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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)
Autoren: Jaime Reed
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immer wieder. »Ich habe versucht, dich davon abzuhalten, dieselben Fehler zu machen wie ich, aber du bist genauso stur, wie ich es in deinem Alter war. Eine leichtsinnige Nacht wirkt sich auf den Rest deines Lebens aus.«
    »Es tut mir so leid. Dir wehzutun, ist das Letzte, was ich will. Du glaubst mir doch, oder?«
    Ich erkannte, dass sie Schwierigkeiten damit hatte, meine Entschuldigung anzunehmen. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Ich war der Grund, dass diese Frau in sechs Monaten um fünfzig Jahre gealtert war, und jede Minute davon zeigte sich in ihren wässrigen blauen Augen. Die Mauer, die sie errichtet hatte, um die Monster in Schach zu halten, war eingestürzt, und die Last unserer Situation war nun realer, präsenter.
    Sie sagte nichts, aber ein Wust von Gefühlen tobte unter der Oberfläche. »Ich verstehe es. Es gefällt mir nicht, aber ich verstehe es. Ich wünschte nur, es gäbe eine andere Möglichkeit. Ich kann dich davor nicht beschützen, und das finde ich furchtbar.«
    Ich streckte meine Hand aus, so weit ich konnte. Sie nahm sie und drückte sie, und ihre Angst schien an ihrem Arm hinunter- und an meinem hinaufzulaufen. Das Gefühl ließ mich erschauern, und Tränen rollten über meine Schläfe. »Ich hätte es dir nicht sagen sollen. Nichts von allem. Was ich bin und was geschehen ist.«
    »Und mich blind da durchtappen lassen? Nein. Du hast das Richtige getan. Es gefällt mir vielleicht nicht, was ich weiß, aber wenigstens weiß ich, womit ich es zu tun habe.«
    »Hast du Dad angerufen?«, fragte ich und wappnete mich schon mal gegen die Antwort.
    Mom seufzte und ließ die Schultern sinken, als beraubte der Gedanke an Dad sie all ihrer Kräfte. »Es ist besser, dass er nichts davon weiß. Er hätte nicht das mindeste Verständnis dafür. Ich dachte, es sei am besten, wenn er es wüsste, aber nach dem, was ich heute Nacht gesehen habe, glaube ich das nicht mehr. Dein Vater würde Caleb umbringen, und das könnte zum Problem werden.«
    Ich nickte und legte meinen Kopf auf das Kissen. »Sind Dougie und Mia in Sicherheit?«
    »Ja. Douglas ist im Krankenhaus und Mia zu Hause. David versucht, im Park alles in Ordnung zu bringen und die Überreste zu beseitigen. Er will nicht, dass ihr beide Ärger mit der Polizei bekommt, also hat er euch als Erste dort weggebracht.«
    »Tobias ist wirklich weg? Es hat funktioniert, oder?«
    Sie nickte, und ich hatte keine Ahnung, warum mich das traurig machte. Oder vielleicht war es auch nur eine Nebenwirkung von Liliths Trauer. Mir wurde klar, dass ich nicht die Einzige war, die fast gestorben wäre. Auf eine gewisse Weise war ein Teil von ihr tatsächlich gestorben. Sie war ganz ruhig im Moment, das meiste Gewicht verteilte sich gleichmäßig auf meinen Rücken und meinen Kopf. Ich hielt es für das Beste, mich jetzt nicht mit ihr anzulegen.
    »Ruh dich ein bisschen aus. Wir können später reden.« Mom küsste mich auf die Stirn und streckte dann die Hand nach der Lampe aus, aber ich hielt sie fest.
    »Lass das Licht an, bitte.«
    Sie fragte nicht nach und ging aus dem Zimmer. Die Tür ließ sie einen Spalt offen.
    »Ist sie weg?«, flüsterte Caleb in mein Ohr.
    Ich drehte mich in seiner Umarmung um, damit ich ihn ganz sehen konnte. Er sah aus wie ein Geist mit seinen bleichen, hohlen Wangen und den schwarzen Schatten unter den Augen. Ein gewaltiger vielfarbiger Bluterguss bedeckte die gesamte linke Seite seines Gesichts, und ein dunkelroter Schnitt teilte seine Lippe. »Du siehst schrecklich aus«, sagte ich.
    Er schloss die Augen, und seine Mundwinkel zuckten nach oben, aber er war zu schwach für ein richtiges Lächeln. »Du bist auch nicht gerade ein Supermodel. Wie geht’s dir?«, fragte er mit vom Schlaf ganz heiserer Stimme.
    »Frag mich morgen«, brummte ich. »Anscheinend haben wir unsere Mission erfüllt. Dougie ist am Leben, und Williamsburg ist wieder dämonenfreie Zone.« Als er nickte, fragte ich: »Ich habe Dougie fast all meine Energie gegeben. Wie konntest du mich retten?«
    »Wir sind verbunden, Sam. Wir halten uns gegenseitig am Leben. Selbst wenn du an der Schwelle des Todes stehst, klammert sich Lilith hilfesuchend an Capone. So habe ich das Koma überlebt – jetzt konnte ich mich auch mal erkenntlich zeigen.« Er zuckte leicht mit der Schulter. »Meine Essstörung kam mir heute Nacht sehr gelegen. Ich hatte genug Energie für uns beide.«
    »Ja, aber ich will trotzdem, dass du das einschränkst. Keine Gelage mehr.«
    »Ich weiß. Ich
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