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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs
Autoren: Dirk Mueller
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egal. Wichtiger ist, dass es möglichst keine Ausgaben gibt, die überhaupt nicht erfasst sind. Sonst fragen Sie sich womöglich, warum die roten Zahlen auf dem Girokonto immer größer werden, obwohl Sie laut Haushaltsbuch weniger ausgegeben als eingenommen haben.
    Ich persönlich habe verschiedene Varianten ausprobiert und festgestellt, dass ein selbstgebasteltes Excel-Formular am praktischsten ist. Das kann man genau an die eigenen Bedürfnisse anpassen und schnell optimieren. Aber egal wie Sie das Haushaltsbuch führen: Hauptsache, Sie tun es.
    Wenn Sie – sei es als Formular oder Tabellenkalkulations-Vorlage – Ihr Haushaltsbuch selber stricken wollen, sollten Sie Ihre monatlichen Ausgabenbereiche zumindest ungefähr wie folgt aufteilen:
    Wohnen: Miete/Darlehensrate, Wohnnebenkosten, Nebenkosten-Nachzahlungen, Einrichtung, Haushaltsgeräte, Deko.
Auto & Mobilität: Kredit-/Leasingrate, Versicherung, Steuer, Reparaturen, Sprit, Fahrkarten.
Medien und Kommunikation: GEZ , Kabelfernsehen, Telefon, Internet, Handy, Abos, PC und Zubehör.
Lebenshaltung: Nahrungsmittel, Körperpflege, Friseur, Kleidung etc.
Bildung & Soziales: Schulgeld und -material, Kindergarten-/Hortgebühren, Bücher, Vereinsbeiträge, Spenden.
Genießen: Ausgehen, Restaurantbesuche, Kino, Konzerte, Urlaub etc.
Finanzen: Versicherungen, Kontogebühren, Dispozinsen, Sparraten.
Sonstiges : Unterhaltszahlungen (nein, den Posten gibt es in meinem Excel-Sheet nicht …!), Diverses.
    Wichtig dabei: Manche Ausgaben fallen nur ein oder zwei Mal im Jahr an, so etwa die Ausgaben für Versicherungen oder den Urlaub. Dieses Problem lösen Sie ganz einfach, indem Sie das dafür vorgesehene Jahresbudget durch 12 teilen und diesen Betrag monatlich als Ausgabe einsetzen.
    Tipp  Wahrscheinlich haben Sie nicht die Zeit, nach jedem Einkauf den Computer hochzufahren und Ihren Beleg zu erfassen. Und womöglich haben Sie nach einem gemütlichen Abend im Restaurant auch keine Lust dazu. Daher empfiehlt sich die Schuhkarton-Lösung: Alle Belege und Kontoauszüge wandern in einen Karton und werden ein bis zwei Mal pro Monat ins Haushaltsbuch übertragen. Das ist meist weitaus zeitsparender als die tägliche Stückelei.
    Einsparpotenziale
    Sinn und Zweck des Haushaltsbuchs ist es, das »gefühlte Ausgabenverhalten« durch klare Fakten zu ersetzen. Wahrscheinlich werden Sie überrascht sein, dass Sie manche Lebensbereiche deutlich teurer zu stehen kommen, als Sie vermutet haben. In diesem Fall bestehen gute Chancen, dass Sie recht schnell den dicken Geldfresser lokalisieren – und dann sollten Sie sich über Einsparmöglichkeiten Gedanken machen.
    Als Anregung zunächst einmal ein paar Überlegungen zu den großen Ausgaben und Investitionen:
    Braucht wirklich jeder Haushalt einen Zweitwagen? Alles in allem kostet schon ein Kleinwagen inklusive Wertverlust, Reparaturen, Versicherungen, Benzin und allem weiteren Drumherum schnell mal 300 bis 400 Euro pro Monat. Für dieses Geld kann man sich etliche Taxifahrten leisten, von Bus- und Bahntickets ganz zu schweigen.
    Lässt sich die Anschaffung neuer Möbel verschieben, wenn die Finanzierung nur auf Pump möglich ist? Es soll ja ein paar interessante Mittel geben, um im Do-it-yourself-Verfahren mit geringen Kosten alte Möbel zumindest übergangsweise aufzupeppen.
    Lifestyle-Elektronik hat sich zu einem ebenso verführerischen wie kostspieligen Markt entwickelt. Es soll ja Leute geben, die lieber von trocken Brot und Wasser leben würden, als auf den extrabreiten Flachbildschirm zu verzichten. Aber macht das Sinn? Ich habe schon oft Unterhaltungselektronik »auf dem Zweitmarkt« gekauft und beste Erfahrungen damit gemacht. Auch ein Neuwagen ist völliger Unfug. Ein ein oder zwei Jahre alter Wagen vom Markenhändler hat oft ebenfalls zwei Jahre Garantie. Wer einen Neuwagen kauft, wirft Tausende von Euro aus dem Fenster in jenem Moment, in dem er vom Hof des Händlers fährt. Haarsträubender Unfug, den ich seit sehr vielen Jahren nicht mehr betreibe. Zuletzt habe ich einen anderthalb Jahre alten Wagen eines deutschen Autobauers mit Vollausstattung und 12000 Kilometer zum halben Listenpreis samt Garantie bekommen. Schneller und einfacher kann auch ein Börsenmakler sein Geld nicht verdienen.
    Doch der Ausgabenteufel kann auch im Detail lauern, und manchmal zeigt sich erst bei der Hochrechnung auf mehrere Jahre, wie viel hundert Euro fast unbemerkt verdunsten – und wohin. Solche heimlichen Geldfresser lassen sich
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