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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks
Autoren: Caitlin Crews
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ein Wort, die Zeit schien stillzustehen. Ihr war, als gäbe es nur noch Leo und die Verheißung in seinen Augen. Ein kleiner Schritt, eine einzige Geste, und sie wäre sein. Er würde sie in die Arme schließen, mit ihr aufs Bett fallen, und sie würden sich lieben. Er würde ihr geben, was nur er ihr geben konnte.
    Eine einzige Geste … Aber damit gäbe sie preis, wofür sie so zäh gekämpft hatte. Damit würde sie sich diesem Mann auf Gedeih und Verderb ausliefern.
    „Mein Flieger ist startbereit“, erinnerte er sie sanft.
    Bei der Genugtuung in seiner Stimme hob sie das Kinn. „Ich brauche deine Hilfe nicht, ich bin alt genug, um allein zu reisen.“ Wenigstens diesen kleinen Sieg sollte er nicht erlangen. „Wir sehen uns in Italien.“
    Leo lächelte spöttisch, und Bethany wandte sich ab. Hol dich der Teufel! dachte sie erbittert.

4. KAPITEL
    Das mittelalterliche Städtchen Felici war einer der schönsten Orte, die Bethany kannte – und der einzige, den sie nie mehr hatte wiedersehen wollen.
    Inmitten von Weinbergen lag es an einem Hang im gleichnamigen Tal, das sich bis an den Rand der Voralpen erstreckte.
    Einladend leuchteten die roten Ziegeldächer und weiß getünchten Stadtmauern in der Spätnachmittagssonne. Vom Kirchturm verkündeten Glockenschläge die volle Stunde. Und oben auf dem Gipfel thronte das altehrwürdige Schloss, il Castello di Felici , Stammsitz der di Marcos.
    Aber Bethany sah nichts von der Schönheit. Alles, was sie wahrnahm, waren die Gespenster der Vergangenheit.
    Sie lenkte den Mietwagen durch die schmalen gewundenen Straßen, vorbei an gut erhaltenen mittelalterlichen Bauwerken, und parkte das Auto vor der Pension, in der sie ein Zimmer reserviert hatte. Bevor sie ausstieg, atmete sie mehrmals tief durch. Sie war am Ziel ihrer Reise angekommen.
    Die letzten zwei Tage waren ein einziger Albtraum gewesen. Auf dem Nachtflug von Toronto nach Rom hatte sie kaum ein Auge zugetan. Wenn sie hin und wieder doch eingeschlafen war, erschien ihr jedes Mal Leos Bild im Traum. Bei der Landung war sie das reinste Nervenbündel gewesen.
    „Meine Leute holen dich in Mailand am Flughafen ab“, hatte er ihr in diesem herrischen Ton, der keinen Widerspruch duldete, beim Abschied in Toronto mitgeteilt. Es brachte Bethany die Zeit ihrer Ehe ins Gedächtnis zurück. Sie sah es bereits deutlich vor sich – die schwarze Limousine, die beiden Bodyguards, die schweigsame Fahrt zum Schloss, als wäre sie nicht mehr als ein Gegenstand, Leos Eigentum.
    Alles in ihr hatte sich dagegen aufgelehnt, und sie hatte einen Flug nach Rom gebucht und nicht nach Mailand, was viel näher an Felici lag.
    Vom Flughafen war sie mit einem Mietwagen weitergereist und nach einer langen ermüdenden Fahrt in einem kleinen Hotel am Stadtrand von Mailand abgestiegen, wo sie völlig erledigt ins Bett fiel und sofort einschlief. Trotzdem fühlte sie sich wie gerädert, als sie am nächsten Tag um kurz vor zwölf endlich aufstand. Jetzt, wo sie wach war, erschienen ungewollt glückliche Bilder vor ihrem geistigen Auge – Leo und sie an ihrem ersten Abend in Felici, wie sie eng umschlungen auf einem Balkon des Castellos dem Sonnenuntergang zusahen.
    Luce mio , hatte er geflüstert und sie so zärtlich geküsst, dass ihr fast die Sinne schwanden. Licht seines Lebens nannte er sie. Sie war seine Prinzessin und er ihr Traumprinz …
    Wie sich die Zeiten geändert hatten!
    Bethany saß fast eine ganze Stunde bei einem Espresso, bevor sie sich zur Weiterfahrt aufraffen konnte. Alles in ihr sträubte sich dagegen, sich der Vergangenheit mit dem Mann, der sie einmal Licht seines Lebens genannt hatte, auszusetzen. Doch irgendwann überwand sie sich, stand auf und zahlte die Rechnung. Anschließend stieg sie wie eine Schlafwandlerin ins Auto und fuhr los.
    Jetzt war sie am Ziel. Bethany stieg aus und starrte auf die mit Efeu bewachsene Pension. Fast widerstrebend atmete sie tief ein. Die Luft war warm und rein und duftete nach Kräutern und italienischer Küche. Es war, als könnte sie die italienische Sonne auf der Zunge schmecken. Vor sich sah sie Weinberge und die fernen Gipfel der Alpen. Eine sanfte Brise kühlte ihr heißes Gesicht.
    Sie spürte einen Stich im Herzen und wünschte, sie könnte Felici hassen. Hier lagen ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen begraben, zusammen mit dem lebensfrohen Geschöpf, das sie einmal gewesen war und nie wieder sein würde. Aber aus irgendeinem Grund gelang ihr das nicht.
    Endlich hob sie
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