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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties
Autoren: Jason Dark
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man hatte schon für weniger Geld Menschen umgebracht.
    Carina Colby! Er dachte über den Namen nach. Sie war beliebt gewesen, aber auch gefürchtet. Ihre Parties hatten Maßstäbe für die Gesellschaft gesetzt. Sie waren nie langweilig gewesen, denn für jede Feier hatte sie sich einen anderen Ort ausgesucht. Ein Kino oder eine leerstehende Fabrik. Sogar in einem Zug hatten sie gefeiert und auf einem Schiff. Die alte Gespensterburg war auch einmal ein Treffpunkt gewesen, und bald würde wieder eine ihrer berühmten Parties steigen.
    Diesmal ohne James, aber mit Fiona, ihrer Vertrauten. Einem gefährlichen Weib, das offiziell als Hausdame geführt wurde. Fiona war mehr, viel mehr, nur konnte das nicht bewiesen werden. Sie und Carina hatten ein besonderes Verhältnis zueinander. Wer wem hörig war, wußte er nicht, aber Carina tat alles, was Fiona wünschte. Und Fiona kannte sich aus. Sie besaß ein phänomenales methaphysisches Wissen, über das James erst gelächelt hatte, das ihm aber jetzt allmählich angst machte.
    Manchmal hatte er das Gefühl, daß Fiona noch stärker war als ihre Herrin Carina.
    Mit der Angst kam auch die Kälte. Sie kroch ebenfalls in seinen Körper, unterkühlte ihn, und ihn überkam das große Zittern. Seine Zähne schlugen zusammen, die Kälte und die Angst ließen ihn beben. In den Augen spürte er das Brennen, über seinen Rücken rann eine Gänsehaut, und er konnte auch nichts dagegen tun, daß sich seine Augen mit Tränen füllten.
    Er hatte überhaupt nicht gewußt, daß es dieses alte Verlies gab. Ohne sein Wissen mußte es Carina gelungen sein, das Haus für ihre Zwecke und Pläne umzubauen.
    Ja, sie hatte ausschachten lassen, das war ihm bekannt gewesen. Aber er hatte damals auf eine Dienstreise in die Staaten gemußt, und Carina hatte nicht mitfahren wollen, was ihn wiederum wunderte. Heute war ihm der Grund klar.
    »Verdammtes Weib!« keuchte er flüsternd. »Verdammte Bestie! Was hast du nur mit mir vor?« Für wenige Sekunden wurde die Angst von der Wut auf seine Frau abgelöst, aber das ging schnell vorbei, zudem hatte er ein ungewöhnliches Geräusch vernommen.
    In der Stille klang es doppelt laut. Es war ein Schaben oder. Kratzen, und es hörte sich an, als würde jemand etwas Hartes über den Steinboden ziehen. War es außerhalb oder innerhalb des Verlieses? James Colby wußte es nicht genau, er hielt den Atem an, konzentrierte sich und spürte die Gänsehaut.
    Das war innen!
    Er lauschte. Sekunden verstrichen. Jede Zeiteinheit war für ihn eine Folter. Irgend etwas stimmte nicht mehr, es war anders geworden. Kein Geruch durchdrang das Verlies, aber dennoch ein gefährliches Flui-dum, über das er sich wunderte und das ihm gleichzeitig angst machte. Das Geräusch wiederholte und verstärkte sich!
    Diesmal so laut, daß es das gesamte Verlies ausfüllte, und es endete mit einem dumpfen Schlag.
    Danach war es still.
    Gefährlich still, so daß sich die Angst des Mannes noch weiter verstärkte. Er wußte plötzlich, daß er nicht mehr allein in dem Raum war. Etwas war zwischen die vier Wände eingedrungen, das für ihn grausam und tödlich werden konnte. Einen Beweis dafür hatte er nicht, aber er fühlte es sehr genau.
    Etwas anderes, für das es keine Erklärung gab, das möglicherweise nicht von dieser Welt stammte.
    Es war furchtbar, schlimm, obwohl er nichts mehr hörte. Aber es kam, und es verstärkte sich.
    Er hatte seine Augen weit aufgerissen, starrte in die Finsternis und konnte trotzdem nichts erkennen. Nicht einmal die Richtung des Geräusches fand er heraus. Es war einfach überall und füllte das Verlies aus.
    Ein unheimlich klingendes Keuchen, Schmatzen und Schlürfen, als würde ein gewaltige Tier irgend etwas fressen oder in sich hineinsaugen. Die Laute an sich waren schon schlimm, hinzu kam noch die drückende Dunkelheit, die das Grauen weiter verstärkte.
    James Colby rührte sich nicht. Sein Körper war naß. Kalt klebte der Schweiß auf seiner Haut. Auch über sein Gesicht rannen die dünnen Bahnen. Er wußte nicht, ob es sich dabei um Schweiß oder um Blut aus den Wunden handelte.
    Das Keuchen verstummte. Die unnatürliche Stille zerrte ebenfalls an den Nerven des Mannes. Hatte er Glück gehabt? War das andere vielleicht verschwunden? Hatte er sich die Dinge nur eingebildet? Durch die Nase holte er Luft. Er hockte auch noch weiterhin am Boden, aber er wollte sich hinstellen, doch das fiel ihm schwer. Vornübergebeugt stand er total entkräftet da,
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