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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks
Autoren: Caitlin Crews
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abstatten“, beantwortete er ihre Frage. „Was findest du daran so außergewöhnlich?“
    Innerlich knirschte sie mit den Zähnen – seine ewigen Spötteleien gingen ihr auf die Nerven.
    „Ist es unter deiner Würde, wie ein gewöhnlicher Sterblicher zu klingeln?“, erwiderte sie gereizt.
    Sie hatte fast die ganze Nacht kein Auge zugetan und nach dem Aufstehen zu viel Kaffee getrunken. Dass sie zum Kartonpacken alte Jeans und ein nicht ganz sauberes T-Shirt trug, stärkte ihr Selbstbewusstsein auch nicht gerade.
    Denn Leo war natürlich wie immer tadellos gekleidet. Verdrossen musterte sie das dunkelgraue Hemd und die dazu passende Hose aus feinster Wolle.
    An den Türrahmen gelehnt betrachtete er sie einen Moment, dann fragte er ruhig: „Bist du wirklich so übel dran, dass du dein Mütchen an mir kühlen musst, Bethany?“
    Beschämt sah sie zu Boden. Sollte sie sich entschuldigen? Nein, das war keine gute Idee – Leo war skrupellos genug, das geringste Zeichen von Nachgiebigkeit für seine Zwecke zu nutzen, das wusste sie aus Erfahrung.
    Als sich das ungemütliche Schweigen zwischen ihnen immer mehr in die Länge zog, sagte sie steif: „Ich weiß, es ist dein Haus. Dennoch wäre es mir lieb, wenn du nicht einfach hereinplatzen würdest. Das ist eine Frage der Höflichkeit, finde ich.“
    Es hatte eine Zeit gegeben, da wäre sie ihm, anstatt von Höflichkeit zu reden, bei einem Überraschungsbesuch glückstrahlend um den Hals gefallen.
    Sie dachte an ihre erste gemeinsame Nacht in Felici und an sein riesiges Bett, in dem er ihr, unterbrochen von zahlreichen Küssen, geduldig erklärt hatte, was man von ihr als seiner Gemahlin erwartete. Doch das hatte sich bald geändert. Als ihm klar wurde, welchen Fehler er mit dieser Heirat begangen hatte, war von Geduld keine Rede mehr, und die Küsse waren auch nicht länger zärtlich. Bei der Erinnerung daran presste sie hart die Lippen zusammen.
    „Selbstverständlich“, erwiderte er. Sein Blick streifte den halb vollen Karton auf dem Bett. „Du packst, wie ich sehe.“
    „Nur, was mir gehört, mach dir keine Sorge.“
    Der kleine Muskel an seiner Schläfe fing an zu pochen. „Dann bin ich ja beruhigt“, entgegnete er knapp.
    Erneute Stille.
    Nachdem Bethany zum vierten Mal erfolglos versucht hatte, einen Pullover zu falten, gab sie sich geschlagen. Sie richtete sich auf und sah ihn an.
    „Warum bist du hier, Leo?“, fragte sie und schob die zitternden Hände in die Gesäßtaschen.
    „Weil ich diesen Raum schon so lange nicht mehr gesehen habe.“
    Oh, wie sie ihn hasste! „Das stimmt“, krächzte sie.
    Er besaß die Unverfrorenheit, auf jene schreckliche Nacht anzuspielen! Wie konnte er nur so gefühllos sein! Und wie hatte sie sich ihm damals nur so schamlos hingeben können? Ihr wurde jedes Mal übel, wenn sie daran zurückdachte. Die Verzweiflung über das Ende ihrer Beziehung hatte ihr jedes Gefühl für Schicklichkeit geraubt. Nie hätte sie geglaubt, dass sie so tief sinken könnte. Bis Leo sie schonungslos mit der Realität konfrontiert und sie anschließend sich selbst und ihrer Verzweiflung überlassen hatte.
    „Außerdem habe ich dir etwas mitzuteilen“, fuhr er fort. „Etwas, das dir nicht gefallen wird …“ Er stieß sich vom Türrahmen ab und kam näher.
    Augenblicklich versteifte sie sich. „Und das wäre?“ Sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
    Ohne zu antworten, trat er an das ungemachte Bett. Sein Blick verweilte auf den zerwühlten Laken. Immer noch sagte er kein Wort, bis sie vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre. Denn sie erinnerte sich nur zu lebhaft – an die Porzellanvase, die an der Wand zerschellt war, ihre Fäuste an seiner Brust, die zwei nackten Körper auf dem Bett, seine Lippen auf ihrem Mund, seine Hand zwischen ihren Schenkeln, die raue Stimme, mit der er sie angespornt hatte – wieder und immer wieder – und an den Höhepunkt, der sie beide gleichermaßen erlöste und verdammte.
    Bethany schüttelte den Kopf, um die Bilder zu verdrängen, und bemerkte, dass Leo sie beobachtete. Auch er erinnerte sich …
    Sie standen sich zu nah. Er muss nur den Arm ausstrecken, um mich aufs Bett zu ziehen, dachte sie beklommen. Und sie war nicht sicher, ob sie ihn daran hindern würde, und dann …
    Entsetzt rückte sie von ihm ab. Wie war es nur möglich, dass sie diesen Mann trotz allem noch immer so leidenschaftlich begehrte? Warum wurde sie in seinen Händen zu Wachs?
    Sein Blick ruhte auf ihrem Mund, glitt über
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