Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition)
Autoren: Greg Bardsley
Vom Netzwerk:
ständig aktualisierte Online-News verlor.
    Mit Harrys Geburt wurde die Situation noch angespannter, und ich wusste, dass wir nicht für immer und ewig in einer winzigen Wohnung leben konnten. Ich war jetzt ein Daddy, und ich würde tun, was nötig war, um meiner Familie Sicherheit zu bieten.
    Also wechselte ich die Seiten.
    Meinen Freunden bei der Zeitung gegenüber sage ich immer, ich hätte mich zumindest nicht unter Wert verkauft. Einen Job als Ghostwriter bei einem vielversprechenden Start-up an Land zu ziehen war nicht das Übelste. Obwohl ich mir schon manchmal wie ein seltener Vogel vorkam, da ich einer der wenigen Leute in dem Laden bin, in deren Adern mexikanisches Blut fließt. Ich machte einen guten Job, und es dauerte nicht lange, bis ich zum Redenschreiber des CEO befördert wurde. Wie das Glück es wollte, war die E-Commerce-Software von FlowBid genau die richtige Lösung zur richtigen Zeit, und als wir 2006 an die NASDAQ gingen, holten wir uns an einem einzigen Tag 1 , 7  Milliarden Dollar frisches Kapital. Fitzroy schaffte es in dem Jahr aufs Cover der
BusinessWeek
. Und damit waren meine Aktienoptionen plötzlich etwas wert. Einfach so.
    Das war vor 362  Tagen.
    Je näher ich an die 365 komme, desto mehr Zeit verbringe ich mit meinen alten Freunden in Kalifornien; Leute, die hier geboren sind – wie Rod Stone.
    Rod und ich sind befreundet, seit wir in der East Bay zusammen die achte Klasse besucht haben, aber mit zunehmendem Alter bewegen sich unsere Leben in unterschiedliche Richtungen. Trotzdem gibt es zwischen uns etwas Verbindendes, dieses Band, das niemals reißt. Vielleicht liegt es daran, dass wir beide schon mit recht unschönen Momenten klarkommen mussten und sie gemeinsam durchgestanden haben. Aber ich denke, es liegt vor allem daran, dass wir beide in die sehr unterschiedliche Welt des anderen wechseln können, ohne aus dem Tritt zu geraten.
    Ich liebe meine Familie, und er versteht es.
    Rod hat sich praktisch eine Glatze rasiert, nur noch einen Stoppelflaum ist übrig. Sein Körper ist steinhart, ein Riese ist er jedoch nicht. Kein Gramm Fett unter dieser locker geschnittenen grauen Kampfanzughose und den dünnen, abgetragenen T-Shirts. Er hat einen Silberblick und einen Unterbiss, der die Leute dazu bringt, innezuhalten und ihn anzustarren.
    Rod findet es falsch, dass ich mich verkauft habe. Vor ein paar Wochen bei ein paar Bier meinte er zu mir: «Elgin bringt es am besten auf den Punkt. Ich glaube, in
The Triumph
. ‹Wer Reichtümern nachjagt, verliert, noch bevor die Jagd auch nur begonnen hat.›»
    Ich verdrehte die Augen. «Elgin hatte auch nie eine Hypothek in der Bay Area.»
     
    Ich parke vor dem Safeway in Menlo Park, bin umgeben von einer Flotte von 60000 -Dollar-Importen. Ich starre ins Nichts, bin nicht in der Lage, einen wie auch immer gearteten Plan zu entwerfen. Vielleicht machen die Schmerzmittel mich blöd. Vielleicht befinde ich mich immer noch in einem Schockzustand. Hat mich wirklich eine Bande IT -Geeks mit einem Seil gefesselt? Hatten die wirklich vor, mich in so was wie einer Erpressung zu benutzen? Hat dieser Typ seinen Van ernsthaft Enterprise genannt?
    Mein Handy klingelt, und ich zucke vor Schreck zusammen. Ich gucke nicht mal, wer es ist, bevor ich rangehe.
    «Ja?»
    «Dan, Janice hier, aus der Finanzabteilung.»
    Ich recke die Brust. «Ja, hören Sie, Janice … Ich bin heute nicht in der Firma, und –»
    «Dan, Sie müssen die P 6 er in die FOD einbauen, und nächste Woche können wir uns dann über die L 26 er im PLT Gedanken machen.»
    «Janice», fahre ich sie an und bremse mich gerade noch rechtzeitig, «ich bin heute nicht im Haus. Ich hatte einen medizinischen Eingriff, und ich stehe momentan unter Medikamenten. Und ich habe auch nicht den geringsten Schimmer, was Sie –»
    «Dan …» Ich höre die Verärgerung in ihrer Stimme. «Ich brauche diese P 6 er in der FOD bis EOB .»
    «Janice … Janice, hören Sie.» Lange Pause. «Janice, Sie müssen verstehen, dass –»
    «Können Sie mir denn wenigstens die P 6 er geben?»
    «Janice, Sie sprechen mit dem Falschen.»
    «Nein, tue ich nicht.»
    «Janice, ich bin Redenschreiber. Ich habe auch nicht die geringste Ahnung von P 6 ern oder diesem FOD .»
    Langes Schweigen. «Beth Gavin sagt, Sie sollten sich darum kümmern.»
    «Janice.» Ich schließe die Augen und zähle bis sieben. «Wir werden morgen darüber reden müssen. Ich bin heute außer Gefecht gesetzt und –»
    «Ich habe Ihnen acht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher