kleinen Buchten zu schwimmen. Cato konnte diesbezüglich nur Vermutungen anstellen, als er vor sich auf dem Weg nach den Aufständischen Ausschau hielt. Ajax hatte von Booten gesprochen. Offenbar hatte er einen Fluchtplan. Cato musste Ajax finden, bevor der sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte.
    Zu ihrer Linken wurde ein Teil der Bucht von den Flammen der vier brennenden Schiffe erhellt. Jenseits davon wimmelte es von den winzigen Silhouetten der römischen Soldaten, die gnadenlos eine Schneise durch die Zeltunterkünfte mähten. Cato warf einen Blick hinüber, dann spähte er wieder in die Dunkelheit. Er wusste, welches Risiko sie eingingen, im Dunkeln über unbekanntes Gelände zu galoppieren. Am Horizont aber dämmerte bereits der Morgen, und der Weg war gerade so eben zu erkennen.
    Nach einer Meile machte Cato vor sich einen Schemen aus: einen anderen Reiter.
    »Wir holen sie ein!«, rief Macro.
    Cato zog das Schwert, packte das Heft und klatschte dem Pferd mit der
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