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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties
Autoren: Jason Dark
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dazu, mich von dieser Überraschung zu erholen, denn einen Moment später brach auch nicht weit von mir entfernt die Erde auf. Jetzt hatten die Ghouls freie Bahn…
    ***
    Chris Landen fühlte sich wie lebendig begraben!
    Er hatte mal eine Geschichte darüber gelesen, in dem der Autor die Gefühle des Helden so genau und detailgetreu schilderte, daß der Leser regelrecht mitlitt und zitterte. Wenigstens war es Chris so ergangen, und er hatte sich gewünscht, daß ihm so etwas nie passieren würde. Nun war er erwischt worden.
    Die absolute Dunkelheit hüllte ihn ein. Wohin er sich auch drehte und tastete, seine Hände glitten nur über den feuchten, dicken Lehm des Stollens.
    Er dachte auch daran, daß nur eine begrenzte Menge Luft zur Verfügung stand. Das hatte auch der Held in dem Buch gewußt, und seine Qualen waren dadurch noch verdoppelt worden.
    Und so hockte er in dem verdammten Loch und vegetierte dumpf vor sich hin. Er konnte an nichts anderes mehr denken als an einen schrecklichen Tod, doch irgendwann — damit überraschte er sich selbst — überwand er auch diese Phase.
    Lebenswille flackerte in ihm hoch und wurde zu einer gewaltigen Flamme. Nein, er wollte nicht sterben, nicht in so jungen Jahren. Vielleicht gab es eine Chance. Im Schein der Flamme hatte er einen Stollen gesehen, der sich in die Erde hineinschob. Möglicherweise endete der an einem weiteren Ausgang, der ihn ohne Tücken ins Freie führte.
    Noch einmal zündete er das Feuerzeug an. Die kleine Flamme brachte nicht viel Licht.
    Sie reichte aber aus, um den Stollen zu sehen und seine Höhe auszuloten.
    Aufrecht gehen konnte er nicht. Er mußte sich auf Händen und Füßen fortbewegen, wobei er nur hoffte, daß genügend Sauerstoff vorhanden war und er nicht unterwegs erstickte.
    Chris kroch los. Allein hinein in die stickige, dumpfe Schwärze, die für ihn etwas Würgendes an sich hatte, was sich wie ein Reif um Kehle und Brust legte.
    Er rutschte und kroch. An manchen Stellen glitt er durch einen widerlichen feuchten Untergrund, dann wiederum war der Boden trockener, aber die Luft wurde schlechter.
    Noch konnte er atmen, und da ihn das Kriechen anstrengte, mußte er tief Luft holen. Bis er den Gestank merkte.
    Er lag plötzlich auf seiner Zunge wie ein Pelz und füllte auch gleichzeitig den Rachen aus.
    Noch vor zwei Stunden hätte sich Chris nur geekelt, nun aber bekam er schreckliche Angst.
    Schon einmal hatte er einem Ghoul gegenübergestanden, und er wußte, daß es nicht lange dauern würde, bis der zweite erschien. Chris bewegte sich nicht mehr weiter. Er blieb aber in seiner knienden Haltung, lauschte nach vorn, nahm den Leichengeruch auf und hörte ein dumpf klingendes Schmatzen und Schlürfen.
    Das Untier lauerte schon in der Nähe…
    Da seine Sinne so gespannt waren, fand er heraus, daß dieses Geräusch nicht von vorn kam, sondern seitlich von ihm aufklang. Chris fürchtete sich davor, sein Feuerzeug anzuschnicken, aber er mußte einfach Bescheid wissen, sonst drehte er noch durch. Daß er hier unten herumkroch, war schon der halbe Wahnsinn. Beim ersten Versuch klappte es nicht, er sah nur das Sprühen der Funken. Erst beim zweiten Mal fing das herausströmende Gas Feuer. Zum Glück war noch genug Sauerstoff vorhanden.
    Zunächst sah er nicht viel, bis er sich und seinen Arm nach links drehte. Da erfaßte die Flamme in der Wand die Nische oder Höhle. Ein viereckiges Loch, vielleicht der Eingang von einem Grab, der aber nicht leer war, denn dort hockte der Ghoul.
    Ein schreckliches Wesen. Im Prinzip fast skelettiert, aber noch mit einigen Hautfetzen bedeckt, die grünlich schimmerten. Einen Kopf besaß der Ghoul ebenfalls.
    Die Masse war schleimig und sah aus wie ein gewaltiger Beutel. Christ drehte sich fast der Magen um, als er dies sah. Es würgte ihn, und als die Bestie einen Knochenarm vorstreckte, wich er nicht zurück. Im Gegenteil, er hielt die Flamme an die Stoffetzen, die ebenfalls am Arm klebten.
    Sie waren pulvertrocken. Im Nu stand der Ghoul in Flammen. Er brannte, er sprühte förmlich, und seine Knochen explodierten. Das bekam Chris kaum noch mit. Für ihn gab es nur die Flucht. So rasch er konnte, bewegte er sich auf Händen und Knien weiter, schaute einmal noch zurück und konnte erkennen, daß die brennende Masse des Ghouls wie ein flammender Ball aus der Nische in den Tunnel gerutscht war und dort zerflammte.
    Einen hatte er vernichten können.
    Das gab ihm Hoffnung, obwohl er nicht wußte, mit wie vielen
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