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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition)
Autoren: Greg Bardsley
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Schweiß und Tränen ihres Lebens stecken, Menschen, deren Zukunft wirklich auf dem Spiel steht, je mehr ich über sie nachdenke, desto schlechter wird mir.
    Fitzroy hat recht. Ich bin ein Arschloch geworden.
    Mein Herz beginnt zu hämmern.
    Weil ich es nicht mehr ignorieren kann.
    Ich weiß, was ich tun muss.
     
    Je länger ich warte, desto heftiger klopft mein Herz.
    Steh auf und beweg deinen Arsch.
    Ich mache einen Schritt auf die Toiletten zu, merke, dass mir schwindlig ist.
    Gott, ich werde gleich ohnmächtig.
    Ich stolpere, halte mich an einem Sitz fest.
    Bitte, jetzt bloß nicht kotzen.
    Ich mache ein paar weitere Schritte, halte mich an einem anderen Sitz fest.
    «Sir», sagt eine Frauenstimme, «geht es Ihnen gut?»
    Ich drifte ins Schwarze ab.
    «Sir, benötigen Sie Hilfe?»
    Ich keuche. «Ja.»
    «Müssen Sie auf die Toilette?»
    Kalter Schweiß. «Danke.»
    Dann höre ich in der Ferne Krista.
    « HALTET IHN FEST !»
    «Bitte, helfen Sie mir!», sage ich zu der Frau an meiner Seite.
    «Alles in Ordnung, ich bin hier bei Ihnen.»
    Kristas Stimme, näher jetzt. « HEY , HALTEN SIE IHN AUF .»
    «So, bitte schön, Sir. Folgen Sie einfach der Wand, die wird Sie dann zur Toilette führen.»
    Ich drücke ihr den Arm, bin den Tränen nahe. «Vielen Dank.»
    «Hey», sagt Krista, viel näher jetzt. «Lassen Sie ihn nicht da reingehen.»
    Auf der Toilette taste ich mich weiter und knalle gegen die Tür einer Kabine. Jemand drinnen brüllt: «Hey!» Ich gehe die Reihe der Kabinen entlang, bis ich eine offene Tür finde. Ich schlüpfe hinein, schließe hinter mir die Tür und verriegele sie. Ich lehne mich gegen die Seitenwand und kneife die Augen fest zusammen in der Hoffnung, dass mein Sehvermögen zurückkehrt, wenn ich sie gleich öffne.
    «Alter.» Krista ist auf der Herrentoilette, außer Atem. «Alter, du kommst mit dem Band hier nicht raus.» Ich höre, wie sie vor den Kabinen entlanggeht; alles in allem müssen es zehn oder zwölf sein, und sie hat keine Ahnung, in welcher ich mich befinde. «Ich gehe hier nicht mehr weg.» Ihr Handy klingelt. «Hey, ich hab ihn gefunden. Er versteckt sich in einer Kabine auf der Herrentoilette. Was? Nein, in der Nähe der E-Gates.»
    Ich öffne die Augen, und schließlich kann ich wieder ein bisschen sehen. Ich fummle an meinem Telefon herum, blicke konzentriert auf das Display. Mein Daumen zittert, als er mein Telefonbuch durchgeht und schließlich bei
High Rider
aufhört. Ich drücke auf Anrufen.
    Er meldet sich sofort. «Wo bist du?»
    Eine Kabinentür wird geöffnet. Ein Mann sagt etwas zu Krista, die ihm antwortet, er solle sich verpissen.
    «Es ist aus», flüstere ich.
    Langes Schweigen. «Du hast gesagt, wir treffen uns in der Ladenpassage.»
    «Ihr bekommt das Band nicht.»
    Schweigen.
    «Hast du mal darüber nachgedacht?», frage ich. «Hast du wirklich mal darüber nachgedacht, wem das am meisten schaden würde?»
    «Fitzroy», sagt er. «Wenn das Video ins Internet gelangt, wird das einen selbstverliebten, habgierigen Mann in seine Schranken verweisen. Darum geht es hier.»
    Krista steht vor meiner Kabine und rüttelt an der Tür. «Alter, es ist aus.»
    «Das ist es also, worum es hier ging? Diese ganze Sache? Rache an dem Mann, der euch entlassen hat?»
    Ein fester Tritt gegen die Tür meiner Kabine.
    High Rider sagt nichts. Und dann: «Nenn es ausgleichende Gerechtigkeit.»
    Ich spüre, wie der Speichel sich in meinem Mund sammelt. «Ich bin raus.»
    Seine Stimme wird angespannt. «Dann wirst du deine Aktienoptionen nicht bekommen. Wir werden deine Korrespondenz mit der
BusinessWeek
an den Vorstand schicken, deine versauten Chats an sämtliche Mitarbeiter von FlowBid.»
    Ein weiterer fester Tritt.
    «Die Chats musst du nicht mehr schicken.»
    «Werde ich aber.»
    «Sie ist verheiratet. Du weißt schon, diese Frau. Sie ist verheiratet.»
    «Ihr Name ist gelöscht worden. Gott, was bist du für ein Idiot.»
    Großes erleichtertes Aufatmen. «Und meine Frau weiß ohnehin Bescheid. Das Problem hat sich also erledigt.»
    «Trotzdem, eine erregende Lektüre für deine Kollegen.»
    «Ich schwöre, wenn ich dich finde, werde ich dir die Scheiße aus dem Leib prügeln.»
    Seine Stimme wird schwächer. «Es gibt immer noch eine Chance. Du musst das nicht tun.»
    Ein fester Tritt. Die Tür bebt.
    «Ich spüle jetzt das Band das Klo runter, du Arschloch.»
    «Nein.» Seine Stimme wird schärfer. «Tu’s nicht. Bitte.»
    Noch ein Tritt, und die Tür gibt langsam nach.
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