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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition)
Autoren: Greg Bardsley
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nur auf seiner Veranda sitzt, Tag für Tag, Löcher in die Luft starrt, während die Behörden immer noch keine gottverdammte Ahnung haben, wie sie in diesem Schuppen da draußen in den Wäldern landen konnten, quasi in der Nähe der Arktis –»
    Sie kneift meine Lippen. «Ich will nicht mehr darüber reden.»
    Ich zucke die Achseln, und sie lässt los.
    «Was kommt für uns als Nächstes, Liebster?»
    «Als Nächstes bleiben wir hier.»
    «Weiter zur Miete?»
    «Vorläufig, klar.»
    «Warum verkaufen wir nicht diese Anteile?»
    «Anteile? Wir haben doch alles in Pfandbriefen und Geldmarkteinlagen.»
    «Nein, ich meine dieses Kurzmitteilungs-Ding.»
    Ich verziehe mein Gesicht. «Twitter? Die Anteile haben wir doch gerade erst gekauft.»
    «Dan, ich bitte dich. Wie viele Leute werden eine Site benutzen, die dich nur hundertvierzig Zeichen schreiben lässt?»
    Ich habe keine Antwort.
    «Und wer will das Zeug denn überhaupt lesen?»
    «Bislang machen sie sich ganz gut.»
    «Dan, sie verdienen kein Geld. Das hast du selbst zugegeben.»
    «Das kriegen die schon in den Griff.»
    Sie schaut zur Seite und lacht. «Ich finde eben nur, wir sollten nicht unbedingt auf den Rat eines Mannes hören, der ansonsten gern ins Oberdeck kackt, und sinnlos in irgendwelche Start-ups investieren.»
    «Süße», sage ich, «du weißt, dass Calhoun Angestellter Nummer achtzig bei Google war, dass er mehrfacher Millionär ist, dass er mit diesem Risikokapitalfritzen befreundet ist, der auf diese Kurzmitteilungstypen schwört?»
    «Diese Typen ohne Einnahmen.»
    «Mir sind sie wie unheimlich smarte Typen vorgekommen. Und die Zwanzigtausend sind bereits verrechnet. Sie haben unseren Scheck eingelöst. Also finde ich, wir entspannen uns einfach eine Weile und sehen mal, ob irgendwas dabei herauskommt.»
    Sie schmunzelt und sieht fort. «Dann wirst du also Risikokapital-Anleger? Das ist deine neue Ambition?»
    «Niemals.» Ich ziehe sie an mich.
    «Oder du wirst ein ‹Querdenker› wie dieser Neue, den du mit Abführmitteln ins Krankenhaus gebracht hast? Der Typ, den sie zwei Tage lang rehydrieren mussten?»
    «Lass uns darüber nächste Woche Gedanken machen.»
    Ein Moment Schweigen. Dann taucht dieses breite Grinsen auf Kates Gesicht auf. «Dan», sagt sie und sieht auf meine Brust, «fragst du dich nicht, warum ich immer wieder nach unseren Plänen frage?»
    Habe ich nicht, aber
jetzt
tue ich’s.
    «Liebling», sagt sie ganz besonders süß, «ich glaube, ich niste.»
    «Nisten?»
    «Hab ein neues Ei auszubrüten», sagt sie mit gespielter Kleinmädchenstimme.
    Ich spüre, wie ich schwanke. «Was?»
    Sie sieht mich mit Freudentränen in den Augen an. «Wir bekommen ein Baby.» Ihre Stimme versagt. «Ein wunderschönes kleines Strandbaby.»
    Wie kann das denn nur …
Moment! Jetzt wird mir
wirklich
schwindlig.
    «Dan?» Schnippende Finger neben meinem Ohr. «Tief durchatmen.»
    Tief durchatmen? Okay, das krieg ich hin. Und langsam, während der Sauerstoff in mein Gehirn zurückkehrt, beginnt alles einen Sinn zu ergeben. Kates leicht fülligere Wangen. Ihr Wechsel zu alkoholfreien Margaritas. Dann wie ich neulich um ein Uhr nachts für sie Peperoncini und Grapefruit besorgen musste.
    Und einfach so kommt mir eine halb vergessene Warnung ins Ohr.
    Die nächsten zehn Mal ist die Kanone immer noch geladen.
    «Dan?»
    Seien Sie also vorsichtig, wohin Sie mit dem Ding zielen.
    «Geladen!» Ich blicke aufs Meer hinaus, als ob dort alle Geheimnisse lägen. «Die Kanone war immer noch geladen.»
    «Ich habe beschlossen», sagt Kate, «es so zu sehen …»
    Ich hole tief Luft und stoße sie langsam wieder aus.
    «… schlafen können wir auch noch mit fünfzig.»
    Einen Tag nach dem anderen.
    Und dann, gerade als ich mein Gesicht wieder zu spüren beginne, taucht eine vertraute Gestalt oben auf der Klippe auf. Diese breiten Schultern. Diese Haltung, ein Fuß ein wenig ausgestellt, eine Hand in der Tasche.
    Rod Stone.
    Was zum –
    Er bemerkt, dass ich ihn sehe.
    Ich stehe da mit Kate in den Armen und starre hinauf, als er triumphierend eine Faust in die Luft reckt, sich dann umdreht und geht, die Faust immer noch zum Himmel gerichtet, während Harry und Ben von hinten angreifen und uns in den Sand ziehen.

Danksagungen
    Ich möchte mich bei meinen frühen Mentoren bedanken, die mich gefördert und ermutigt haben. Ich werde sie nie vergessen. Zu ihnen gehören Dorothy Davis, Clark Brown, Robert Nowell, Sandra Cisneros, George Thurlow und Nell
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